„Keine andere Wahl“: So erlebte Rückkehrer Momuluh seinen Gastauftritt in Arminias Abwehr

Bielefeld. Baris Atik wirkte beinahe ein wenig genervt. Sein schneller und aggressiver Gegenspieler Monju Momuluh, den Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat im Zweitliga-Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg überraschend als Rechtsverteidiger aufgeboten hatte, ließ den sonst zumeist brandgefährlichen Außenangreifer der Sachsen-Anhalter nicht zur Entfaltung kommen. Nicht nur, aber auch deshalb war der Plan mit Momuluh voll aufgegangen. Kniat hätte sich, nachdem beim 1:1, zwei Wochen zuvor, bei Eintracht Braunschweig mit Benjamin Boakye bereits ein anderer etatmäßiger Außenangreifer auf der rechten Außenverteidigerposition eine starke Partie geboten hatte, getrost auf die Schulter klopfen können für diesen Schachzug. Stattdessen sagte er: &bdquo;Ich verteidige nicht so gut wie Taddel oder Benni.“ Was er damit zum Ausdruck bringen wollte: Nicht ihm gebührt ein Kompliment, sondern seinen Spielern, die exakt das umgesetzt hätten, was der Trainer von ihnen verlangt hatte. &bdquo;Entscheidend ist, dass die Positionen so gespielt werden, wie wir uns das vorstellen, und nicht irgendein Spieler eine eigene Idee hat“, sagte Kniat. Diszipliniert und fokussiert präsentierte sich nach Boakye in Braunschweig nun auch Momuluh gegen Magdeburg. &bdquo;Kann gefühlt alles“: Arminia-Kapitän Corboz lobt Momuluh &bdquo;Das sind Spieler, die kannst du überall aufstellen. Die sind aggressiv, die geben Gas“, hatte auch Kapitän Mael Corboz ausschließlich Komplimente für seine Mitspieler übrig. Über Momuluhs Leistung beim 2:0-Erfolg am Freitagabend sagte er: &bdquo;Wir wissen, dass er sehr aggressiv und mit dem Ball sehr schnell ist und gefühlt alles kann. Er war bereit. Es war ein ganz starkes Spiel von ihm. Wir haben ihn genau jetzt auf dieser Position gebraucht und er hat die Aufgaben überragend umgesetzt.“ Dank Greuther Fürth: So viele Arminia-Fans auf der Alm wie seit Jahren nicht mehr Gebraucht wurde Momuluh hinten rechts, weil mit Christopher Lannert der Stammspieler auf dieser Position rotgesperrt und mit Boakye der potenzielle Ersatz verletzungsbedingt fehlte. Und, weil Kniat sich entschied, den auf beiden Außenverteidigerpositionen einsetzbaren Felix Hagmann anstelle von Arne Sicker als Vertreter des ebenfalls verletzten Tim Handwerker auf die Linksverteidiger-Position zu schieben. So entstand hinten rechts eine Vakanz. Lesen Sie auch: Darum wollte Thaddäus Momuluh unbedingt zurück zu Arminia Bielefeld &bdquo;Wir haben viele Verletzte und einen Gesperrten. Aber für uns spricht, dass wir nicht rumheulen. Wir haben den Kader so zusammengestellt, dass wir reagieren können“, sagte Kniat über die neue Breite im Bielefelder Aufgebot. Momuluh stellt viele Fragen – Kniat gefällt das Momuluh habe gut zugehört und wissbegierig Fragen zu seiner Rolle gestellt. Das zeichne ihn und auch den Rest der Mannschaft aus, lobte Kniat, der seinem Team bescheinigte &bdquo;sehr, sehr erwachsen gespielt“ zu haben. Die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob er dem arrivierten Lannert die Rolle als Rechtsverteidiger nun dauerhaft streitig zu machen gedenkt, konterte Momuluh mit einem Lächeln und den Worten: &bdquo;Wir wissen, dass Chris diese Position gehört.“ Natürlich sei die Rolle &bdquo;hinten rechts in der Viererkette ein bisschen ungewohnt“ für ihn gewesen, räumte Momuluh ein. &bdquo;Aber ich wusste, was ich zu tun habe, die Trainer haben mich gut vorbereitet. Ich habe es angenommen, ich hatte auch keine andere Wahl.“ Arminia-Dauerbrenner Lannert kehrt gegen Greuther Fürth zurück In Zukunft sieht Momuluh sich aber eher in der Offensive. In erster Linie für diese Position haben die Bielefelder ihn im Sommer vom Ligakonkurrenten Hannover 96 zurückgeholt. Sein Comeback auf der Alm hat der 23-Jährige sehr genossen: &bdquo;Überragend, was hier los war, das hat unglaublich geholfen.“ Taktikcheck: Julian Nagelsmann sollte sich ein Arminia-Heimspiel ansehen! .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { padding-top: 142.86%; } } Lannert hat seine zwei Meisterschaftspartien umfassende Sperre abgesessen und steht beim nächsten Spiel am kommenden Freitag (18.30 Uhr, Schüco-Arena) gegen Greuther Fürth wieder zur Verfügung. Momuluh muss also hoffen, dass Kniat anderweitig Verwendung für ihn findet. Ersatzbank oder Anfangself? Da der Trainer den im Abschluss unglücklichen Isaiah Young für seinen Vortrag vorne rechts überschwänglich lobte (&bdquo;Eines seiner besten Spiele im Arminia-Dress, ich hätte ihm für den Aufwand, den er betrieben hat, ein Tor gegönnt“), darf man gespannt sein, welchen Platz Kniat seinem überzeugenden Aushilfs-Rechtsverteidiger Momuluh gegen die Franken zuweisen wird.

Meistgelesen