Noten für Arminia Bielefeld: Mehlems Paderborn-Rückkehr wird zum Fiasko

Paderborn. Das hatten sich Marvin Mehlem und Arminia Bielefeld sicher ganz anders vorgestellt. Bei der Rückkehr nach Paderborn, wo der Mittelfeldspieler in der vergangenen Rückserie aktiv war, erwischte der 28-Jährige einen schwachen Nachmittag. Obendrein verursachte Mehlem bei der 3:4-Niederlage auch noch einen Strafstoß. Weil sich die Arminen im OWL-Duell in den 17 Minuten nach der Halbzeitpause einen kollektiven Tiefschlaf erlauben, steht am Ende die vierte Pleite in Folge. Die Arminen in der Einzelkritik. Jonas Kersken Am Torhüter lag es nicht, dass Arminia auch im vierten Spiel nacheinander als Verlierer vom Platz ging. Bereits in der zweiten Minute war Kersken beim Schuss von Laurin Curda auf dem Posten. Auch in der zweiten Halbzeit vereitelte der 25-Jährige die Doppelchance von Curda und Nick Bätzner stark, behielt zudem im Eins-gegen-eins mit Stefano Marino die Oberhand. Doch es nützte nichts. Viermal musste Kersken am Samstag schuldlos hinter sich greifen. Unter dem Strich war es so kein guter Nachmittag für den Torhüter. Note: 3 Christopher Lannert Der Vizekapitän absolvierte auf seiner rechten Seite eine unauffällige Partie. In der Defensive war er weit weniger gefordert als Pendant Tim Handwerker auf der linken Seite. In der Vorwärtsbewegung setze der Außenverteidiger überhaupt keine Akzente. Note: 4 Leon Schneider In der ersten Hälfte agierte Schneider gewohnt routiniert und ohne große Fehler. Nach dem Seitenwechsel baute auch der Innenverteidiger ab. Zwar traf ihn bei den Gegentreffern keine unmittelbare Schuld, doch das Zuspätkommen gegen Bätzner (81.) und das schwache Zweikampfverhalten gegen Marino in der Nachspielzeit machten deutlich, dass auch der 25-Jährige nicht seinen besten Tag erwischte. Note: 4 Lesen Sie auch: 17 Minuten Ekstase! Das Derby-Drama zwischen dem SC Paderborn und Arminia Bielefeld Maximilian Großer Der 24-Jährige rettete in der der Anfangsphase mehrfach bei gefährlichen Abschlüssen der Paderborner. Beim 2:2 durch Steffen Tigges machte Großer jedoch keine gute Figur. Auch bei 2:4 kam er gegen den hoch aufgeschossenen SCP-Stürmer zu spät ins Luftduell. Auf der Gegenseite setzte der Innenverteidiger einen Kopfball neben das Tor und holte den Elfmeter zum 3:4 heraus – eine durchwachsene Begegnung für den Defensivspezialisten. Note: 4 Tim Handwerker Bei seinem Comeback sah sich Handwerker auf seiner linken Abwehrseite viel zu häufig einer Paderborner Überzahl ausgesetzt. So wurde er etwa in der Entstehung des 1:1-Ausgleichs überspielt und war auch beim 2:2 nicht auf dem Posten. Kurz zuvor hatte der 27-Jährige dafür in höchster Not gegen Tigges gerettet. Vor allem in der Offensive zeigte er, warum ihn die Arminen schmerzlich vermisst haben. Handwerkers Standards brachten einen deutlichen Qualitätssprung. Zudem leitete er mit seinem langen Ball das 2:1 durch Monju Thaddäus Momuluh ein und traf selbst per Elfmeter. Note: 3,5 Sam Schreck Der Dauerläufer vermochte Arminia auf der Sechs kaum Stabilität und Struktur zu verleihen. Immer wieder hatte Schreck kleine Fehler und Ungenauigkeiten in seinem Spiel. Auch beim 1:1 kam er zu spät gegen Torschütze Mika Bauer. Es war ein gebrauchter Nachmittag für den 26-Jährigen. Note: 5 Marvin Mehlem Die Rolle des Ex-Paderborners für die Statik des DSC-Spiels bleibt nebulös. Mit einer ungestümen Aktion im eigenen Strafraum verursachte Mehlem den Elfmeter, der zum 2:3 führte (54.). Wenn sich Corboz nach hinten fallen ließ, das Spiel aber über die Flügel lief, stand der 28-Jährige oft allein im Mittelfeld und fiel wie so oft kaum auf. Nur die Hälfte seiner Pässe erreichte ihr Ziel, für einen Spielmacher sicher eine zu schwache Quote. Note: 5 Mael Corboz Der Kapitän spulte wieder ein gigantisches Laufpensum ab. Über 13 Kilometer legte Corboz zurück, um mal als zweiter Sechser Sam Schreck zu unterstützen, mal vorne für mehr Druck zu sorgen. Beim 1:1 war sein Weg zurück zu weit, um Vorbereiter Bilbija entscheidend zu stören. Kurz vor der Pause vertändelte Corboz im Paderborner Strafraum nach gutem Zuspiel von Wörl. Note: 4,5 Thaddäus Momuluh Der 23-Jährige präsentierte sich absolut zweitligatauglich, spielte auf der rechten Seite immer wieder seine Zweikampfstärke und vor allem seine Schnelligkeit aus. &bdquo;Taddel“ holte den Elfmeter raus, der zum 1:0 führte und erzielte nach starker Vorarbeit von Grodowski das 2:1 für den DSC. In der 66. waren die Kräfte des besten Bielefelders aufgebraucht und er wurde ausgewechselt. Note: 2,5 Joel Grodowski Wie Derby geht, zeigte der Mittelstürmer bei seiner Vorarbeit zum 2:1 durch Momuluh. Energisch setzte sich &bdquo;Jonny“ gegen Felix Götze durch und spielte – übrigens mal wieder mit dem Außenrist – zum Torschützen. Auch den Elfmeter zum 1:0 platzierte Grodowski sehr präzise. Note: 2,5 Marius Wörl Verglichen mit Momuluh auf der rechten Seite, fiel der als linker Außenspieler eingesetzte Wörl wenig auf. An der Entstehung des Elfmeters, der zur Bielefelder 1:0-Führung führte, war er beteiligt. Für die große Torgefahr waren seine Nebenleute Grodowski und Momuluh zuständig. Note: 4,5 Eingewechselt wurden Isaiah Young (für Momuluh), Noah Sarenren Bazee (für Grodowski) und Benjamin Boakye (für Lannert, alle 66.) sowie Florian Micheler (für Mehlem, 83.) und Julian Kania (für Wörl, 89.). Zwar kam mit dem Dreifach-Wechsel in der 66. noch einmal erkennbar frisches Tempo ins Spiel, doch nach dem Anschlusstreffer wurden echte Bielefelder Torchancen Mangelware. Kania kam zu spät, um seine Joker-Qualitäten noch anzubringen. 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