SCP-Coach Kwasniok will Arminia Bielefeld bei der Rettung unterstützen

Bielefeld. Verbündete im Abstiegskampf hinter sich zu wissen, kann nie schaden. Die Ansage von Lukas Kwasniok, Trainer des OWL-Rivalen SC Paderborn, &bdquo;unseren Teil dazu beitragen und gegen Nürnberg gewinnen“ zu wollen, ging da runter wie Öl. Doch dass Arminia Bielefeld die Schützenhilfe seines einstigen Spielers (&bdquo;Ich will unbedingt, dass Arminia in der Liga bleibt!“) am 34. Spieltag überhaupt benötigt, hat sich der DSC selbst zuzuschreiben. Denn die Mission, mit zwei Siegen im Endspurt Platz 15 aus ganz eigener Kraft zu erobern, schlug beim 2:2-Remis gegen den SCP vor 26.515 Zuschauern am Samstag völlig unnötig fehl. 55 Minuten lang brannten die Arminen mit kurzen, aber intensiven Ballbesitzzeiten ein Feuerwerk ab. Die Führungen von Bryan Lasme (8.) und Sebastian Vasiliadis (36.) waren zu den Zeitpunkten beide hochverdient, die Ausgleichstore zum 1:1 (24., Marvin Pieringer) und 2:2 (58., Sirlord Conteh) schmeichelhaft und fahrlässig hergeschenkt. &bdquo;Solch eine Situation muss im Eins-gegen-eins durchverteidigt werden“, kritisierte Trainer Uwe Koschinat den ersten Gegentreffer, bei dem Lukas Klünter einen Schritt zu spät kam. Mindestens ebenso vermeidbar war der Abstauber von Conteh: Torwart Martin Fraisl hatte einen Distanzschuss nach vorn abprallen lassen, Marc Rzatkowski war zuvor im Zweikampf überspielt worden. &bdquo;Schon der Schuss wäre vermeidbar gewesen“, sagte Koschinat. &bdquo;Es ist unglücklich für Martin und für uns.“ Koschinat: "Die Emotion zerreißt mich ein Stück weit" Die Chancenverwertung des DSC hatte mit Glück und Pech dann wieder wenig zu tun, sondern war eine reine Qualitätsfrage. Acht (!) Torschüsse gab Lasme ab, die Hälfte davon aus freier Position, doch 7,32 Meter Breite mal 2,44 Meter Höhe waren wiederholt nicht genug Auswahl – oder SCP-Keeper Jannik Huth zu groß. Es hatte eine tragische Note: Lasme, der nach fast zwei durchwachsenen Jahren nun durchstartet, der seinen Marktwert derzeit im Wochentakt steigert, er hätte drei, vier Tore erzielen können. &bdquo;Was er in der 2. Liga verloren hat – ich weiß es nicht“, sagte Kwasniok. Er habe selten &bdquo;so eine Qualität, so ein Gesamtpaket“ gesehen. &bdquo;Warum er dies nicht regelmäßiger abrufen kann, weiß ich aber auch nicht.“ Das Rätseln ist bei Arminia ähnlich groß. &bdquo;Die Emotion zerreißt mich ein Stück weit. Es kotzt mich an, dass wir solche Spiele nicht zumachen, uns nicht belohnen“, brach es nach Abpfiff aus Koschinat heraus. Hilft Paderborn der Arminia über die Ziellinie? Erst in der Schlussphase erwachte der SCP gegen nun müde Arminen. Dennis Srbeny, der den Pfosten traf, und Niclas Nadj hätten Bielefeld in letzter Minute gar noch in die Nähe von Abstiegsplatz 17 schießen können. Das ist nun de facto ausgeschlossen. Die Bielefelder sind Jäger, zwei Punkte hinter Braunschweig (auswärts in Rostock) und Nürnberg. Dank des klar besseren Torverhältnisses gegenüber den beiden verbliebenen Konkurrenten gilt: Sobald einer patzt und Arminia gewinnt, ist die Rettung gewiss, die Relegation vermieden. &bdquo;Eine klare Emotion habe ich mit Blick auf das kommende Wochenende noch nicht“, hatte Koschinat am Samstag noch gesagt. Manuel Prietl hatte da schon eine präzise Vorahnung: &bdquo;Wir müssen gewinnen und hoffen, dass einer von den anderen es nicht tut. Dann sehen wir, was der Punkt noch wert ist.“ Es wäre eine kuriose Anekdote, sollte es wirklich der SC Paderborn sein, der die Arminia mit Nachbarschaftshilfe vorzeitig ins nächste Zweitliga-Jahr hievt.

Meistgelesen