42 Regentage im Schnitt

Schlechtes Wetter im Sommer: Experte erklärt, warum Regen dazugehört

Allein in Bielefeld gibt’s im Schnitt in den drei Sommermonaten rund 40 Regentage – seit Jahren. Deshalb würden auch viele ans Mittelmeer reisen, sagen Experten.

Ist das schon der Sommer 2024? Ja, sagen Meteorologen. Die Sommermonate seien immer schon durch anhaltende Regenphasen geprägt gewesen. | © (c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Moritz Trinsch
12.07.2024 | 12.07.2024, 11:32

Der Blick gen Himmel verheißt in diesen Tagen nichts Gutes. Dunkle, dichte Wolken, immer wieder Regen und am heutigen Freitag kommen nun noch Gewitter hinzu. Der Sommer in OWL lässt, trotz einzelner sonniger Stunden und warmen, aber eben oft auch drückenden Temperaturen, weiter auf sich warten.

Doch auf was wird da eigentlich genau gewartet? Auf Sonne pur? Die knallige Hitze? Oder ist es am Ende einfach nur die Hoffnung auf einen regenfreien Tag?

Fest steht: Bisher ist es laut Meteorologen ein typischer Sommer. Es habe zwischen Anfang Juni und Ende August, also den Sommermonaten, immer schon regelmäßig geregnet, im Schnitt sogar jeden zweiten Tag, sagt etwa der „WDR“-Meteorologe Jürgen Vogt. Dass es mal länger trocken bleibt, sei eine absolute Ausnahme.

Im Schnitt mehr als 40 Regentage in Bielefeld

Das belegt auch ein Blick in die jüngste Bielefelder Wetter-Vergangenheit. Seit 2007 hat es, bis auf einmal, in jedem Jahr mehr als 30 Regentage gegeben – nur 2018 fällt mit 29 Tagen leicht heraus. Im Schnitt regnete es in den vergangenen 18 Jahren an 42 der rund 90 Sommertage in Bielefeld. Ähnlich sieht es im Rest der Region aus.

OWL liegt mit diesen Werten etwas unter dem NRW-Trend, wo es laut Vogt rund 45 bis 50 Sommer-Regentage gibt. Meteorologen sprechen immer dann von einem Regentag, wenn in 24 Stunden mehr als 0,1 Liter Regen pro Quadratmeter fällt. Das heißt aber auch: Wenn es morgens einen kräftigen Schauer gibt und den Rest des Tages Sonnenschein, gilt der Tag als Regentag. In 2024 gab es in OWL bereits 20 Regentage. Damit liegt die Region genau im Durchschnitt.

Meteorologe: Deutsche zieht es wegen des Regens ans Mittelmeer

„Dass dieser Sommer vielen Menschen bisher so wechselhaft erscheint, hat aber eher wenig mit dem Klimawandel zu tun“, sagt Vogt. Das liege eher daran, weil es in den vergangenen Jahren, vor allem 2018, 2019 und 2022, sehr sommerlich war und es nur wenig geregnet hat.

Ganz anders 2023. Dort hat es gar am 22. Juni auf das Jahr gesehen mit 50 Litern pro Quadratmeter am meisten geregnet – mitten im Sommer.

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Und weil es auch während der heißen Monate immer wieder regnet, zieht es die Deutschen ins Ausland, sogt Vogt. „Deshalb haben wir den Mittelmeertourismus erfunden – und tauschen seither 50 Regentage in Rösrath gegen 15 in Rimini.“

So wird das Wetter in OWL am Wochenende

Auch in den kommenden Tagen wird es in Ostwestfalen-Lippe und NRW wieder nass. Dabei sei auch Starkregen möglich. Ansonsten bleibe es meist trocken, nur im südlichen Bergland seien kurze Gewitter nicht ganz ausgeschlossen, so der Deutsche Wetterdienst (DWD).

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Es sei mit kräftigem Gewitter mit Starkregen zu rechnen. Auch stürmische Böen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde und Hagel kann es in NRW nach Angaben des DWD geben. Im Laufe des Freitags beruhige sich die Lage wieder. Das Thermometer zeige rund 24 Grad in OWL an. Es wehe ein schwacher bis mäßiger Wind. Bei Schauern und Gewittern könne es zu starken bis stürmischen Böen kommen.

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Am Samstag regne es im Laufe des Tages erneut, schreibt der DWD. Dann seien weitere Gewitter möglich. Die Temperaturen liegen demnach bei Höchstwerten von 19 bis 22 Grad. Der Wind sei mäßig; in exponierten Lagen gebe es vereinzelt starke Böen.