Umwelt Förderverein hat Nationalpark für OWL weiter fest im Blick

Paderborn/Bielefeld. Wenn Hans Jürgen Wessels und Thomas Steinlein über den Naturraum der Senne sprechen, geraten sie förmlich ins Schwärmen. &bdquo;Es gibt in NRW keinen zweiten Hotspot der Biodiversität dieser Art“, sagen die Vorsitzenden des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge.Allein tausend bedrohte Arten seien hier zu finden, sagt der neue Vereinschef Wessels, lange Jahre Bürgermeister von Altenbeken. Steinlein, Biologe an der Universität Bielefeld, nennt als Beispiele die Wildkatze, den Schwarzstorch, den Moorfrosch oder auch die Heidelerche, die es langfristig zu schützen gelte. &bdquo;Wenn man erreichen möchte, dass man diese Arten auch zeigen möchte, hat man sich eigentlich für einen Nationalpark entschieden“, sagt Wessels, der das Führungsamt im Oktober 2021 von der langjährigen Vorsitzenden Erdmute v. Voithenberg übernommen hat. "Wir wollen das Kulturland erhalten" Genau dieses Ziel weiter zu verfolgen haben sich Wessels und Steinlein auf die Fahne geschrieben. &bdquo;Wir wollen das Kulturland erhalten und den Menschen zugänglich machen“, betont Wessels, um mit einem Vorurteil über den Nationalpark aufzuräumen, das offenbar noch immer bei manchen Bürgerinnen und Bürgern bestehe. Nämlich, dass ein Nationalpark für die Öffentlichkeit verschlossen sei. Ein Nationalpark diene der Umweltbildung und dem Naturerlebnis, so die Vereinschefs. Dies solle die Leitschnur für ihr Handeln in den kommenden Jahren werden. &bdquo;Wir bemühen uns jetzt, das Ganze nur auf öffentlichen Flächen zu machen“, umschreibt Steinlein die Strategie. &bdquo;Wir sehen, dass der Truppenübungsplatz nicht in nächster Zeit frei werden wird“, fügt Wessels hinzu. Deshalb strebe man an, mit einer Gebietskulisse in Randlage zum Übungsplatz anzufangen. &bdquo;Irgendwo muss ein Baby geboren werden.“ Im Gebirgszug des Teutoburger Waldes und des Eggegebirges gebe es hierfür Möglichkeiten. "Man braucht starken Willen auf Landesebene" Ziel sei &bdquo;ein deutlicher Schritt nach vorn“, wie Wessels unterstreicht. Die Vorsitzenden wissen, wo im politischen Raum die entscheidenden Stellschrauben gedreht werden müssen, um das Ziel, hinter dem eine große Mehrheit der OWL-Bevölkerung stehe, umsetzen zu können. &bdquo;Man braucht den starken Willen auf Landesebene.“ Deshalb hat der Förderverein auch einen Fragebogen an Landtagskandidaten unterschiedlicher Parteien geschickt um herauszufinden, wie sie sich zu diesem Umweltprojekt stellen. "Die Senne ist viel öfter gesperrt wegen Übungsbetriebs" Aber auch den Truppenübungsplatz behalten die Vereinsmitglieder weiter im Auge. Was dort aktuell passiert, bereitet ihnen durchaus Sorgen. &bdquo;Wir stellen fest, dass die Senne viel öfter gesperrt ist wegen Übungsbetriebs“, so Wessels. Die Panzerringstraße werde nur noch selten für den zivilen Kraftverkehr geöffnet, im Februar sei das nur noch an einem Wochenende der Fall.&bdquo;Sehr wohl besorgniserregend“ beobachtet man auch den Bau eines Zaunes im Bereich des Flugplatzes Bad Lippspringe. Dieses 1,40 Meter hohe Hindernis sei für viele Tiere eine unüberwindliche Barriere. Auf Werbevideos für das Übungsgelände sei zu sehen, wie Totholz zusammengeschoben werde, um als Ziel für Schießübungen zu dienen. Man wolle sich mit den Briten, die sich lange Zeit gut um die Senne gekümmert hätten, hierüber in offiziellen Gesprächen austauschen.

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