Derby-Noten für Arminia Bielefeld: Shipnoski überragt an einem tollen Tag

Bielefeld. Die Heimpremiere in der Liga ist geglückt. Arminia Bielefeld hat den Schwung aus dem Pokalsieg über den VfL Bochum in das Derby gegen Preußen Münster transportiert. In einer vor allem in der ersten Hälfte ausgeglichenen Partie lässt die brutale Effizienz das Pendel zugunsten der Gastgeber ausschlagen. Mann des Spiels ist mit drei Scorerpunkten zweifelsohne Nicklas Shipnoski - aber auch andere Akteure wissen zu überzeugen. Jonas Kersken: Der Torhüter verlebte einen ruhigen Samstagnachmittag und wurde von den Gästen kaum geprüft. Nach leichten Wacklern zu Beginn agierte er in der Folge solide. Mit zwei seiner weiten Schläge leitete der Keeper Tore ein. Den strammen Schuss von Luca Bazzoli parierte er sicher und hielt so die Null für den DSC. Note: 2,5 Can Özkan: Mitch Kniat beorderte seinen Rechtsverteidiger im Aufbauspiel ins zentrale Mittelfeld. Ein Schachzug, der aufging und Münsters linke Abwehrseite immer wieder entblößte. Den sich bietenden Platz nutzte Özkan mit einer Maßflanke auf den Kopf von Nicklas Shipnoski. Auch den vierten Arminia-Treffer leitete der 23-Jährige mit einem herrlichen Diagonalball hinter die Abwehr ein. Auf seiner rechten Abwehrseite ließ er zudem nichts anbrennen, Kyerewaa holte keinen Stich. Note: 2 Gerrit Gohlke: Nach einer kleinen Unaufmerksamkeit in der Anfangsphase agierte der 24-Jährige in der Folge fehlerlos und spielte den etwas besseren Part in Arminias Innenverteidigung. Als Sahnehäubchen erzielte Gohlke nach einer Stunde den 4:0-Endstand. Note: 2 Semi Belkahia: Im Vergleich zu seiner starken Vorstellung gegen Bochum ließ der Innenverteidiger etwas nach. Nach einer Standardsituation entwischte ihm Münsters Bazzoli im Rücken, was beinahe in einem Gegentreffer resultierte. Ansonsten verrichtete Belkahia seinen Job durchaus solide. Note: 3 Christopher Lannert: Der Linksverteidiger unterschätzte in der Anfangsphase einen langen Ball und ließ so Joel Grodowski enteilen, der wiederum die riesige Chance von Sebastian Mrowca einleitete. Im weiteren Spielverlauf hatte Lannert seine linke Seite zusehends besser im Griff. Auf der Gegenseite bereitet er das 4:0 durch Gohlke mit seiner Kopfballablage vor. Note: 2,5 Sam Schreck: Der zentrale Mittelfeldspieler agiert selten auffällig, ist aber schon jetzt ungemein wichtig für das Arminia-Spiel. Auch gegen Münster war Schreck als Dreh- und Angelpunkt immer anspielbar, agierte zudem passsicher und störte auch das Münsteraner Angriffsspiel immer wieder. Bei seiner Auswechslung bekam der Kilometerfresser eine Menge Beifall von den Rängen. Note: 2 Nassim Boujellab: Der 24-Jährige rückte für den gesperrten Kaito Mizuta in die Startelf, tat sich allerdings schwer, die Fußstapfen des Japaners auszufüllen. Zwar war Boujellab immer wieder darum bemüht, das Bielefelder Offensivspiel anzukurbeln, konnte aber keine entscheidenden Akzente setzen. Zudem hatte er Glück, nur die Gelbe Karte zu bekommen, als er Simon Scherder kurz vor der Pause völlig übermotiviert mit dem Fuß am Oberschenkel traf. Note: 3,5 Merveille Biankadi: Dank seiner körperlichen Wucht ist Biankadi ein wichtiges Element im Bielefelder Mittelfeld. Seine offensiven Fähigkeiten stellte der 28-Jährige besonders in der Entstehung des 2:0 unter Beweis. Zunächst gewann er den zweiten Ball und leitete sofort den Angriff ein. Die folgende Hereingabe von Aygün Yildirim verlängerte er dann auf den Fuß von Torschütze Shipnoski. Note: 2,5 Nicklas Shipnoski: Viel besser als der des Offensivspielers kann ein Arbeitstag nicht laufen. Shipnoski veredelte eine Özkan-Flanke mit dem perfekt gesetzten Kopfball zur 1:0-Führung. Kurz vor der Pause erhöhte er dann aus der Nahdistanz. Nach dem Seitenwechsel bereitete der 25-Jährige auch noch den dritten Arminia-Treffer durch Yildirim mit Ruhe und Übersicht vor und wurde bei seiner Auswechslung mit stehenden Ovationen verabschiedet. In dieser Form der mögliche Königstransfer. Note: 1 Manuel Wintzheimer: Der Angreifer erhielt erneut den Vorzug gegenüber Fabian Klos und ließ den Ball zu Beginn in aussichtsreicher Position durchrutschen. In der Folge lief Wintzheimer viel, agierte aber weitestgehend unauffällig und verlor in der Defensive zudem ein wichtiges Kopfballduell gegen Gerrit Wegkamp, was zur dicken Münsteraner Chance durch Bazzoli führte. Auf der Gegenseite klappte es besser: Seine Kopfballverlängerung leitet den Treffer zum 3:0 ein. Note: 3 Aygün Yildirim: Die erste Halbzeit schien weitestgehend an dem Offensivspieler vorbeizugehen, ehe er kurz vor der Pause mit seiner flachen Hereingabe maßgeblich am 2:0 beteiligt war. Nach dem Seitenwechsel durfte Yildirim dann auch seinen ersten Pflichtspieltreffer für Arminia bejubeln. Der war nach starker Vorarbeit durch Shipnoski allerdings nur noch Formsache. Note: 2,5 Fabian Klos: Der 35-Jährige fand nach seiner Einwechslung direkt ordentlich in die Partie, verpasst mit einem Kopfballaufsetzer an den Pfosten jedoch sein erstes Tor gegen Preußen Münster. Als Arminia zum Ende der Partie spürbar das Tempo herausnahm, sanken auch Klos' Aktien im Sturmzentrum. Note: 3 Eingewechselt wurden außerdem Henrik Koch (für Wintzheimer), Leon Schneider (für Shipnoski) und Tom Geerkens (für Yildirim, alle 68.) sowie Louis Oppie (für Schreck, 81.). Für Geerkens war es nach Verletzungspause das Pflichtspieldebüt im DSC-Trikot. Er half wie die anderen Eingewechselten dabei, das Ergebnis bei drückender Hitze klug zu verwalten. Zur großen Herausforderung wurde das nicht mehr.

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