Armina-Trainer Kniat: „Nicht selbstverständlich, dass ich bleiben durfte“

Bielefeld. Mitch Kniat nutzte die Pressekonferenz nach der Heimpartie gegen Halle (0:0), um etwas in eigener Sache loszuwerden. &bdquo;Jetzt ist die Zeit, um auch mal Danke zu sagen. Ich glaube, ich bin der einzige Trainer, der nicht zu hundert Prozent abgeliefert hat und trotzdem im Amt geblieben ist“, sagte der 38 Jahre alte Coach des DSC Arminia Bielefeld. Auch Kniat wackelte bedenklich. Besonders bedrohlich für ihn war die fünf Spiele umfassende Niederlagenserie zu Beginn der Rückrunde. Es sei &bdquo;nicht selbstverständlich im Fußball“, dass einer ausgeprägten Negativphase zum Trotz am Coach festgehalten werde, &bdquo;schon gar nicht in der heutigen Zeit, in der Trainer häufiger gewechselt werden als teilweise die Unterhosen“, sagte Kniat. &bdquo;Auch Arminia war so ein Verein.“ Doch das habe sich geändert. Kniat sagte: &bdquo;Man sieht bei anderen Vereinen, dass sich daraus etwas entwickeln kann. Das ist hier genauso geplant.“ Lesen Sie auch: &bdquo;Immer einer von euch“: Arminia-Ikone Klos verabschiedet sich unter Tränen Die Frage ist, ob es sich auch umsetzen lassen wird. Kniat betonte seine Zuversicht, denn &bdquo;erst mal haben wir ein bisschen mehr Zeit, den Kader zu planen. Dann haben wir mehr Zeit, uns vorzubereiten. Und wir müssen ins Trainingslager nicht mit nur 13 oder 14 Leuten fahren.“ Es sei dank des vorzeitig feststehenden Ligaverbleibs &bdquo;nun möglich, den Kader besser zu planen und die Leute zu holen, die man haben will“. Der Kader werde sich &bdquo;natürlich verändern, allein wegen der vielen Leihverträge. Darum darf man gespannt sein, wen wir in den nächsten Wochen verpflichten werden.“ Gespräche mit Leihspielern laufen Thaddäus Momuluh, Marius Wörl (beide Hannover 96), Jonas Kersken (Borussia Mönchengladbach), Leo Oppermann (Hamburger SV), Manuel Wintzheimer (1. FC Nürnberg) und Leandro Putaro (VfL Osnabrück) sind nur bis zum Saisonende ausgeliehen. Nach Informationen dieser Redaktion laufen aber Gespräche, um den einen oder anderen Leihspieler längerfristig zu binden. Kniat blickte aber nicht nur voraus, er warf auch einen Blick zurück. &bdquo;Wir haben ein ganz, ganz schweres Jahr hinter uns. Und trotzdem muss man sagen, dass wir am Ende dann doch geliefert haben.“ Als Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel und er im Sommer 2023 ihren Job beim Absteiger aus der 2. Liga antraten, &bdquo;haben wir ein hartes Stück Arbeit und einen ganz großen Scherbenhaufen vorgefunden. Wir müssen uns nicht abfeiern für diese Saison, aber was wir gemeinsam hier durchgestanden haben, ist schon der Rede wert. Am Ende steht dann der Klassenerhalt.“ Lesen Sie auch: Im Video: Das sagen die Arminia-Fans zu Klassenerhalt und Klos-Abschied Aus den Fehlern, die in der laufenden Saison begangen wurden, müsse man lernen. &bdquo;Ich habe ganz viele Fehler gemacht“, sagte Kniat, &bdquo;aber keinen bewusst. Wir werden auch nächstes Jahr Fehler machen. Entscheidend ist dann, wie wir damit umgehen und dass wir uns auch nächstes Jahr nicht zerfleischen.“ &bdquo;Zum Glück ist der liebe Gott ein Fußballromantiker“ Das torlose Remis im letzten Heimspiel bescherte Kniat und Arminia den Klassenerhalt – und Fabian Klos einen schönen Abschied von seinen Heim-Fans. Um ein Haar wäre Halle in der Nachspielzeit noch das 1:0 gelungen. Doch der Schuss von Henry Crosthwaite sprang vom Pfosten zurück ins Feld (90.+3). &bdquo;Man denkt nicht viel in so einer Situation, man betet mehr“ sagte Kniat über die Szene, in der die Zuschauer kollektiv den Atem anhielten. &bdquo;Zum Glück ist der liebe Gott ein Fußballromantiker und gibt Fabian Klos einen vernünftigen Abschied“, erklärte Kniat, was ihm unmittelbar nach dem Pfostentreffer durch den Kopf geschossen sei. Der Trainer gab seinen Spielern erst einmal ein paar Tage frei. &bdquo;Es war Fabis großer Wunsch, dass wir mal einen oder zwei Tage mehr frei bekommen, wenn das Ding durch ist. Und wenn er diesen Wunsch äußert, dann werde ich den zu hundert Prozent erfüllen.“

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