3. Liga

90.+6: Arminia Bielefeld erleidet Last-Minute-Schock in Ingolstadt

Mit seinem vierten Saisontreffer sichert Lousi Oppie dem DSC eine 1:0-Führung. In einem über weite Strecken zähen Spiel reicht das nicht.

Arminia Bielefelds Torschütze Louis Oppie ist nach dem späten 1:1-Ausgleich in Ingolstadt sichtlich geknickt. | © IMAGO/Zink

Gregor Winkler
05.04.2024 | 07.04.2024, 08:27

Ingolstadt. Es war nicht der Hurra-Fußball, wie er gegen Duisburg phasenweise aufgeblitzt war. Gegen den FC Ingolstadt musste der DSC Arminia Bielefeld arbeiten und wühlen und dennoch reichte die knappe 1:0-Führung nicht.

Ein Tor in der Nachspielzeit verhinderte den zweiten Dreier in Folge. Ein 1:1 mit reichlich Frustpotenzial. Personelle Überraschungen waren nicht zu erwarten, nachdem beide Teams ihre jüngsten Partien gewonnen hatten. Und so schickten die Trainer Mitch Kniat beim DSC und Michael Köllner bei den „Schanzern" unveränderte Formationen ins Rennen.

In der Anfangsphase konnten sich die sangesfreudigen Fanlager in aller Ruhe mit sich selbst beschäftigen, denn auf dem Rasen passierte zwar etwas, aber das hektische Geschehen fand überwiegend weit von den Toren entfernt statt. Der Ballkontakt von Merveille Biankadi nach 50 Sekunden, der das Spielgerät von der 16-Meter Linie in Richtung des Ingolstädter Tores rollen ließ, wäre bei freundlicher Betrachtung die einzige Chance der ersten 28 Minuten gewesen. Kurz bevor eine halbe Stunde gespielt war, zog dann Ingolstadts Bryang Kayo vor dem Bielefelder Strafraum nach innen und prüfte Jonas Kersken in Tor der Ostwestfalen.

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Kniat justiert die Taktik nach

Hektisch rief Mitch Kniat in einer folgenden Unterbrechung seine Spieler zusammen und justierte die Taktik nach. Die Bielefelder Offensiv-Akzente komprimierten sich um die 40. Spielminute. Zuerst ließ Leandro Putaro einen Freistoß von der rechten Seite flach aufs Tor zischen. FCI-Keeper Marius Funk konnte gerade noch reagieren (39.). Eine Minute später servierte Christopher Lannert einen langen Ball wieder von rechts, den Louis Oppie im Strafraum annahm. Sein Schuss traf den in dem Moment unbeholfen wirkenden Schlussmann Funk, von dessen Bein der Ball zur Bielefelder Führung ins Tor sprang. Die Ingolstädter Reaktion auf den Rückstand schlug sich in einem scharfen Kopfball nieder, den Kersken übers Tor lenkte.

Nach der Pause musste Kniat seinen Kapitän draußen lassen. Fabian Klos blieb leicht am Rücken angeschlagen in der Kabine – aus Vorsicht. Manuel Wintzheimer kam für den Mittelstürmer. Die Gastgeber bemühten sich verständlicherweise um den Ausgleich, kamen aber nur zu ein, zwei Kopfballchancen.

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Auch in Durchgang zwei fand zunächst viel Kampf um die Spielkontrolle im Mittelfeld statt. Ab der 60. Minute wurden die Heimfans ungeduldig und es schallten erste Pfiffe durch den Sportpark. FCI-Trainer Köllner reagierte mit einem Doppelwechsel. Postwendend kam ein Lebenszeichen der Hausherren. Einen Fernschuss konnte Kersken über die Latte lenken, beim anschließenden Kopfball von Ryan Malone nach der Ecke hatte der Bielefelder Keeper Glück – der Ball ging drüber. Praktisch im Gegenzug setzte sich Biankadi im Ingolstädter Strafraum durch und zog nach innen. Seinen Schuss parierte Funk glänzend (67.). Kurze Zeit später brannte es bereits wieder in der Bielefelder Box.

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Für die 20 Schlussminuten brachte auch Kniat frisches Personal. Can Özkan ersetzte Wörl und Aygün Yildirim kam für Putaro. Eine Co-Produktion Oppie – Biankadi – Oppie hätte dem Linksverteidiger dann fast Treffer Nummer zwei beschert. Doch sein Schuss aus 12 Metern brachte nur eine Ecke ein (72.). Ein Wintzheimer-Tor nach starker Vorarbeit von Schreck wurde abgepfiffen – Abseits (78.). In der 85. Minute kam Thaddäus Momuluh (für Biankadi) nach langer Verletzungszeit zu seinem Comeback. Als alle den Abpfiff erwarteten, schlug es nach der letzten Ecke des Spiels in der Nachspielzeit doch noch ein (90.+6). Sebastian Grönning köpfte zum Ausgleich ein.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker: