
Bielefeld. Drei Titel hat Mitch Kniat in seinen zwei Jahren bei Arminia Bielefeld gewonnen: zweimal in Folge den Westfalenpokal und in diesem Jahr zudem die Drittligameisterschaft. Doch er weiß: In der 2. Liga „wird es viel schwieriger“. Darum braucht es neue Spieler. Das Anforderungsprofil steht.
Wer auch immer in diesem Sommer den Weg zur Arminia finden wird – wichtig ist, dass „die Spieler hungrig sind und weiter vorankommen wollen“, sagt Kniat. Das hat bisher zum Erfolg geführt und soll auch das Rezept für die Zukunft sein. Dem Trainer ist bewusst: „Wir haben wenige Spieler, die die 2. Liga kennen.“ Aber er betont auch: „Wir haben unser Ziel auch deshalb erreicht, weil jeder den Traum hatte, in der 2. Liga zu spielen.“
Der Kader werde „im Großen und Ganzen“ von jenen Spielern gebildet, die den Aufstieg geschafft haben. Kniats ehemaliger Kapitän Fabian Klos hält das für richtig, der 37-Jährige hat aber auch schon eine Warnung ausgesprochen. „Man muss sich verstärken und darf nicht so blauäugig daran gehen, dass man sagt, wir rocken mit der Aufstiegsmannschaft jetzt auch die 2. Liga“, betont Klos und spricht dabei aus Erfahrung. Nach dem Aufstieg 2013 sei er mit dem DSC auch deshalb gleich wieder aus der 2. Liga abgestiegen, weil man damals zu sehr auf das Aufstiegs-Gerüst gebaut habe.
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Das sind Arminias Kriterien
Ein Fehler, den Kniat und Co. 2025 vermeiden möchten. „Dass wir uns in der Spitze verbessern wollen, ist klar“, betont der Coach. Und auch Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel erklärt: „Natürlich gucken wir, an welcher Schraube wir drehen können und wo wir noch Potenzial haben.“
Großes Arminia-Zeugnis: Das waren die notenbesten Spieler der Saison
Dass die potenziellen Zugänge die neue Spielklasse bereits kennen, zähle Kniat zufolge nicht zu Arminias Einstellungskriterien. „Zweitligaerfahrung spielt keine Rolle, wir gucken nur nach Qualität“, betont er. Ebenso sei es „egal, ob der Junge 18 ist oder 25. Wichtig ist, dass er in unsere Spielidee hineinpasst.“
Und an dieser Idee, so der 39-Jährige, werde man auch eine Spielklasse höher festhalten. „Wir müssen mit der gleichen Art und Weise in der 2. Liga weitermachen“, fordert Kniat und sagt klipp und klar: „Unser Fußball, der uns erfolgreich gemacht hat, wird sich in der 2. Liga absolut nicht ändern.“
Was Armina-Trainer Kniat den Skeptikern zuruft
Auch Manager Mutzel ist überzeugt, dass das der richtige Weg ist. „Mit unseren Tugenden, dieser Intensität, diesem Fleiß auch gegen den Ball, gepaart mit dem Mut und eigenem Ballbesitz kann man auch eine Liga höher bestehen“, sagt er.
Potenziellen Skeptikern, von denen Coach Kniat in seinen zwei Arminia-Jahren einige kennengelernt hat, ruft der Trainer zu: „Macht euch keine Sorgen, das kriegen wir hin.“

Die Gelegenheit zu offiziellen Verabschiedungen, zum Beispiel vor passender Kulisse beim letzten Pflichtspiel dieser Saison, dem Westfalenpokalfinale am vergangenen Donnerstag gegen die Sportfreunde Lotte (2:0), ließ der DSC zwar verstreichen. Kniat zufolge bedeute das aber nicht, dass alle Spieler bleiben werden. Vielmehr wolle Arminia, ohne das näher zu erläutern, lediglich einen anderen Rahmen wählen, um dem einen oder anderen Profi auf Wiedersehen zu sagen.
Wer Arminia verlässt und wer gehen könnte
Womöglich hat es aber auch einfach damit zu tun, dass der Klub noch nicht bei allen Personalien endgültig entschieden hat. Flügelspieler Merveille Biankadi und Mittelfeldakteur Nassim Boujellab könnten Härtefalle sein. Und die allerletzte Hoffnung, Leihspieler Marius Wörl doch von Hannover 96 loseisen zu können, hat der Klub wohl auch noch nicht aufgegeben. Der Abschied von Verteidiger Semi Belkahia dagegen gilt als beschlossen. Die Verträge dieses Quartetts enden offiziell am 30. Juni 2025.
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Zudem gilt Offensivakteur Mika Schroers, der zwischen dem 22. und 38. Drittligaspieltag nur noch eine Minute zum Einsatz kam, ebenfalls als Abschieds-Kandidat, womöglich aber nur vorübergehend in Form eines Leihgeschäfts.