Fairness-Debatte um Landratswahl-Event: UWG kritisiert Kreissportbund Herford

Kreis Herford. Steuergeld-Verschwendung und Mangel an politischer Neutralität. Das wirft Jörn Döring (UWG Bünde) dem Kreissportbund (KSB) vor einer geplanten Veranstaltung am Montag, 1. September, im Kreishaus in Herford vor. Weitere Vertreter der Unabhängigen Wähler schließen sich ihm an. Was ist dran an dem Vorwurf? Und was sagt der KSB? Döring macht seinem Unmut zunächst auf Facebook Luft, verfasst dann mit den anderen Politikern ein Schreiben. &bdquo;Zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Kreishaus mit den Landratskandidaten des Kreises Herford am kommenden Montag lädt aktuell der Kreissportbund Herford ein. Soweit so gut – leider hat der Vorstand nur den gemeinsamen Kandidaten von SPD/Grünen, Frank Diembeck, und Mirco Schmidt von der CDU eingeladen“, ärgert sich Döring. Kreistagsmitglied Jörn Döring habe den Kreissportbund dann darauf hingewiesen, dass vier Kandidaten zur Wahl stehen würden. &bdquo;Aber auch nach mehreren Telefonaten wurde uns ganz deutlich mitgeteilt, dass unser Landratskandidat Marco Asbrock, bei der Veranstaltung absichtlich nicht eingeladen wurde. Ein Armutszeugnis für einen Verein, der sich Fairness auf die Fahne schreibt, Geschäftsräume im Kreishaus benutzt und sich seine Arbeit und Personal stark aus Steuergeldern finanziert“, so Döring. Lesen Sie auch: Appell vor der Bundestagswahl: Dafür steht der Kreissportbund Herford &bdquo;Kreissportbund sitzt im Kreishaus“ Eine besondere Gefahr liege darin, dass Bürger den Kreissportbund, der seine Geschäftsräume im Kreishaus habe und dort auch die Veranstaltung durchführe, direkt von den Bürgerinnen und Bürgern als Teil der Kreisverwaltung assoziiert werde. Döring: &bdquo;Man könnte schnell meinen, dass es daran liegt, dass der Vorsitzende Ulf Dreier als auch der hauptamtliche Geschäftsführer Nils Wörmann beide aktive SPD-Politiker sind, die derzeit auch um Mandate zur Kommunalwahl in Bünde und Enger kandidieren. Werden hier Ämter missbraucht und nicht professionell getrennt? Warum hat man so viel Angst vor einer bunten und vielfältigen Podiumsdiskussion? Warum lebt der Kreissportbund hier Zensur statt Meinungsfreiheit und Weltoffenheit?“ Der Landratskandidat der Freien Wählergruppen im Kreis Herford sei kein politisches Greenhorn. Marco Asbrock sei im Stadtrat in Spenge und dort schon seit mehr als zehn Jahren Mitglied im Ausschuss für Schule und Sport. &bdquo;Ich bin unabhängig und parteilos. Auch hatte ich noch nie einen Streit oder eine Auseinandersetzung mit dem Vorstand des Kreissportbundes“, betont Asbrock. Ebenfalls interessant: Der Underdog: Marco Asbrock aus Spenge will Landrat im Kreis Herford werden Freie Wählergemeinschaften schließen sich Dörings Kritik an Sportförderung, Ehrenamtsförderung, die Erhaltung und der Ausbau von Sportstätten im Kreis lägen ihm sehr am Herzen. &bdquo;Alleine deswegen wäre ich gerne zu der Podiumsdiskussion gekommen“, meint er. Den Freien Wählern sei allerdings eine Anmerkung sehr wichtig. &bdquo;Die beiden Landratskandidaten Mirco Schmidt und Frank Diembeck trifft keine Schuld, sie verhalten sich gegenüber Marco Asbrock im politischen Wettstreit beide echt fair und sportlich“, so Döring. Die Freien Wählergemeinschaften wollen in den Städten und Gemeinden in den kommenden Monaten mit Sportvereinen im Kreis Herford, sowie dem Kreissportbundvorstand ins direkte Gespräch gehen und nach Möglichkeiten suchen, dass Werte nicht nur werbewirksam gepredigt, sondern auch gelebt würden. &bdquo;Ebenso werden wir beim Landrat eine Stellungnahme zu den vertraglichen Verbindungen zwischen Kreis Herford und Kreissportbund, dem Mietverhältnis im Kreishaus sowie Personal und Kostendeckung für die Podiumsdiskussion und andere Aktivitäten des Kreissportbundes erbitten“, so Döring. Seinem Schreiben schließen sich an: Marco Asbrock (Landratskandidat Freie Wähler im Kreis Herford), Eckhard Gläsker (Vorsitzender Freie Wähler im Kreis Herford), Udo Gieselmann (Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat Bürger für Herford), Hermann Ottensmeier (Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat Löhner Bürgerallianz), Ralf Kinius (Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat UWG Spenge), Wolfgang Körner Hemicker (Fraktionsvorsitzender UWG Hiddenhausen) sowie Michael Schmale (Fraktionsvorsitzender UWG Kirchlengern). Das sagt der Kreissportbung Herford Zu den Vorwürfen äußert sich der Kreissportbund direkt in einem Facebook-Kommentar. Im Gespräch mit der Neuen Westfälischen betont Nils Wörmann, Geschäftsführer des Kreissportbundes, dass er sich wünschen würde, dass der Sportbund direkt angesprochen würde und nicht über einen Beitrag in den Sozialen Medien. Ein sachlicher, lösungsorientierter und kontinuierlicher Dialog sei doch wohl wertvoller als ein medienwirksamer Auftritt kurz vor einer Kommunalwahl. &bdquo;Für einen offenen Austausch stehen wir Ihnen selbstverständlich auch weiterhin jederzeit zur Verfügung“, betont Nils Wörmann. Er führt weiter aus: &bdquo;Private politische Ehrenämter in der Heimatkommune einzelner Vorstandsmitglieder sind nicht mit der ehrenamtlichen oder hauptberuflichen Vorstandsarbeit im Kreissportbund (KSB) Herford gleichzusetzen.“ Der KSB Herford sei und bleibe parteipolitisch neutral. Es sei indes korrekt, dass der KSB zwei Kandidaten für das Landratsamt – von CDU sowie SPD/Grünen – eingeladen haben. &bdquo;Diese Parteien stellen im Kreistag aktuell 41 von insgesamt 50 Sitzen. Selbstverständlich gibt es auch andere Fraktionen, etwa FDP, DIE FRAKTION oder AfD. Die UWG hingegen ist dort nicht vertreten. Seit dem 18. November 2024 wird Jörn Doring als fraktionslos geführt“, so Wörmann. Einladung an alle 33 Bürgermeisterkandidaten Über diese Äußerung ärgert sich Döring. &bdquo;Hierin zeigt sich sehr deutlich, dass die handelnden Akteure offensichtlich in Sachen Demokratie und Chancengerechtigkeit Schulungsbedarf haben“, meint Döring. Dem hält Wörmann entgegen, dass der KSB Anfang dieser Woche sämtliche 33 Bürgermeisterkandidaten angeschrieben habe, um mit ihnen über die zentrale Forderung &bdquo;10 Prozent des Sondervermögens von Land und Kommunen für die Sanierung von Sportstätten“ ins Gespräch zu kommen. Auch Jörn Döring habe entsprechend Post erhalten. &bdquo;Bis heute liegt uns allerdings keine Rückmeldung vor“, sagt Wörmann. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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