Noten für Arminia Bielefeld: Einer sticht aus dem intakten Kollektiv heraus

München/Bielefeld. Arminias Defensive lässt gegen harmlose Münchner Löwen nicht viel zu. Dafür stellt die Bielefelder Offensive den TSV 1860 vor unlösbare Probleme. Wer hätte das für möglich gehalten? Pünktlich zum DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstagabend gegen Werder Bremen kommt der DSC jedenfalls wieder besser in Schwung. Jonas Kersken Mit seinem Abschlag leitete der Keeper Arminias Führungstor ein. Uldrikis verlängerte auf Grodowski, dann zappelte der Ball im Netz (36.). Kerskens starker Reflex bei einem Schuss von Guttau bewahrte Bielefeld später vor dem Ausgleich. Der 24-Jährige riss die Arme nach oben und wehrte den wuchtig getreten Ball ab (46.). Kersken war ein sicherer Rückhalt, hatte gegen harmlose Löwen allerdings auch nicht so viel Arbeit. Der Schreck fuhr den Arminen in die Glieder, als sich der Schlussmann im ersten Durchgang im Adduktorenbereich behandeln ließ. Seinem Einsatz am Dienstag im Pokal gegen Werder Bremen dürfte aber nichts im Weg stehen. Note: 2 Christopher Lannert Unermüdlich war der Rechtsverteidiger an alter Wirkungsstätte in München unterwegs. Defensiv ließ Lannert nichts anbrennen. Offensiv trat er nach der Pause mit einem gefährlichen Fernschuss in Erscheinung, den Löwen-Keeper Hiller aber noch um den Pfosten lenken konnte (55.). Note: 3 Leon Schneider Von seinem schweren Patzer eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Aue, der um ein Haar zum Bielefelder Rückstand geführt hätte, zeigte sich der Innenverteidiger gut erholt. Schneider bot eine solide Partie. Nur bei der Großchance von Guttau (46.) sah er nicht glücklich aus. Note: 3 Joel Felix Der Däne prüfte Münchens Schlussmann Hiller vor der Pause mit einem Kopfball (16.). Defensiv erlaubte sich Felix die eine oder andere Unsauberkeit. Unschön sein Foul an Münchens Abiama, das Schiedsrichter Eckermann (Winnenden) völlig zurecht mit Gelb ahndetet (40.). Felix’ Einsatz galt nicht mal im Ansatz dem Ball, sondern nur den Beinen des Gegners. Note: 3,5 Felix Hagmann Zum dritten Mal in Folge durfte sich der ehemalige Hoffenheimer auf der Oppie-Position hinten links beweisen. Und tat das erneut sehr souverän. Wenige Minuten vor der Halbzeit prüfte Hagmann 60-Torwart Hiller mit einem Distanzschuss (40.). Note: 2,5 Lesen Sie auch: Arminia-Verteidiger Hagmann rückt den Etablierten auf die Pelle Stefano Russo In der Offensive fiel der defensive Mittelfeldakteur mit einem gut getimten Freistoß auf, den Felix per Kopf abnahm (16.). Defensiv war Russo stabil. Note: 3 Marius Wörl In einer überwiegend tristen ersten Halbzeit sorgte der Kreativspieler für den einen oder anderen spielerischen Farbtupfer. Wirklich gefährlich wurde Wörl an alter Wirkungsstätte aber nicht. Note: 3 Mael Corboz Der Kapitän war wie immer bemüht, Glanzlichter setzte er aber nicht. Mit einem Schuss blieb er an einem Münchner Abwehrspieler hängen (33.). Insgesamt eine solide Leistung ohne nennenswerte Ausreißer nach oben oder unten. Note: 3 Lesen Sie auch: &bdquo;Manchmal ist Fußball so einfach“: Arminia-Angriff überragt mit eiskalter Effizienz Noah Sarenren Bazee Von den drei Angreifern war er der einzige, der ohne Treffer blieb. Ein paar gute Szenen hatte Sarenren Bazee dennoch. Vor der Pause, als er Corboz den Ball perfekt in den Rücken der Abwehr servierte. Nach der Pause, als er nach hübschem Tänzchen im Löwen-Strafraum seinen Abschluss knapp neben das Tor setzte (57.). Note: 3 Roberts Uldrikis Der Winter-Einkauf bot seine bisher beste Leistung im Arminia-Trikot. Das 1:0 bereitete der lange Lette (1,98 Meter) vor, das 2:0 erzielte er selbst. Uldrikis machte zudem das, was Kniat von ihm sehen wollte: viele Bälle fest. So wie bei der Chance von Sarenren Bazee, als er gegen Verlaat den Ball behauptete und wohl temperiert auf seinen Mitspieler legte (57.). Luft nach oben ist noch beim Jubeln. Uldrikis blieb nach seinem Treffer auf dem Weg zu den Fans an der Bande hängen. Aufhalten konnte ihn das aber nicht. Note: 1,5 Lesen Sie auch: Arminia-Trainer Kniat: Wo &bdquo;Uldrikis klar besser als Kania“ ist Joel Grodowski Zunächst knüpfte der Winterzugang aus Münster nahtlos an seine vorherigen Partien im DSC-Dress an. Grodowski wollte viel, aber eben auch mit dem Kopf durch die Wand. Bei seinem Schuss ans Außennetz (11.) übersah er gleich zwei besser postierte Mitspieler, Hagmann und Corboz. Dann aber klappte es endlich mit dem ersten Tor für Arminia. Sein Heber bedeutete die wichtige Führung (36.). Ansehnlich auch sein Jubel: Mit Ball unterm Trikot und dem Daumen im Mund signalisierte der 27-Jährige, dass die Geburt des Kindes naht. Im August ist es soweit. Note: 2,5 Lesen Sie auch: Arminia-Torschütze Grodowski: &bdquo;Meine Frau hat schon gemeckert“ Eingewechselt wurden Lukas Kunze (für Wörl, 70.), Sam Schreck (für Sarenren Bazee, 70.), Maximilian Großer (für Grodowski, 81.), Julian Kania (für Uldrikis, 90.) und Louis Oppie (für Lannert, 90.+1). Insbesondere Kunze mit seiner perfekten Vorarbeit für Uldrikis beim Tor zum 2:0 (83.) und Kania mit seinem Treffer zum 3:0-Endstand (90.+3) machten auf sich aufmerksam. Die starke Vorlage auf Kania lieferte Oppie. Fast hatte Kania sich den Ball beim Konter schon zu weit vorgelegt. Doch wie er ihn dann am herausstürzenden Hiller vorbei ins Netz chippte, war klasse. Es war bereits das achte Saisontor des Ex-Nürnbergers.

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