
Bielefeld. Aufstieg, DFB-Pokalfinale, Westfalenpokalsieg. Was für eine Saison für Arminia Bielefeld. Ein Jahr, das kaum jemand so hätte träumen können. Für viele Fans ein echtes Fußballmärchen.
Mittendrin: Sebastian Wiese. Seit elf Jahren die Stimme auf der Alm und Moderator bei Radio Bielefeld. Er kennt die Stimmung im Stadion. Doch auch für ihn hielt diese Saison eine Premiere bereit: Berlin, das große Finale. Vor rund 30.000 Arminia-Fans und insgesamt mehr als 74.000 Zuschauern im Olympiastadion stand er zum ersten Mal bei einem DFB-Pokalendspiel am Mikrofon. Es habe sich „wie im Film“ angefühlt.
Im neuen „Almgeflüster“ spricht er mit unseren Sportredakteuren Dirk Schuster und Gregor Winkler über Momente, die für immer bleiben.
Zwischen Frühschicht und Spieltag
Der Moderator startet früh in den Tag – um 3.40 Uhr geht’s los. Der Wecker klingelt, damit er pünktlich zur Morgensendung on air ist. An Heimspieltagen des DSC tauscht er dann das Studiopult gegen den Rasen der Schüco-Arena. Dort dreht sich alles um Arminia. Im Talk erzählt er auch, wie er mit Arminias früherem Stadionsprecher Lothar Buttkus zusammengearbeitet hat.
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Doch nun zurück nach Berlin. Die Anreise ins Olympiastadion verlief für Wiese und seinen Kollegen alles andere als glatt. Der Verkehr kostete Zeit, mehrere Termine wurden verpasst. Ärger mit dem DFB? Fehlanzeige. Freundlicher Empfang: Kaffee statt Stress, lockerer Umgang statt erhobener Zeigefinger.
Auch die Kollegen vom VfB Stuttgart zeigten sich entspannt und fast schon erleichtert – Arminia als Finalgegner? Beinahe wie ein Wunschlos.
Die Atmosphäre im Stadion war dann ein Kapitel für sich. Während beim VfB ein technisches Problem ein geplantes Video verhinderte und die Musik „eher ein bisschen zurück als nach vorne“ ging, passte beim DSC einfach alles: Shantallica, der eigens komponierte Arminia-Song „Wir sind Arminen“ – und das auch noch mit Fabi Klos im Stadion. Mehr ging nicht.
Radio, Rasen, Realität
Im Gespräch geht Wiese weit über die Oberfläche hinaus. Als Journalist, Stadionsprecher und Fan zugleich muss er den Spagat schaffen: Wie nah darf man dem Verein sein, wie viel Distanz braucht es? So erzählt er, wie er damit umgeht, wenn die Stimmung im Stadion mal kippt und sportlich nicht alles so rund läuft. Und warum für ihn trotzdem feststeht: „Arminia ist das Tollste, was mir so passieren konnte.“
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Wer wissen will, ob er auf der Alm oder im Radio mehr Leute erreicht – und warum er im Olympiastadion einfach mal „Niemand erobert den Teutoburger Wald!“ gerufen hat, ganz ohne DFB-Absprache – sollte unbedingt in „Almgeflüster“ reinhören. Dort erzählt er auch, für welchen Job er sich entscheiden würde, wenn er nur einen haben dürfte: Stadion oder Studio.
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