Zahnpasta und Shampoo: Dr. Wolff legt weiter kräftig zu

Bielefeld. Die endgültigen Geschäftszahlen für 2021 legt die Dr. Wolff Group aus Bielefeld in einigen Wochen vor. Doch bereits die Schnell-Bilanz des Unternehmens macht klar: Der Wachstumskurs wird gehalten - trotz oder auch wegen der Corona-Pandemie.Mit 355 Millionen Euro Umsatz hat Dr. Wolff verglichen zu 2020 noch einmal fünf Prozent zugelegt, wie die Geschäftsführung jetzt mitteilte. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr ohne Pandemie, habe man den Umsatz sogar um 42 Millionen gesteigert. Mit 800 Mitarbeitern bespielt die Bielefelder Gruppe inzwischen mehrere Märkte. Am bekanntesten sind wohl die Alpecin- und Plantur-Shampoo-Marken. Hier sei der deutsche Markt zwar etwas rückläufig, so die Unternehmensspitze, doch im Ausland lege man deutlich zu. So hat Dr. Wolff es geschafft, dass Coffein – die Kernsubstanz der Haarpflegemittel - auch in Australien als Wirkstoff gegen Haarausfall offiziell zugelassen wurde.Die Alternative zu Fluor etabliert sich &bdquo;Insgesamt“, so sagt der geschäftsführende Gesellschafter Eduard R. Dörrenberg, &bdquo;entwickeln wir uns immer mehr zu einem hoch spezialisierten Medizin- und Kosmetik-Unternehmen für Produkte mit einem hohen medizinischen Nutzen.“ Damit sei man in der Lage, die weltweit immer stärkere Nachfrage nach Gesundheitsvorsorge und Steigerung der Attraktivität zu bedienen.Beispiel Mund- und Zahnpflege: Hier setzen die Bielefelder auf den Wirkstoff Hydroxylapatit als Alternative zu Fluor. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen dazu, zuletzt von der Universität Toronto, sorgten für wachsende internationale Anerkennung. Die entsprechenden Zahnpasta-Marken Bioniq und Karex hätten sich im Markt etabliert.Speziell auf die Pandemie ausgerichtet ist das neue Hygiene-Segment. Hier punktet Dr. Wolff mit Händedesinfektion und einer Anfang 2021 eingeführten antiviralen Mund- und Rachenspülung. Diese sei erfolgreich an stationär behandelten Covid-19-Patienten getestet worden. Die weltweit erste antiviral wirkende Handcreme runde das Hygiene-Portfolio ab. Spülung soll Genesung nach Corona-Infektion beschleunigen Gelitten hat allerdings der Friseurbereich. Hier bekamen die Bielefelder den langen Lockdown im ersten Quartal 2021 zu spüren. &bdquo;Für das Jahr 2022 setzen wir nun auf weiteres, sehr dynamisches Wachstum. Dafür investieren wir konsequent in verschiedene Forschungsprojekte auf unterschiedlichen Geschäftsfeldern“, so Eduard R. Dörrenberg. Neben einem weiter starken Wachstum in Asien, plant man erstmals auch größere nächste Schritte in den USA und Kanada.Geplant sind für 2022 Studien und Untersuchungen im Bereich der medizinischen Mund- und Rachenreinigung. So gibt es eine klinische Studie, die eine Wirkung gegen Erkältungsviren und eine schnellere Genesung nach einer Corona-Infektion bestätigen soll. In der Haarausfall-Prävention erwarte man neue Daten zu einer verstärkten Wirkstoffkombination mit Coffein. Die Nebenwirkung wird zum Haupteffekt Ein weiterer Meilenstein der Firmengeschichte soll die erste Zulassung in Europa für ein neues Arzneimittel gegen krankhaftes Schwitzen in den Achseln sein. Hier geht es um eine einprozentige Glycopyrroniumbromid-Creme. Die Entwickler machen sich dabei eine Nebenwirkung eines Arzneistoffes zu nutze, der klassisch zur Verringerung des Speichelflusses oder des Magensaftes verwendet wird. Derzeit sucht das Unternehmen verstärkt nach Mitarbeitern. Der Fachkräftemangel in vielen Branchen macht sich bemerkbar. Hinzu komme die Problematik der Lieferketten. &bdquo;Das werden nicht die einzigen Herausforderungen bleiben, denen wir uns stellen“, prognostiziert Dörrenberg.

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