Offenbach/Essen (dpa/lnw). Nordrhein-Westfalen hat in diesem Sommer weniger Sonnenschein abbekommen als andere Bundesländer. Wie aus der vorläufigen Sommerbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervorgeht, war es in NRW zwar ebenfalls zu warm und zu trocken, mit gut 590 Sonnenstunden aber weniger sonnig als in vielen Teilen Deutschlands. So betrug die Sonnenscheindauer bundesweit im Schnitt rund 675 Stunden, an der Küste und in Berlin und Brandenburg wurden sogar mehr als 700 Stunden Sonnenschein verzeichnet.
Wenige hochsommerliche Phasen
Mit einer Durchschnittstemperatur von 18,3 Grad war es während der Sommermonate Juni bis August aber insgesamt zu warm, hieß es weiter. So lag der Wert in NRW um zwei Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode. Zudem blieb es laut Mitteilung mit 190 Litern pro Quadratmeter Regen „deutlich zu trocken".
Insgesamt seien hochsommerliche Phasen in den Monaten Juni und Juli in ganz Deutschland eher rar gewesen. Eine mehrtägige Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 35 Grad hatte im August dann aber auch in NRW Menschen zum Schwitzen gebracht.
Insgesamt sei der Sommer in NRW eher wechselhaft gewesen, sagte Thomas Gerwin, DWD-Meteorologe in Essen. „Vor allem der August mit seinen langanhaltenden Hitzeperioden hat die Durchschnittswerte dann nach oben gerissen", sagte er. So war der August mit durchschnittlich 20,3 Grad sogar 3,7 Grad wärmer als sonst. „Der Rest war eigentlich ein stinknormaler Sommer, wie er in Mitteleuropa vorkommt", bilanzierte Gerwin.
Teils heftige Gewitter in OWL und im Münsterland
In NRW gingen die Niederschläge während der Sommermonate immer wieder auch als heftiger Starkregen herunter, wie beispielsweise Mitte Juni in Ostwestfalen und dem Münsterland. Auch der August brachte durchziehende Gewitter mit kräftigen Wolkenbrüchen. Mancherorts musste die Feuerwehr ausrücken, weil Böen Bäume umgekippt und der Regen Keller oder Straßen hatte volllaufen lassen.
„Bei den Niederschlägen haben wir damit einen Flickenteppich: Einige Bereiche sind viel zu trocken, wie etwa der Niederrhein, andere haben in sehr kurzer Zeit mit einem Gewitter sehr viel Regen abbekommen", sagte Gerwin. „Vom Starkregen profitieren die Böden allerdings nicht unbedingt, weil vieles einfach über die Kanalisation abläuft". Der insbesondere von Land- und Forstwirten ersehnte Landregen sei weitgehend ausgeblieben.