Nach Angriff Russlands

Hier sind Friedensdemos: OWL zeigt Solidarität mit der überfallenen Ukraine

Viele Städte und Organisationen rufen zu Mahnwachen auf, die Kirchen sind dabei. Die Sparrenburg in Bielefeld soll in Gelb und Blau leuchten.

Bilder wie diese vor dem Brandenburger Tor soll es heute auch in OWL geben. | © picture alliance/dpa

Björn Vahle
24.02.2022 | 24.02.2022, 16:46

Die Fassungslosigkeit über den Angriff Russlands auf die Ukraine ist in OWL spürbar. Etliche Bürger sind in Sorge um Verwandte, aus der Ukraine gibt es derweil erste Anfragen wegen möglichen Asyls für Flüchtlinge. Viele gesellschaftliche Kräfte wollen nun ein Zeichen der Solidarität setzen. Auch Politiker und Kommunen haben zu Mahnwachen aufgerufen.

In Bielefeld soll am Donnerstagabend die Sparrenburg in den Landesfarben der Ukraine - gelb und blau - erstrahlen. Das teilte Oberbürgermeister Pit Clausen am Morgen mit. "Wir können hier in Bielefeld nicht das Weltgeschehen ändern", sagte Clausen. "Aber wir können unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine ausdrücken.

Um 16 Uhr soll es am Rathaus in der Innenstadt eine Kundgebung unter dem Motto "Solidarität mit der Ukraine" stattfinden. Dazu haben die Jugendorganisationen der Bielefelder Parteien aufgerufen. Es soll "laut werden für den Frieden". In Bünde soll es vor dem Rathaus eine Mahnwache geben, hier geht es um 18 Uhr los.

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In Paderborn haben die Grünen ebenfalls zu einer spontanen Mahnwache um 18 Uhr vor dem Rathaus aufgerufen. "Was für ein schrecklicher Tag: Der Krieg ist zurück in Europa. Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und gegen die demokratische Friedensordnung", heißt es in einer Mitteilung. Man wolle deshalb Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine bekunden und den Stopp des Krieges fordern, so die Grünen.

Kirchen in OWL rufen zum Friedensgebet

Die evangelischen und katholischen Kirchen in der Region laden außerdem in ganz NRW zu Friedensgebeten ein. In Bielefeld wollen die Kirchen am Donnerstag um 17.50 Uhr ein gemeinsames Geläut der Kirchenglocken anstimmen. Um 18 Uhr findet das zentrale Friedensgebet in der Altstädter Nicolaikirche mit Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, statt.

Auch das Erzbistum Paderborn ruft für 18 Uhr zum gemeinsamen Gebet auf. „Durch das Gebet des einzelnen wird ein gemeinschaftliches Anliegen vor Gott getragen. Es gilt nicht allein nach politischen Lösungen des Konflikts im Osten Europas Ausschau zu halten, vielmehr auch die gemeinsame Sorge um den Frieden vor Gott zu tragen“, so Erzbischof Hans-Josef Becker.

In Höxter hat der Runde Tisch der Religionen für Freitag um 19 Uhr zum Friedensgebet in die Nikolaikirche Höxter eingeladen. Man sei besorgt über die zugespitzte Situation zwischen Russland und der Ukraine. "Das Friedensgebet bietet die Möglichkeit, die eigenen Ängste zum Ausdruck zu bringen und ein Zeichen für ein friedliches Miteinander zu setzen.

Rosenmontagsumzug in Köln abgesagt

Auch die Landespolitik in NRW stellt sich an die Seite der Ukraine. In Düsseldorf ist laut Staatskanzlei eine Solidaritätskundgebung mit vielen Spitzenpolitikern geplant. Es wird erwartet, dass der Regierungschef sich dort ebenso äußern wird wie die Landesparteichefs von SPD und Grünen, Thomas Kutschaty und Mona Neubaur. Auch weitere Mitglieder des Landeskabinetts wollen an der Kundgebung teilnehmen. Organisiert wurde sie von privaten Bürgern sowie von der Ukraine verbundenen Kirchen und Vereinen.

In Köln hatte zuvor die ukrainische Schauspielerin und Sängerin Mariana Sadovska für 14 Uhr zu einer Kundgebung am Neumarkt aufgerufen. "Ich weiß, es ist Karneval. Aber es ist nicht die Zeit zu feiern. Wir wollen alle unsere Lebensenergie in Wut und Empörung über Putin stecken - und dann wieder gemeinsam feiern, wenn Frieden ist", sagte die Musikerin der "Kölnischen Rundschau". Die Kölner Karnevalisten haben das Rosenmontagsfest in der Stadt mittlerweile abgesagt.

Mit Material der dpa.