Meilenstein für Uni Bielefeld

Genehmigung erteilt: Medizinstudiengang in OWL darf starten

Mitten in die Corona-Pandemie hinein kommt die gute Nachricht für die Universität Bielefeld. Das Land ist mit dem Konzept zufrieden und verspricht sich einen bestimmten Effekt.

Der Neubau für die Medizinische Fakultät der Universität Bielefeld. | © Goldbeck Bau

Martin Fröhlich
21.01.2021 | 21.01.2021, 13:22

Bielefeld. Auf den ersten Blick mag es eine Formalie sein, doch es ist in Wahrheit ein Meilenstein in der Geschichte der Universität Bielefeld. Das Land NRW hat den Modellstudiengang Humanmedizin der Medizinischen Fakultät OWL offiziell genehmigt. Damit kann die langersehnte Medizinerausbildung an der Uni beginnen.

Bereits zum Wintersemester 2021/2022 können die ersten 60 Studierenden ihr Studium beginnen. "Mit der Genehmigung des Studiengangs Humanmedizin kommt der Aufbau der Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld einen entscheidenden Schritt voran", sagt NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. In Bielefeld soll ein frühzeitiger Praxisbezug eine große Rolle im Studium spielen. Ein Argument für die Gründung der Fakultät nach jahrzehntelangem Streit ist die Ausbildung von Allgemeinmedizinern, sprich: Hausärzten.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sagt dazu: „Unser Ziel ist, die Studierenden für das Berufsbild des Hausarztes zu begeistern. Und wenn wir über den sogenannten Klebeeffekt die hausärztliche Versorgung – insbesondere in der Region – stärken, freut es mich umso mehr." Uni-Rektor Gerhard Sagerer nennt den Studiengang Medizin "eine Bereicherung für Forschung und Lehre und das Campus-Leben der Universität Bielefeld".

Ab 2025 sind 300 neue Studenten pro Jahr geplant

In dem Modellstudiengang in Bielefeld sollen innovative Konzepte zur Verbesserung der ärztlichen Ausbildung erprobt werden. Eine Idee dabei: Bereits vor Inkrafttreten der neuen Ärztlichen Approbationsordnung kann eine frühzeitige Verknüpfung von wissenschaftlichen und praktischen Lehrinhalten erfolgen. Allgemeinmedizin und ambulante Medizin sollen so gestärkt werden.

2017 hatte die schwarz-gelbe Landesregierung die Gründung der Medizinischen Fakultät beschlossen. Im Endausbau ab 2025 sollen dann circa 300 Studierende pro Jahr an der Uni Bielefeld ihr Medizinstudium beginnen. Die Fakultät arbeitet eng mit regionalen Kliniken zusammen, die gemeinsam das Universitätsklinikum OWL bilden werden. In der ersten Stufe kommen dabei das Städtische Klinikum Bielefeld, das Evangelische Klinikum Bethel und das Klinikum Lippe zum Zug. Weitere sollen folgen.