
Bielefeld. Elias Sansar stand bereits in den Startlöchern. Wie immer gut vorbereitet wollte „Mr. Hermannslauf" in diesem Jahr seinen 13. Triumph beim Teutoklassiker über 30,1 Kilometer vom Detmolder Hermannsdenkmal zur Bielefelder Sparrenburg in Angriff nehmen. Jetzt wird er dieses Vorhaben verschieben müssen. Denn wie so viele Veranstaltungen fällt auch der Hermannslauf dem Coronavirus zum Opfer.
Weil die Stadt Bielefeld alle kommerziellen und öffentlichen Veranstaltungen bis vorerst einschließlich Ende April aufgrund des sich ausbreitenden Coronavirus’ untersagt, bleibt der Startschuss zum 49. Hermannslauf am 26. April 2020 aus. „Das ist für uns sehr enttäuschend, aber wir müssen das akzeptieren. Da geht öffentliches Interesse vor persönlichem Interesse", erklärt Daniel Skakavac.
Am Mittwoch hatte der Chef des Organisationsteams das Läufer-Gemüt beruhigt, als er bekannt gab, dass der Hermannslauf als Freiluftveranstaltung nicht von der Allgemeinverfügung der Stadt Bielefeld vom 11. März betroffen sei und man deshalb noch an dem Termin Ende April festhalten könne. Diese Nachricht ist seit Donnerstag überholt. Zwar könnte der TSVE 1890 Bielefeld als Ausrichter um eine Sondergenehmigung für „das liebste Kind" aller OWL-Volksläufer bitten, müsste dann aber bestimmte Voraussetzungen vorweisen. Und schon bei der zu unterschreitenden Teilnehmerzahl von 100 Teilnehmern hätte der TSVE schlechte Karten.
"Ich hatte mich schon gewundert"
Lauftrainer Ingmar Lundström zeigte sich von der Absage wenig überrascht. „Ich hatte mich schon gewundert, dass große Läufe wie der Hamburg-Marathon oder der Paderborner Osterlauf verschoben werden, der Hermannslauf aber nicht", sagt der Gütersloher. Es sei vor allem für seine vielen Debütanten in den Laufgruppen sehr schade, die sich „trotz der schlechten Wetterbedingungen durch die Vorbereitung gekämpft haben".
Was genau das für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedeutet, will der TSVE baldmöglichst bekannt geben. „Wir müssen uns zunächst selbst auf die neue Situation einstellen und organisatorische Maßnahmen ergreifen", erklärt Skakavac. Nur eines sei sicher: „Eine Verschiebung des Laufes wird es aus organisatorischen Gründen nicht geben. Der 49. Hermannslauf findet erst im Jahr 2021 statt."
Auch Paderborner Osterlauf abgesagt
Auch der Osterlauf in Paderborn ist in dieser Woche abgesagt worden. Christian Stork, Organisationsleiter des Osterlaufs, sagte: "Wir bedauern das sehr. Wir erwägen eine Verschiebung in den August." Einen konkreten Termin gebe es noch nicht. Es seien große logistische Herausforderungen, die nun zu bewältigen wären. Trotzdem versuche man, die Situation positiv zu bewerten.
Es bestünde die Möglichkeit, ergänzend zur Laufveranstaltung ein Abend-Event im August ins Leben zu rufen. "Wir versuchen, das Beste daraus zu machen", so Stork. 500 Ehrenamtliche wären beim Osterlauf Mitte April im Einsatz gewesen. Gut 7.500 Läufer hatten sich bereits angemeldet, sie werden per Mail über die Verschiebung informiert.
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