Köln/Rheda-Wiedenbrück. Corona hat erneut den Karneval ausgebremst. Doch was eine rheinische Frohnatur ist, das lässt sich die fünfte Jahreszeit nicht so ganz nehmen. Und so kommt es, dass Konzernchef Clemens Tönnies sich ausgerechnet in einem Jahr ohne Rosenmontagsumzug auf einem Karnevalswagen wiederfindet.

Im Kölner Stockpuppentheater Hänneschen hatte man sich entschlossen, trotz Pandemie einen Umzug in Miniaturformat zusammenzustellen. Der WDR übertrag dieses Event sogar im Fernsehen. Und mittendrin gab es die Episode mit Bezug nach OWL. Auf einem Wagen stand die berühmte Kölner Figur Schäl – allerdings nicht wie sonst neben seinem kongenialen Partner Tünnes, sondern neben Tönnies, Clemens Tönnies.

Dessen Karnevalsfigur war mit Würsten, Geldbündeln und Schalke-Emblem zu sehen. Es war eine unverhohlene Anspielung auf die umstrittene Rolle als Geldgeber des Revierklubs. Schalke hat Anfang des Jahres eine finanzielle Hilfe seines ehemaligen Aufsichtsratschefs Tönnies abgelehnt. Später aber verlängerte der Tabellenletzte der Bundesliga seinen Sponsorenvertrag mit der Firma Böklunder, die zum Tönnies-Imperium gehört. In einem Käfig neben Schäl und Clemens Tönnies waren Figuren zu sehen, die als Mitarbeiter der Fleischindustrie gedacht sein könnten.