Noten für den DSC: Arminia ist gegen Münster nur eine Halbzeit derbytauglich

Bielefeld. Das war nichts. Im prestigeträchtigen Derby gegen Preußen Münster hat Arminia Bielefeld eine schwache Vorstellung geboten. Nach ordentlicher erster Halbzeit agierte das Team von Cheftrainer Mitch Kniat gegen den Erzrivalen insbesondere in der zweiten Halbzeit nicht derbytauglich. Die nur wenig zusammenhängenden Offensivbemühungen des DSC stellten die Gäste kaum vor Probleme. Obendrein verteilten die Bielefelder im Spielverlauf zwei dicke Geschenke und gingen unter dem Strich mit einer verdienten 1:2-Niederlage vom Feld. Die Arminia-Profis in der Einzelkritik. Jonas Kersken Am Torwart lag es nicht, dass Arminia die Derby-Niederlage kassierte. In der ersten Halbzeit hielt er den Abschluss von Joshua Mees bärenstark. Und auch nach dem Seitenwechsel zeigte er gegen den Schuss von Oliver Batista Meier und den Kopfball von Lars Lokotsch herausragende Paraden. Dem standen nur leichte Wackler gegenüber. Bei den Gegentoren war Kersken jeweils machtlos. Note: 2,5 Leon Schneider Der 25-Jährige war der Unglücksrabe am 1. Advent. Beim 1:1-Ausgleich hätte Schneider den katastrophalen Rückpass von Marius Wörl noch bereinigen können, doch ein Kommunikationsfehler mit Nebenmann Maximilian Großer nahm auch ihn aus der Szene. Im Anschluss verrichtete der Innenverteidiger einen ordentlichen Job und in der Schlussphase mit seinem bitteren Eigentor doch zugunsten der Gäste. Note: 4,5 Maximilian Großer Auch Großer sah beim Ausgleich der Münsteraner nicht gut aus, auch wenn sein Anteil am Gegentreffer am geringsten einzustufen ist. Ansonsten räumte der 24-Jährige in der Defensivzentrale eine Menge weg und spielte einen sicheren Part. Einzig die Flanke in der Entstehung von Lokotschs Kopfballgelegenheit unterschätzte er. Note: 3,5 Lesen Sie auch: Preußen-Schock kurz vor Schluss: Arminia schenkt das Derby her Joel Felix Der 27-Jährige war der beste der drei Innenverteidiger. In der Anfangsphase war Felix an der Entstehung des Elfmeters beteiligt und hielt sich im weiteren Spielverlauf in der Defensive weitestgehend schadlos. Note: 3 Christopher Lannert Der Außenverteidiger kehrte in die Startelf zurück und bot eine engagierte, aber durchschnittliche Leistung. In der Defensive ließ Lannert auf seiner rechten Seite nicht viel zu, allerdings konnte er in der Vorwärtsbewegung auch keine entscheidenden Akzente setzen. Auch seine Standards erzeugten kaum Gefahr. Note: 3 Stefano Russo Im Derby lief Russo erstmals seit seinem Innenbandriss wieder von Beginn an auf und störte Gästekapitän Jorrit Hendrix bei dessen Abschluss gleich entscheidend. Zwar hatte Russo noch nicht den Einfluss auf das Arminia-Spiel wie vor der Verletzung, dennoch war es ein zufriedenstellendes Comeback. Note: 3 Mael Corboz Mit seinem Einsatz holte der DSC-Kapitän in der Anfangsphase den Elfmeter heraus, den &bdquo;Jonny“ Grodowski zur Führung verwandelte. Mit einem Volley im ersten Spielabschnitt und einem weiteren Schuss im zweiten Durchgang hatte Corboz die gefährlichsten Abschlüsse aufseiten von Arminia. Auch wenn der 31-Jährige gewohnt viel unterwegs war, gelang es ihm im Derby weniger gut, dem DSC-Spiel Struktur zu verleihen. Note: 2,5 Benjamin Boakye Der 20-Jährige kam gegen Münster als linker Schienenspieler zum Einsatz. Sein Tempo und seinen Trickreichtum konnte Boakye allerdings nur selten gewinnbringend einsetzen. In der Abwehr machte er lange ein gutes Spiel, entblößte in der Entstehung des 1:2 die linke Seite allerdings entscheidend. Note: 4 Marius Wörl Wörl findet in dieser Saison einfach nicht zu seiner Form. Den hanebüchenen Rückpass des Mittelfeldspielers, der im Derby hinter den Spitzen agierte, nutzten die Gäste dankend zum 1:1-Ausgleich. In der Folge agierte Wörl äußerst bemüht, jedoch ebenso unglücklich. Seine scharfe Freistoßflanke unmittelbar vor der Halbzeitpause war seine gefährlichste Offensivaktion. Note: 4,5 Thaddäus Momuluh Der Offensivspieler wies erneut ein hohes Arbeitspensum auf, doch auch er ließ offensive Durchschlagskraft vermissen. Seine beste Szene hatte Momuluh in der zweiten Halbzeit, als er seinem Gegner zunächst den Ball stibitzte, zum Solo ansetzte und dann das Gästetor nur knapp verfehlte. Zudem setzte &bdquo;Taddel“, der viel investierte, um Gefahr zu erzeugen, einen Kopfball über den Kasten von Keeper Morten Behrens. Note: 3 Joel Grodowski An seinem 28. Geburtstag beschenkte sich &bdquo;Jonny“ mit einem verwandelten Elfmeter in der achten Spielminute. Auch sonst brachte der Offensivspieler die nötige Derbymentalität mit. Grodowski war ekelig, rieb sich auf und scheute keinen Zweikampf. Den Preis zahlte er kurz vor dem Pausenpfiff, als er von Jannis Heuer abgeräumt wurde und sich verletzte. Note: 2,5 &bdquo;Starke Schmerzen“: Arminias Grodowski mit Schulterverletzung im Krankenhaus Noah Sarenren Bazee Die Einwechslung des bundesligaerfahrenen Profis zur Halbzeit verpuffte vollends. Sarenren Bazee hatte überhaupt keine Bindung zum Spiel und agierte unter ferner liefen. Note: 5 Außerdem eingewechselt wurden Isaiah Young (für Wörl, 75.) und Tim Handwerker (für Boakye, 90.). Während der Außenverteidiger in der Schlussphase keine nennenswerten Akzente setzte, brachte Young nach seiner Hereinnahme spürbar Schwung in die Partie. So bereitete der US-Amerikaner die Chance seines Landsmannes Corboz vor. Der quirlige Offensivspieler war ein belebendes Element, das aber letztlich zu spät kam.

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