Pädophilen-Netzwerk

Zwei weitere Festnahmen im Missbrauchsfall Münster

Die Verdächtigen leben in Erfurt und Pirna. Bei dem Opfer handelt es sich um einen der missbrauchten Jungen aus dem Münster-Verfahren.

Spezialisten der Kölner Staatsanwaltschaft kamen den Verdächtigen durch die Auswertung von Datenmaterial auf die Spur. | © picture-alliance/ dpa

28.08.2020 | 28.08.2020, 11:44

Köln/Münster (dpa). Im Missbrauchsfall Münster hat die Polizei zwei weitere Tatverdächtige verhaftet. Ein 22-jähriger Mann aus Erfurt sei in Kassel festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Freitag. In Dresden nahmen Fahnder einen 55-Jährigen aus Pirna fest.

Beiden Männern würden sexueller Missbrauch eines Kindes und der Besitz kinderpornografischer Schriften vorgeworfen. Bei dem Opfer handele es sich um einen der missbrauchten Jungen aus dem Münster-Verfahren.

Der Fall des schweren sexuellen Missbrauchs mehrerer Kinder in Münster war Anfang Juni bekannt geworden und hat inzwischen internationale Dimensionen erreicht. Mehrere Männer sollen sich - teils gemeinsam - an Jungen vergangen haben und die Opfer anderen zum Missbrauch angeboten haben. Der 27 Jahre alte Hauptverdächtige soll den zehnjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin missbraucht haben.

Den jetzt Festgenommenen aus Erfurt und Pirna kamen Spezialisten der Kölner Staatsanwaltschaft durch die Auswertung von Datenmaterial auf die Spur, wie der Sprecher sagte. Die Staatsanwaltschaft Münster habe alle Fälle, die sich gegen unbekannte Täter richteten, an die Kölner Task-Force abgegeben.