Corona-Infektionszahlen

Dortmund will Schulen nach Impfstopp schließen - was das Land dazu sagt

Die Stadt habe gegenüber dem NRW Gesundheitsministerium angezeigt, dass Dortmund beabsichtige, die Schulen ab Mittwoch zu schließen.

Dortmund will die Schulen wieder schließen. | © Pixabay/Alexandra Koch

16.03.2021 | 16.03.2021, 19:10

Dortmund (dpa). Nach dem Impfstopp von Astrazeneca in Deutschland und wegen steigender Corona-Infektionszahlen will die Stadt Dortmund die Schulen schließen. „Wir sind der festen Überzeugung, dass es in diesem Moment überhaupt keinen Sinn macht, die Schulen zu öffnen. Deswegen haben wir den dringenden Appell an die Schulministerin, die Schulöffnung und das Hochfahren des Präsenzunterrichts sofort zu beenden", sagte Thomas Westphal (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des Verwaltungsvorstandes.

Die Stadt habe gegenüber dem NRW Gesundheitsministerium angezeigt, dass Dortmund beabsichtige, die Schulen ab Mittwoch zu schließen. „Jetzt warten wir mal auf die Antwort", sagte Westphal. Höre man nichts, setzte man den Plan um.

Aus Sicht der Stadt Dortmund sei das Öffnungskonzept der Schulen geknüpft an Impfungen und Tests, erklärte er. Seit Bekanntgabe des vorläufigen Impfstopps von Astrazeneca fehle die Geschäftsgrundlage für diesen Gesamtplan von „Impfen, Testen, Öffnen".

Die Antwort erteilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Dienstagnachmittag. Die drittgrößte NRW-Stadt Dortmund darf die Schulen auch bei landesweit steigenden Corona-Infektionszahlen nicht ab Mittwoch schließen. Das stellte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) nach einem Antrag der Stadt in einer Pressekonferenz in Düsseldorf klar. Eine entsprechende Entscheidung werde der Ruhrgebietsstadt noch am selben Tag mitgeteilt.

Laumann sagte, bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 71,2 Neuinfektionen unter 100.000 Einwohner binnen einer Woche in Dortmund kämen Schulschließungen nicht infrage. Er kritisierte, dass der Stadt offenbar keine anderen Maßnahmen einfielen. Die wichtige Kennziffer der Wocheninzidenz steigt landesweit und lag laut Robert Koch-Institut am Dienstag in NRW bei 82,9.

Das Schulministerium hatte vor einigen Tagen landesweit vorgegeben, dass alle Schüler bis zu den Osterferien zumindest tageweise wieder in die Klassenräume zurückkehren - im Wechselmodus und in halber Klassenstärke. Den Anfang hatten Grundschüler und Abschlussklassen schon Mitte Februar gemacht. Und am vergangenen Montag folgten nun neu auch alle Jahrgänge der Klassen fünf bis zehn - nach Landesplanung mit teilweisem Präsenzunterricht zunächst bis zum letzten Schultag vor Ostern am 26. März.

Der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy, forderte: „Die Entscheidung, ob wegen hoher Infektionszahlen Schulen geschlossen werden müssen, müssen die Städte vor Ort treffen können." Das Infektionsgeschehen sei in NRW zu unterschiedlich, „um alles über einen Kamm zu scheren", sagte er der dpa.