Achtung, Bissgefahr? Diese exotischen Haustiere leben im Kreis Herford

Kreis Herford. Katzen und Hunde sind die beliebtesten Haustiere der Deutschen. Manche Bundesbürger mögen es aber exotischer – auch im Kreis Herford. Nicht nur Vogelspinnen oder Schlangen fühlen sich zwischen Rödinghausen und Vlotho pudelwohl, sondern sogar Krokodile. Fast jeder zweite Haushalt hierzulande hat nicht nur menschliche Bewohner. Und laut einem Bericht des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) für 2024 liegen – wenig überraschend – Stubentiger an der Spitze der Haustier-Charts. Fast 16 Millionen Katzen schnurren unter deutschen Dächern. Labrador, Schäferhund, Dackel und Co. folgen auf Rang zwei. Gut 10,5 Millionen der bellenden Vierbeiner gibt es bundesweit. Zumindest Letztere müssen – das wissen Hundebesitzer – ordnungsgemäß in den jeweiligen Kommunen angemeldet werden, schließlich werden für sie ja auch Steuern fällig. Aber wie sieht es mit Tierarten aus, deren eigentlicher Lebensraum in weit entfernten Ländern liegt, beispielsweise Reptilien? Müssen deren Besitzer ihre Lieblinge auch registrieren? Die NW hat sich beim Kreis Herford in der Sache schlaugemacht. 250 &bdquo;Reptilien-Haushalte“ Und so erklärt Behördensprecher Patrick Albrecht auf Nachfrage: &bdquo;Die Anzahl der privaten Haushalte, in denen Reptilien gehalten werden, ist nicht genau bekannt, da diese nicht alle angezeigt werden müssen. Angezeigt werden müssen nur die artgeschützten Arten.“ Die Untere Naturschutzbehörde gehe aktuell von rund 250 Haushalten im Kreis Herford aus, in denen Reptilien gehalten werden. Lesen Sie auch: Gaby Jahn betreibt in Hiddenhausen eine Pension für Reptilien Hierzu zählen Teppich- und Baumpythons sowie griechische Landschildkröten, Leguane und Agamen. Im Kreishaus sind, Albrecht zufolge, rund 1.600 Personen im Wittekindsland bekannt, die artgeschützte Arten halten. &bdquo;Darunter etwa Skorpione, asiatische Fische oder südamerikanische Vögel“, zählt der Kreissprecher auf. Werden Haltungsmängel festgestellt, greifen die Ämter durch. &bdquo;Es kam vereinzelt bereits zu Einziehungen aufgrund nicht tierschutzgerechter Haltung. Werden die Haltungsbedingungen nachgebessert, besteht die Möglichkeit, die Tiere wieder aufnehmen zu können“, erläutert der Kreishausmitarbeiter und nennt Beispiele. So sei im vergangenen Jahr ein Graupapagei eingezogen worden, da er nicht ordnungsgemäß gehalten wurde: &bdquo;Gleiches geschah mit einer Schildkröte, die zum einen nicht ordnungsgemäß gehalten wurde und deren Herkunft darüber hinaus nicht belegt war.“ Häufige Bewohner in Heim-Terrarien sind natürlich Spinnen. Dass es sich bei den kleinen – oder größeren Krabblern – aber nicht um Wirbeltiere handelt, seien sie artenschutzrechtlich nicht meldepflichtig. Laut Patrick Albrecht gibt es aber Ausnahmen, bei denen Arachniden dann doch registriert werden müssen. &bdquo;Sofern es sich um giftige Tiere handelt, ist die Haltung beim Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW anzuzeigen.“ Gemäß Gifttiergesetz seien für Gifttiere zudem auch immer die kommunalen Ordnungsämter zuständig. Auch interessant: Diese Reptilien gibt es im Herforder Tierpark Sogar eine Großkatze lebte mal im Kreis Laut dem Kreissprecher komme es immer mal wieder vor, dass exotische Tiere in der &bdquo;freien Wildbahn“ aufgefunden werden – zum Beispiel Papageien. Klar sei aber nicht immer, ob die Tiere ausgesetzt wurden oder eigenständig entwichen sind. &bdquo;Sie vermehren sich jedoch in der Regel nicht weiter. Anders ist das bei invasiven Arten wie der Schmuckschildkröte. Diese können auch einen Winter überstehen und sich durchaus weiter vermehren“, betont Albrecht. Abseits der zumeist doch etwas kleineren &bdquo;Heim-Exoten“ gibt es zwischen Weser und Wiehen aber auch Halter, die etwas größere Tiere bevorzugen. &bdquo;Im Kreis Herford sind eine geringe Anzahl an Kängurus und Krokodilen in jeweils einer privaten Haltung untergebracht“, informiert der Pressesprecher. Darüber hinaus befand sich vor einigen Jahren sogar eine Großkatze in der privaten Haltung eines Bürgers aus dem Kreis Herford. Dabei handelte es sich um einen Serval. Die vor allem südlich der Sahara beheimatete Raubtierart ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge zwischen 59 bis 92 Zentimetern, einer Schwanzlänge bis zu 38 Zentimeter und einer Schulterhöhe von bis zu 60 Zentimeter doch schon deutlich größer als eine normale Hauskatze. Zudem dürfte Servale mit einem Gewicht zwischen 6 und 13,5 Kilo auch deutlich schwerer sein als &bdquo;Miezi“ und ihre Artgenossen. Welche Nachweise nötig sind Aber welche Nachweise müssen die Halter überhaupt erbringen, dass sie in der Lage sind, derartige Tierarten beherbergen zu können? Und wann muss ein exotisches Tier registriert werden? Auf diese Fragen liefert Patrick Albrecht ebenfalls Antworten: &bdquo;Die Haltung von Exemplaren der besonders geschützten Wirbeltierarten muss bei der Unteren Naturschutzbehörde angezeigt werden.“ Lesen Sie auch: Rätselhafter Diebstahl: Unbekannte stehlen acht exotische Frösche in Hiddenhausen Eine solche Registrierung sei zwar kostenlos. &bdquo;Teil der Anmeldung sind aber auch Nachweise über die artenschutzrechtlich rechtmäßige und tierschutzgerechte Haltung, eine mögliche Kennzeichnung, erforderliche Zuverlässigkeit und ausreichende Kenntnisse über die Haltung und Pflege der Tiere sowie über die erforderlichen Einrichtungen, die Gewähr dafür bieten, dass die Tiere nicht entweichen können“, konkretisiert der Kreissprecher. Und die Erfüllung der entsprechenden Vorgaben in Sachen Exoten würden von der Behörde auch im Blick behalten. Albrecht: &bdquo;Die Untere Naturschutzbehörde führt – zumeist unter Einbeziehung des Kreis-Veterinäramtes – Kontrollen aus artenschutzrechtlicher Sicht durch.“ Allerdings seien derartige Überprüfungen hauptsächlich anlassbezogen, &bdquo;sei es aufgrund von Meldungen wegen mutmaßlicher Verstöße oder wenn etwa Bescheinigungen beantragt werden.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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