In all den Jahren zuvor war es immer ein irgendwie erhabenes Gefühl, die neue Dauerkarte in den Händen zu halten. Im Fanclubchat wurde ständig die jeweils frisch zugesendete Dauerkarte als Foto stolz präsentiert. Nun, in diesem Aufstiegsjahr könnte man denken, dass besonders emotionale, kreative Fotos verschickt worden wären. Aber, corona-erfahrene Arminen ahnen es, in 2020 ist das alles etwas verhaltener.
Sogar die Karte selbst ist etwas ausgeblichener, was das Arminenblau anbelangt. Warum eigentlich? Irgendwo wusste jemand zu berichten, dass dieses hellere Blau das Arminia-Bundesliga-Blau sei. Nun, ich muss mal meine Kartensammlung aufspüren und das überprüfen. In meiner Erinnerung sehe ich eher mäßig attraktive Trikots in blassen Oberliga-Jahren, welche in ein ausgewaschen wirkendes Babyblau gefärbt waren. Mich schüttelt es noch heute. Und nicht nur wegen der Trikots.
Mit dem Rad in den Heidewald
Ja, ich weiß, es war auch irgendwie eine coole Zeit. Das Auto auf einem abgemähten Feld in Schöppingen parken, mit dem Rad in den Heidewald, das Hermann-Löns-Stadion unter dieser Hochspannungsleitung und diverse Ruhrpottmafiatraditionsmannschaften auf ihren Bezirkssportanlagen. Und damals gab es - anders als heute - wenigstens überhaupt irgendein blaues DSC-Trikot.
Nun also der Helden-Cup. Supername. Hoffentlich hat da keiner dieser hochbegabt... äh hochbezahlten Sprachdesigner diverse Zehntausende Euros für bekommen. Wenigstens ist es für einen guten Zweck. Sogar zweifach. Der Sieger des Miniturniers darf den sozialen Empfänger des Preisgeldes bestimmen, und wir kommen so in den Genuss von auch höherklassigen Gegnern.
Mit Feyenoord Rotterdam ein durchaus namhafter Gegner, zuletzt in der abgebrochenen niederländischen Eredivisie immerhin auf Platz 3, noch vor Eindhoven und damit immerhin für die Europa League qualifiziert. Direkt nach der Arbeit also schnell den Fernseher angeschaltet, aber natürlich nur die wohl schlechtere, zweite Halbzeit gesehen. Ein paar gefällige Ballwechsel gab es schon, aber es war und blieb ein Testspiel zu einer frühen Phase der Saisonvorbereitung.
Sportlich endet die A2 für die Essener am Teutoburger Wald
So gesehen müssen wir geduldig auf den 12. September warten, an dem wir unsere Arminia im ersten Pflichtspiel bei Rot-Weiss Essen in der ersten DFB-Pokalhauptrunde sehen können. Die haben ja nach ihrem Finalsieg im Niederrhein-Pokal mit ihren Sieger-T-Shirts schon mal ordentlich auf die Pauke gehauen. Auf der Brust stand dort: „Über Bielefeld nach Berlin!" Nun, eine andere Route macht ja nach geographischen Gesichtspunkten auch kaum Sinn. Sportlich endet die A2 für die Essener am Teutoburger Wald.
Aber vielleicht organisiert ja Marcus Uhlig zusammen mit Kevin Kühnert ein Freundschaftsspiel mit Tennis Borussia Berlin. Dann macht das alles irgendwie Sinn. Denn Fan von drei Mannschaften zu sein (das ist ja bei Kühnert so), wohlgemerkt, wenn eine davon Bayern München ist, erscheint mir zumindest skurril. Jedenfalls, wenn ich das nett ausdrücken möchte. Werde den Kevin mal anschreiben, dann kann er mir das vielleicht mal erklären, was ich so überhaupt nicht nachvollziehen kann.
In meinem Alter war man ja früher auch entweder Beatles- oder Stonesfan, eventuell aber auch von Michael Holm. Aber nicht von allen Dreien! Hier mag jeder für sich das jeweilige Äquivalent aussuchen. Meine Musik-Arminia waren und sind jedenfalls die Beatles! So, damit habe ich das auch mal öffentlich gemacht.
Euer Armine von der Süd (wo ich auch so langsam endlich mal wieder hin möchte)