Aufarbeitung des Fürth-Spiels

Kommentar: Arminia muss mutiger werden

Mit zwei Remis steht der DSC nach dem Auftakt passabel da. Es gibt trotzdem Anpassungsbedarf, meint unser Reporter.

Trainer Frank Kramer, hier im Austausch mit Joakim Nilsson, verlangt couragierte Auftritte seiner Spieler. Drum war nicht nur er von der Leistung in Fürth enttäuscht. | © imago images

Jan Ahlers
23.08.2021 | 23.08.2021, 19:15

Schärfe, Intensität, Mut: Selten vergeht eine Pressekonferenz bei Arminia Bielefeld ohne diese Begriffe. Sie sind Grundprinzipien einer Spielweise, die die klare Handschrift von Trainer Frank Kramer tragen soll. Umgesetzt haben es seine Profis in dieser Bundesligasaison allerdings nur teilweise. Offensiv ist das, was die Blauen anbieten, weiterhin dürftig, das zeigte das 1:1 in Fürth.

Mit jenem Mut, den der DSC-Trainer immer wieder von seinen Spielern einfordert, kann er selbst nun vorangehen. Denkbar ist eine taktische Korrektur: Fabian Kunze fremdelt mit dem zentralen Mittelfeld, er spielt lieber direkt vor der Abwehr und zeigte seine stärksten Spiele in einer Doppelsechs.

Vorne schaffte es das Duo Fabian Klos und Bryan Lasme bislang wiederum nicht, die Vorzüge einer Zweierspitze auszuspielen. Die Flügel sind abseits sporadischer Offensivläufe der Außenverteidiger verwaist und es tritt offen zutage, dass die Einzelaktionen eines Ritsu Doan, wenn er sie auch nicht immer zielstrebig ausspielte, nun bitter fehlen. Das Ergebnis des Ganzen: ein biederer Auftritt, der der hinzugewonnenen Qualität im Kader nicht gerecht wird.

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Fürth war ein Warnsignal

Denn das ist der größte Unterschied zur Vorsaison: Es gibt durchaus personelle Alternativen. Manche unter ihnen sind erst wenige Wochen bei der Mannschaft, von der Qualität aller Neuen muss Arminia aber überzeugt gewesen sein – sonst hätte man sie nicht geholt. Daheim gegen Frankfurt wäre die Gelegenheit, ihnen das Vertrauen für mehr zu geben als Kurzeinsätze und damit bei der Aufstellung ein wenig ins Risiko zu gehen. Mindestens ein Startplatz ist durch Alessandro Schöpfs Sperre definitiv freigeworden.

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Arminia Bielefeld gegen Greuther Fürth

Niemand erwartet Zauberei in Spielen gegen die Besten. Fürth aber war für Arminia ein Warnsignal: Gegen einen Kontrahenten auf Augenhöhe aus eigenen Stücken nur auf Flanken und lange Bälle zu setzen, ist zu wenig für die eigenen Ansprüche. Noch ist genug Zeit, dies zu korrigieren.