Schlangen, Krokodile und mehr: Hunderte exotische Tiere in OWL im Privatbesitz

Bielefeld. In Ostwestfalen-Lippe halten Dutzende Personen Tiere besonders gefährdet oder sehr gefährliche Tiere. Dazu gehören vom Aussterben bedrohte Vögel oder aber giftige Schlangen und Tiere. So manche Privatperson hält aber auch Raubtiere wie Krokodile oder Großkatzen. Wie es in der Region aussieht - und wo es Probleme gibt. Grundsätzlich besteht eine Meldepflicht für bedrohte Tierarten. Diese werden von den zuständigen Ämtern erfasst. In OWL, so zeigt die Umfrage, sind mehrere Tausend Personen bekannt, die solche Tiere halten. Teilweise, so heißt es beispielsweise aus dem Kreis Paderborn, können pro Halter ein bis 100 Exemplare anfallen, teils auch verschiedener Arten. Im Kreis Lippe wurden 900 Halter erfasst, die insgesamt mehr als 9.000 artgeschützte Tiere halten - insgesamt mehr als 300 Tierarten. Im Kreis Gütersloh sind es ebenfalls fast 900 Halter, die 3.500 solcher Lebewesen halten. Lesen Sie auch: Gefährlich oder nicht? So wurde die Kompost-Boa in Herford gefangen Verboten ist derweil die Haltung von &bdquo;sehr giftigen Tieren“, wie eine Sprecherin des Landesamts für Verbraucherschutz und Ernährung NRW (LAVE) berichtet. Dazu zählen unter anderem verschiedene Spinnen-, Schlangen- und Skorpionarten. Dieses Verbot gelte seit 2021 und sei zum Schutz der Bevölkerung beschlossen worden. Ausnahmen für das Verbot gelten für Personen, die vor Inkrafttreten des Gesetzes entsprechende Tiere gehalten haben und die aktuellen Anforderungen erfüllen. &bdquo;Im Regierungsbezirk Detmold gibt es 22 Menschen, die insgesamt 232 Gifttiere halten: davon 126 Schlangen, 6 Skorpione und 100 Spinnen“, berichtet die Sprecherin. Landschildkröten sind beliebt, aber anspruchsvoll Zurück zu den meldepflichtigen Tieren: Besonders beliebt sind in verschiedenen OWL-Kreisen derweil (griechische) Landschildkröten. Eine Sprecherin des Kreises Paderborn warnt jedoch: &bdquo; Ihre Haltung ist äußerst anspruchsvoll. Häufig werden die Tiere falsch ernährt, was zu körperlichen Fehlbildungen führen kann. Zudem können die Tiere ein hohes Alter erreichen und groß werden. Dessen sind sich Halter aber in einigen Fällen nicht bewusst und die Tiere werden dann ins Tierheim gebracht oder schlimmstenfalls ausgesetzt.“ Ebenfalls beliebt: verschiedene Vogelarten (Papageien, deutsche Wildvögel oder sogar Greifvögel), Reptilien (Schlangen, Echsen oder Chamäleons), Amphibien (beispielsweise Frösche) oder heimische Säugetiere. Im Kreis Herford ist zudem eine Privatperson bekannt, die Kängurus und Krokodile halten soll. Mehrere Kreise berichten übereinstimmend: &bdquo;Exotischen“ Tierarten erfreuen sich schon seit jeher großer Beliebtheit. Großkatzenhalter in den Kreisen Herford und Gütersloh Darüber hinaus sind in mindestens zwei Kreisen (Gütersloh und Herford) den Ämtern Halter von Großkatzen bekannt. Um welche es sich dabei handelt, bleibt unklar. Zu dieser Gattung gehören Arten wie Löwe, Tiger, Jaguar, Leopard und Schneeleopard. Gesetzlich sind diese Haltungen tatsächlich möglich. Die Halter müssen jedoch strenge Auflagen einhalten, wie eine Mindestgröße für das Gehege. Im Kreis Paderborn hält darüber hinaus der private Tierpark Nadermann Großkatzen, die Haltung sei &bdquo;professionell“. Im Kreis Minden-Lübbecke gebe es zwar keine Großkatzenhalter, jedoch Personen, die Großkatzen-Pelzwaren besitzen - &bdquo;konkret handelt es sich dabei um Erzeugnisse von Leopard, Jaguar und Gepard“; berichtet eine Sprecherin. Lesen Sie auch: Serien-Hype &bdquo;Tiger King“: Gibt es einen deutschen Joe Exotic? Skurril: Der Kreis Paderborn muss sich aktuell auch juristisch mit Großkatzen befassen. Ein Mann aus Dresden, der in der Vergangenheit eine Transportgenehmigung für Großkatzen vom Kreis gehabt haben soll, soll nun eine Erlaubnis gefordert haben, Großkatzen einzuführen und mit diesen zu handeln oder sie für die Zucht zu verleihen. Der Kreis Paderborn sieht sich nicht zuständig, weil der Mann aus Sachsen kommt und keine Berührungspunkte nach Paderborn hat. Gegen die Ablehnung klagte der Mann am Verwaltungsgericht Minden. Verhandelt wird Ende September.

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