Antisemitismus

Vizechefin der Dortmunder Polizei begrüßt Urteil gegen den Rechtsextremen Sascha Krolzig

Der Bundesvorsitzende der Partei "Die Rechte" hatte den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Herford/Detmold mit antisemitischen Äußerungen beleidigt.

Neonazi Sascha Krolzig bei einer Demo für die Holocuast-Leugnerin Sascha Krolzig in Bielefeld. | © Andreas Zobe

11.10.2019 | 11.10.2019, 16:55

Dortmund/Bielefeld (nw). Das Bielefelder Landgericht hat in einem Berufungsverfahren das Urteil wegen Volksverhetzung gegen den führenden Dortmunder Rechtsextremisten Sascha Krolzig bestätigt. Die stellvertretende Dortmunder Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf begrüßt das Urteil: "Gerade in dieser Zeit ist die Entscheidung des Gerichts ein starkes und wichtiges Signal gegen Antisemitismus in unserer Gesellschaft."

Weiter erklärt Dorndorf: "Auch in Dortmund fährt die Polizei eine Null Toleranz Strategie gegen antisemitische Tendenzen. Gerade bei Versammlungen der rechten Szene reagierte die Dortmunder Polizei in der Vergangenheit mit sehr strengen Auflagen gegen aufkeimendes antisemitisches Gedankengut."

Krolzig muss sechs Monate ins Gefängnis

Krolzig ist Vorsitzender der rechtsextremen Partei "Die Rechte" und hatte den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Herford/Detmold, Matitjahu Kellig (70), mit antisemitischen Äußerungen beleidigt. Krolzig hatte im August 2016 einen Beitrag für die Homepage der Partei verfasst und eingestellt, und Kellig als "frechen Judenfunktionär" bezeichnet.

Die stellvertretende Dortmunder Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf. - © Polizei Dortmund
Die stellvertretende Dortmunder Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf. | © Polizei Dortmund

Mit dem Urteil gegen Krolzig bleibt es bei der erstinstanzlichen Entscheidung vom Februar 2018: sechs Monate Freiheitsstrafe ohne Bewährung wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Krolzig kann gegen dieses Urteil noch Revision beim Oberlandesgericht Hamm einlegen. Krolzig ist bereits mehrfach vorbestraft. Zuletzt musste er sich wegen einer Auseinandersetzung in einer Kneipe vor Gericht verantworten.