Noten für Arminia Bielefeld: Der erste Sturm ist nicht effektiv

Bielefeld. Ein Spiel dauert 90 Minuten – und kann sich erst in den letzten acht entscheiden. Und – noch eine Weisheit – der letzte Eindruck ist der entscheidende. Geht es danach, dann haben sich fast alle Arminen eine gute Note verdient. Doch beim 2:1-Erfolg gegen Erzgebirge Aue gab es eben auch diese 82 Minuten bis zum ersten Treffer, in denen viele Wünsche offenblieben. Jonas Kersken: In der Anfangsphase hatte der Keeper Glück, dass ein Schuss von Rosenlöcher nach einer Ecke zwischen ihm und dem Pfosten parallel zur Torlinie durchrauschte (7.) und der Konter von Bär am Pfosten landete (25.). Ansonsten war Kersken ein paar Mal sehr gut auf dem Posten, wie beim Kopfball von Tashchy (19.), dem Freistoß-Strahl von Stefaniak (29.) und der Granate von Bär aus acht Metern (87.). Beim Gegentreffer war er machtlos. Note: 2 Christopher Lannert: Der Vize-Kapitän fiel in den 45 Minuten, die er auf dem Platz war, kaum auf. Angesichts eines Durchgangs, in dem die Arminia-Defensive reichlich unter Druck stand, ist das nicht zwangsläufig ein schlechter Eindruck. Für den angeschlagenen Rechtsverteidiger kam Louis Oppie. Note: 4 Arminia-Profi Schneider fast die tragische Figur Leon Schneider: Der sonst so coole Innenverteidiger war diesmal nur eine Nasenspitze davon entfernt, zur tragischen Figur zu werden. Schon in der 2. Minute leitete ein fehlerhaftes Abspiel im Mittelfeld einen Auer Umschaltmoment ein. Bei der Großchance von Bär (25.) verschätzte sich Schneider als letzter Mann und unterlief den langen Ball. Auch vor dem zum Glück folgenlosen Gegentreffer in der 89. stand der 24-Jährige zu weit innen, sodass Aue auf der linken DSC-Abwehrseite eine Überzahl erzeugen konnte. Note: 5 Im Video: Das sagen Arminia-Fans zum Sieg gegen Aue Joel Felix: Die Souveränität und Ruhe des 27-Jährigen war mehr denn je gefragt. Vor allem vor der Pause stand die Abwehr des DSC immer wieder unter Druck und Felix hatte alle Hände voll zu tun, um den Gegentreffer zu verhindern. Der Verteidiger schaltete sich dennoch auch immer wieder vorne ein, blieb als kopfballstarker Akteur bei den zahlreichen Ecken aber ohne Torchance. Note: 3 Felix Hagmann: Im Hinspiel hatte der heute 21-Jährige seinen ersten Startelfeinsatz für den DSC und war von den routinierten Auern schwer bearbeitet worden. Diesmal bissen sich die Erzgebirgler am abgeklärt spielenden Außenverteidiger die Zähne aus. Hagmann versuchte zudem, das Spiel nach vorne anzukurbeln, etwa in der 5., der 47. und der 78. Minute, in denen er in Offensivaktionen involviert war, die aber nicht zum Erfolg führten. Note: 3 Stefano Russo bleibt Arminias Mittelfeldmotor Stefano Russo: Mal wieder mit einem Standard gefährlich werden – das ist es, was Stefano Russo derzeit zu einer Top-Note fehlt. Ohne einen &bdquo;Hingucker“ bleibt der 24-Jährige aber Arminias Mittelfeldmotor, der einfach zuverlässig läuft. Note: 3,5 Marius Wörl: Die Torgefahr des 20-Jährigen ist bekannt, doch er hat eben auch noch drei Stürmer vor sich, die vorrangig fürs Einnetzen zuständig sein sollen. So bewegt sich Wörl irgendwo zwischen Balleroberer, Verteiler und Assistent. In der 68. (auf Corboz) und 73. (auf Biankadi) glänzte er mit starker Vorarbeit. Note: 3,5 Lesen Sie auch: Arminia-Trainer Mitch Kniat: &bdquo;Mein Mindset reicht für ganz Deutschland“ Mael Corboz: In der Anfangsviertelstunde war der Kapitän präsent, hatte in der 13. auch einen etwas zu schwachen Abschluss. Dann wurde sein Spiel unsauber, was er selbst zugab. Fast aus dem Nichts traf er aber zum 1:0 (82.). Zuvor hatte er nach einer Großchance vergeblich einen Elfmeter gefordert (68.). Vor dem 2:0 bediente er Vorbereiter Louis Oppie. Note: 3 Arminias Uldrikis fällt in der Gefahrenzone nicht auf Noah Sarenren Bazee: Ein Alleingang, bei dem er zu weit bis zur Grundlinie stürmte (14.) oder ein verpasster Kopfball nach Grodowski-Flanke (21.) – von den drei Start-Stürmern hatte Sarenren Bazee noch am meisten den Vorwärtsgang drin. Note: 4,5 Spielbericht: Kapitän leistet Wiedergutmachung: Corboz trifft bei Arminias 2:1 gegen Aue Roberts Uldrikis: Der Einsatzradius des Mittelstürmers reicht bis in die eigene Hälfte, wo er die Gegner anläuft. Ganz vorne reichte es diesmal lediglich zu ein paar gut festgemachten und abgelegten Bällen. Bis zu seiner Auswechslung in der 72. fiel der lange Lette in der Gefahrenzone nicht weiter auf. Note: 5 Joel Grodowski: Dass sich der Stürmer für seinen neuen Arbeitgeber voll rein hängt, ist nicht zu übersehen. Doch ein hohes Laufpensum mit viel Arbeit gegen den Ball allein reicht eben nicht. Der 27-Jährige wurde angeheuert, um Tore zu schießen. Davon war er gegen Aue noch weit entfernt. Ein schwacher Abschluss in der 8. und eine Flanke in der 21., die Sarenren Bazee verpasste - das war Grodowskis Offensivbilanz. Note: 5 Kania macht, was ein Mittelstürmer machen muss Louis Oppie: Der Außenverteidiger ersetzte Christopher Lannert zur Halbzeit. Er bereitete das 2:0 mustergültig vor. Beim Gegentreffer hatte er es mit zwei Gegnern zu tun. Von der Wucht des einstürmenden Torschützen Maxim Burghardt schien Oppie überrascht, reklamierte vergebens ein Handspiel. Note: 3,5 Eingewechselt wurden Isaiah Young (für Sarenren Bazee), Julian Kania (für Uldrikis), Merveille Biankadi (für Grodowski, alle 72.) und Maximilian Großer (für Corboz 88.). 2:0-Torschütze Kania hielt in der 88. den Fuß in die scharfe Oppie-Hereingabe – genau so muss es ein Mittelstürmer machen. Der zuletzt angeschlagene Young zeigte sich erfrischend zweikampffreudig. Biankadi bekam nach Zuspiel von Wörl eine gute Gelegenheit, verzettelte sich aber beim &bdquo;Tänzchen“ im Strafraum.

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