Das war Arminia Bielefeld in 2024 (1): Ein Fehlstart und der Trainer auf der Kippe

Bielefeld. Abstiegskampf, Klos-Abschied und ein außergewöhnliches Pokalabenteuer: Das Fußballjahr 2024 von Arminia Bielefeld hatte es mal wieder in sich. In unserem vierteiligen Jahresrückblick schauen wir noch einmal auf alles zurück, was sich auf und neben dem Platz abgespielt hat. Los geht es mit den Monaten Januar bis März. Nach einer durchwachsenen Hinrunde und einem misslungenen Rückrundenstart gegen Dynamo Dresden zum Jahresende ist die Marschroute Klassenerhalt beim DSC längst alternativlos geworden. Doch bevor für die Bielefelder das erste Pflichtspiel in Münster ansteht, veröffentlicht der Verein am 12. Januar ein Video, das die Befürchtung vieler Fans bestätigt: Kapitän Fabian Klos erklärt, seine Karriere nach der laufenden Spielzeit beenden zu wollen. Doch an eine Abschiedsfeier ist beim Tabellenvierzehnten noch nicht zu denken. Vielmehr geht es zum sportlichen Jahresbeginn direkt nach Münster zum Derby. In der Startaufstellung von Trainer Mitch Kniat finden sich gleich beide Winterneuzugänge wieder: Monju Thaddäus Momuluh kam leihweise aus der Zweitvertretung von Hannover, während Mael Corboz, der Kapitän des Tabellensechsten aus Verl, per Ausstiegsklausel fest verpflichtet wurde. Arminia startet mit Derbyniederlage Bei ihrem Debüt erleben sie eine blutleere Vorstellung ihrer Mannschaft, die trotz eines verwandelten Elfmeters von Biankadi mit 1:2 als Verlierer vom Platz geht. In der Folge nimmt Trainer Mitch Kniat im darauffolgenden Heimspiel gegen Ulm auf gleich fünf Positionen Veränderungen vor, tauscht unter anderem Putaro für Klos und wechselt defensiv von Dreier- auf Viererkette. Erneut präsentiert sich das Team ideenlos und unterliegt mit 0:2. Von den Rängen gibt es nach Abpfiff ein Pfeifkonzert. Auch das nächste Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg sollte nicht besser verlaufen: Schlussmann Jonas Kersken gibt gleich zweimal eine unglückliche Figur ab und hat an beiden Gegentreffern der 0:2-Niederlage seine Anteile. Nassim Boujellab vergibt einen Strafstoß. Trotz stetig lauter werdender Kritik an Trainer Mitch Kniat stärkt Sportgeschäftsführer Michael Mutzel dem Coach den Rücken. Im nächsten Heimspiel gegen Viktoria Köln lässt der DSC mehrfach die defensive Gegenwehr vermissen, am Ende steht es schon wieder 0:2. Die Fans sind verzweifelt, rufen &bdquo;Wir haben die Schnauze voll“ und fordern lautstark die Entlassung von Mitch Kniat. In Bielefeld geht die nackte Angst vor einem Absturz in die Regionalliga um, denn die Abstiegszone ist nur noch einen Zähler entfernt. DSC-Coach Kniat gewinnt sein &bdquo;Endspiel“ Dennoch stellt sich die Mannschaft hinter ihren Trainer, der bei Freiburgs Zweitvertretung eine letzte Bewährungschance erhält. Beim Tabellenletzten atmet das Team auf: Ausgerechnet der unter Knieschmerzen spielende Fabian Klos leitet mit seinem Treffer den 3:0-Auswärtssieg ein. Doch die Erleichterung hält nicht lange an: Zwar kommen die Arminen im Heimspiel gegen Unterhaching nach 0:2-Rückstand beinahe noch zurück, doch der vermeintliche Treffer zum 2:2-Ausgleich von Nassim Boujellab wird ihnen abgepfiffen, da die Unparteiischen den Ball vor der Hereingabe von Nicklas Shipnoski bereits im Toraus gesehen hatten – eine krasse Fehlentscheidung. In Saarbrücken macht der DSC ein starkes Spiel, führt verdient mit 1:0, bis die Gastgeber in der Nachspielzeit ausgleichen. Auch das OWL-Duell gegen Verl (0:0) bringt keinen Sieger hervor. Merveille Biankadi ließ die Führung vom Punkt liegen. Vor der Ausführung leisteten sich der Schütze und Manuel Wintzheimer einen Disput darüber, wer von ihnen ausführen darf. Nach internen Gesprächen gibt Mitch Kniat bekannt, dass Biankadi nicht weiter der Bielefelder Elferschütze ist. Erneuter Rückschlag im Abstiegsduell Im Stadion Rote Erde gegen den BVB II zeigt der DSC ein anderes Gesicht, weiß spielerisch zu überzeugen und belohnt die rund 4.000 mitgereisten Arminen mit einem 2:0-Erfolg durch die Treffer von Merveille Biankadi und Marius Wörl. Im darauffolgenden Kellerduell bei kriselnden Mannheimern verlieren die Bielefelder trotz etlicher Chancen mit 0:1 und geraten mächtig in Bedrängnis. Und auch abseits des Platzes gibt es Aufregung. Kaito Mizuta wird bei einer durchzechten Partynacht von der Polizei in Gewahrsam genommen und in eine Ausnüchterungszelle gesteckt. Der Japaner entschuldigt sich für sein Verhalten und steht wenige Tage später im Kader für das Halbfinale im Westfalenpokal gegen den Erzrivalen Preußen Münster. Im Elfmeterschießen gelingt die Revanche für die Pleite zum Jahresauftakt, Torwart Leo Oppermann avanciert dabei zum Elferkiller. Auch in der Liga können die Bielefelder nach dem 2:0 Heimsieg gegen Duisburg durch die Treffer von Schneider und Klos wieder aufatmen. Zum sicheren Klassenerhalt jedoch wartet noch eine Menge Arbeit.

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