
Aue. Für den DSC Arminia Bielefeld schien im Erzgebirge schon Schicht im Schacht. Ein 0:1-Rückstand und unplanmäßige Wechsel schwächten die Gäste des Tabellenführers aus Aue. Doch innerhalb von fünf Minuten kamen die Ostwestfalen zurück und drehten die Partie. Am Ende siegte das Kniat-Team in einem würdigen Spitzenspiel mit 3:1 (0:1).
Ausgerechnet das Prunkstück des DSC, die Abwehr, wurde vor dem Spitzenspiel zur Baustelle. Rechtsverteidiger Christopher Lannert war nicht rechtzeitig fit geworden und wurde von DSC-Coach Mitch Kniat durch den erst 20-jährigen Zugang Felix Hagmann ersetzt.
Während Aue für seine starke Offensive bereits bekannt war, schienen die Bielefelder von Beginn an in Sachen Ladehemmung einiges gutmachen zu wollen. So entwickelte sich eine erste Halbzeit ohne Abtasten auch mit guten Vorstößen des DSC. In der 12. schwebten die Bielefelder dann aber gleich zweimal in höchster Not, nachdem Aues Marvin Stefaniak den Ball über die Hagmann-Seite bis in den Strafraum gebracht hatte. Boris Tashchy scheiterte an Jonas Kersken.
Elfmeter verhilft Aue gegen Arminia zur Führung
Aber Aue übernahm das Kommando. Marcel Bärs Schuss in der 20. hätte sich um ein Haar rein gedreht. Vorbereiter war wieder Stefaniak über links.
Die Szene zum 1:0 spielte sich dann aber zentral ab. Maximilian Großer konnte sich in der 26. Minute nur noch an Kilian Jakob dran hängen, brachte ihn zu Fall und Schiedsrichter Florian Heft entschied auf Elfmeter. Strittig blieb, ob sich das Foul im 16er zugetragen hatte. Die TV-Bilder widerlegen das. Stefaniak verwandelte jedenfalls sicher.
Wo waren die Bielefelder? Die hatten nach einer guten halben Stunde den Ball schon zweimal im Netz der Auer versenkt, einmal wurde Beckers Kopfball wegen eines Foulspiels abgepfiffen (22.), danach zählte sein Treffer nach Traumpass von Corboz wegen Abseits nicht (32.). Es waren kleine Mutmacher. Aue kam danach zu weiteren Hochkarätern.
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Arminia brauchte Tore und dafür sollten nach der Pause Noah Sarenren Bazee und Isaiah Young sorgen, die für Mizuta und Biankadi reinkamen. Es waren keine zehn Minuten im zweiten Durchgang gespielt, da musste Sarenren Bazee schon wieder raus. Er hielt sich das Knie. Kniat nahm Kunze gleich mit runter und brachte Mika Schroers und Marius Wörl. Arminia schien endgültig angezählt, als Stefano Russo zum Freistoß antrat. Aus 20 Metern zirkelte der Sechser den Ball passgenau zum 1:1 ins Tor.
Arminia-Kapitän Corboz erzielt sein erstes DSC-Tor
Es kam noch besser: Fünf Minuten später stand Mael Corboz nach einer Ecke goldrichtig. Becker hatte per Kopf auf den Kapitän abgelegt, der sein erstes Tor im DSC-Dress erzielte.
Danach wurden die Visiere richtig hochgeklappt. Zweimal forderten die Auer Fans in der 62. Minute Elfmeter. Hefts Pfeife blieb stumm. Auch in der 65. fiel wieder ein Auer im Strafraum, wieder ließ der Referee weiterspielen. Aue hatte nach mehreren Wechseln Schwierigkeiten, sich zu sortieren. Arminia machte weiter Druck, strahlte so permanent Gefahr aus, kam aber auch nicht mehr zu echten Hochkarätern – bis zur 78. Minute. Ein schneller Umschaltmoment brachte den Ball über die linke Seite nach vorne, Schroers bediente Wörl, der den Ball zum 3:1 rein schlenzte.
Der Torschütze hatte kurz vor Schluss mit einem strammen Schuss von der halbrechten Seite noch eine gute Möglichkeit. Doch es blieb bei drei Bielefelder Treffern.
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