Gütersloh. Der frühere NRW-Arbeitsminister und Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in NRW, Guntram Schneider, ist tot. Das bestätigte die NRW-SPD am Samstag auf Anfrage von nw.de. Der langjährige SPD-Politiker wurde 68 Jahre alt.
Der gebürtige Gütersloher sei eine "richtige Type" gewesen, sagte NRW-SPD-Sprecherin Yvonne Reissig. "Er hatte das Herz am rechten Fleck." Schneider habe sich im politischen Diskurs "im positiven Sinne nicht zurückgenommen". Der gelernte Werkzeugmacher galt als SPD-Urgestein und Freund klarer Worte. "Das Schlimmste, was einem in der Politik passieren kann, ist, dass man von Ja-Sagern und Speichelleckern umgeben ist", sagte er einmal.
Der SPD-Fraktionschef im NRW-Landtag, Thomas Kutschaty, twitterte in der Nacht zum Samstag, er sei unendlich traurig. Schneider sei "stets ein aufrichtiger Mann" gewesen:
Guntram Schneider war vor seiner politischen Laufbahn Mitglied in der IG Metall und später im DGB. Von 2006 bis 2012 war er Mitglied im WDR-Rundfunkrat und bis zu seinem Tod Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung für Türkeistudien und Integrationsforschung.
2012 wurde Schneider von der damaligen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zum Minister für Arbeit, Integration und Soziales in NRW berufen. In dieser Zeit wurde das Integrations- und Teilhabegesetz NRW verabschiedet. Zum 1. Oktober 2015 legte er sein Amt nieder.
Auch andere Weggefährten twitterten ihr Beileid. Der Gütersloher SPD-Politiker Thorsten Klute schrieb, er sei "dankbar" für die Zeit mit Schneider:
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann nannte Schneider einen starken "Streiter für soziale Gerechtigkeit".