Essen (dpa/groe/jw/ww). Der Juli startet in Ostwestfalen-Lippe ungemütlich. Mit den Gewittern in der Nacht zum Sonntag wurde der Wetterumschwung eingeleitet. Ein Regenschirm bleibt in NRW in den nächsten Tagen das wichtige Utensil.
Denn: Von Bielefeld bis Paderborn regnet es am Montag immer wieder, die Temperaturen erreichen maximal 17 Grad Celsius. Auch im weiteren Wochenverlauf bleibt es regnerisch und es wird bis zur Wochenmitte noch etwas kühler. Bis Mitte Juli, so die vorläufige Prognose des Deutschen Wetterdienstes, kommt der Sommer weiterhin nicht in Fahrt.
Gewitter über OWL – die Nacht zum Sonntag im Überblick
Gewittern soll es vorerst nicht mehr. In der Nacht zum Sonntag zog das Unwetter über die Region. Es habe doch „nur ganz vereinzelt schwere Sturmböen und orkanartige Böen gegeben“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntagmorgen in Offenbach. Diese seien vor allem in Rheinland-Pfalz und in Hessen lokal aufgetreten. „Wir dachten aufgrund von Modellen, dass das bisschen flächiger auftritt, aber das ist tatsächlich nicht passiert.“
Auch über Nordrhein-Westfalen sind schwere Gewitter mit Starkregen am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag niedergegangen. Dabei gab es für die Feuerwehren viele, meist aber kleinere Einsätze.
Im Kreis Paderborn musste die Feuerwehr ausrücken. Gegen 3 Uhr war ein Blitz in einen Dachstuhl in einem Delbrücker Ortsteil eingeschlagen.
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Ungefähr zur gleichen Zeit brannte im Kreis Minden-Lübbecke ebenfalls nach einem Blitzeinschlag der Dachstuhl eines Einfamilienhauses. Das Haus in Hille ist vorerst wohl unbewohnbar. Verletzt wurde niemand.
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Zuvor gab es schon gegen Mitternacht einen Einsatz im Kreis Herford. In Herford hatte die Dämmung eines Schornsteins von einem Mehrfamilienhaus nach einem Blitzeinschlag angefangen zu brennen. Verletzt wurde niemand.
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In Bad Oeynhausen rückte die Feuerwehr bis Sonntagnachmittag siebenmal wegen gefluteter Straßen und Keller aus. In der Oeynhauser Schweiz stürzte ein Baum quer über einen Rad- und Fußweg.
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In Schloss Holte-Stukenbrock im Kreis Gütersloh liefen mehrere Keller voll, knickte der starke Wind Bäume und Äste um, in ein Wohnhaus schlug ein Blitz ein.
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In den Kreisen Höxter und Lippe gab es zudem vereinzelt Einsätze, weil Regenwasser in Keller eingedrungen war.
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Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica rückte von Samstagnacht bis Sonntagnachmittag rund 70 Mal aus. Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll. Ebenso in Minden, wo die Feuerwehr mehr als 30 Mal ausgerückt ist.
Stärkste Böen in Hessen gemessen
Die stärkste Böe sei in der Nacht in Frankenberg in Hessen mit 107 Kilometern pro Stunde gemessen worden. „Ansonsten blieb es in der Regel unter 100 km/h“, sagte er. Das große Gewitter, das aus vielen einzelnen Gewitterzellen bestand, sei in der Nacht vor allem über das Saarland, Rheinland-Pfalz, Teile Hessens und Westfalens gezogen.
Teilweise habe es heftigen Starkregen gegeben: Gebietsweise seien Mengen zwischen 30 und 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit gefallen. Punktuell seien auch 50 bis 60 Liter niedergegangen, sagte er. Am Sonntagmorgen sind die Unwetterwarnungen ausgelaufen.