Frischer Wind aus Ostwestfalen: Die neue Führungsriege der NRW-SPD

Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke/Kreis Gütersloh/Duisburg. Die Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen haben am vergangenen Samstag, 10. Mai, ihre Partei-Spitze neu besetzt. Neben Altbekannten sind auch neue Gesichter mit dabei und gleich fünf Politiker kommen aus Ostwestfalen-Lippe. Maximilian Reeck ist einer von ihnen: Der 25-jährige Herforder ist neuer stellvertretender Landesvorsitzender der SPD in NRW und teilt sich den Posten künftig mit vier weiteren Sozialdemokraten. Knapp 70 Prozent der Stimmen konnte er beim Landesparteitag in Duisburg auf sich vereinen. &bdquo;Ein solides Ergebnis“, sagt er anschließend im NW-Gespräch. In seiner Bewerbungsrede vor den knapp 500 Delegierten rückte Reeck die Jugend in den Fokus. Viele seien frustriert, weil sie sich nicht ernst genommen fühlten. Auch er habe oft zu hören bekommen, dass etwas nicht gehe. Entweder, weil seine Ideen zu teuer gewesen seien oder die politischen Mehrheiten dafür fehlten. Aber es lohne sich, dranzubleiben. Seiner Hartnäckigkeit habe er es zu verdanken, dass er es nun an die Spitze der NRW-SPD geschafft hat. Herforder Reeck hat schon viele politische Ämter besetzt Reeck ist in der Region kein Unbekannter. Der in Hiddenhausen aufgewachsene Politiker engagiert sich seit Jahren – vor allem in der Bildungspolitik. Als Schülervertreter kämpfte Reeck beispielsweise 2016 mitten auf dem Hoeker-Fest für ein günstiges Schulbusticket. Später wurde er dann Vorsitzender der Jusos im Kreis Herford. Als SPD-Vize werde er seine Heimat nicht vergessen. Gleichzeitig möchte er eine Stimme für die gesamte junge Generation sein. Schon kurz nach seiner Wahl werde er sich deshalb mit Bildungspolitikern zusammensetzen und inhaltliche Positionen und Forderungen ausarbeiten. Auch mit den Gewerkschaften wolle er ins Gespräch kommen. Neben der Bildungs- möchte Reeck auch in der Innenpolitik Akzente setzen. &bdquo;Was wir derzeit erleben, ist ein NRW-Innenminister, der mit viel medialem Getöse Shisha-Bar-Razzien inszeniert, dabei aber die nachhaltige Sicherheitspolitik völlig aus dem Blick verliert“, so Reeck in seiner Rede. &bdquo;Wenn gleichzeitig bei Präventionsarbeit und bei den Beschäftigten gespart wird, dann fällt uns das langfristig auf die Füße.“ Achim Post aus Espelkamp verteidigt SPD-Landesvorsitz Neben den Stellvertreterposten sind auch die weiteren Spitzen-Ämter neu vergeben worden und dabei zeigt sich: Die NRW-SPD setzt künftig auf geballte OWL-Power. So ist Achim Post aus Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) als Landesvorsitzender bestätigt worden. Auch Veith Lemmen aus Werther (Kreis Gütersloh) ist wieder mit an Bord. Bereits seit 2018 ist er einer der Stellvertreter. Neu an der SPD-Spitze ist die Paderbornerin Nele Czaniera. Sie ist eine von 30 Beisitzerinnen und Beisitzern. Auch Micha Heitkamp aus dem Kreis Minden-Lübbecke ist als Beisitzer weiterhin im Landesvorstand. Zum NW-Videointerview: Achim Post aus Espelkamp als NRW-Landesvorsitzender der SPD bestätigt Fotostrecke: Das sind die OWL-Politiker an der Spitze der NRW-SPD Von der Bundes-SPD erwarte Reeck eine ehrliche Aufarbeitung der vergangenen Monate. Nicht nur das historisch schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl im Februar, auch der Unmut, den viele SPD-Mitglieder rund um das Mitgliedervotum über den Koalitionsvertrag mit der Union geäußert haben, dürfe nicht zu schnell abgebügelt werden. SPD-Chef Lars Klingbeil habe durch zahlreiche Reden beim Landesparteitag klargemacht bekommen, dass längst nicht alle Sorgen der Delegierten verschwunden seien. Neuer SPD-Vize kritisiert Bundeskanzler Merz für sein polarisierendes Auftreten In Richtung Friedrich Merz sagt Reeck im NW-Gespräch: Er wäre gut beraten, seinen Stil zu überdenken. Seine polarisierende Art habe sicherlich dazu beigetragen, dass er im ersten Wahlgang gescheitert ist. Offenbar habe der &bdquo;Kanzler ohne Regierungserfahrung“ nicht gemerkt, dass das Vertrauen in ihn &bdquo;so erschüttert“ sei, dass ihm die eigenen Koalitionspartner die Treue versagen. Welche Abgeordneten nicht für Merz gestimmt haben, darüber könne nur spekuliert werden, so Reeck. In beiden Fraktionen gebe es Gründe dafür. Der 25-Jährige setzt sich zudem für ein AfD-Verbot ein. Die Hemmschwelle, dies zu prüfen, sei erreicht. Die neue SPD-Spitze in NRW im Überblick Landesvorsitz Sarah Philipp (88,76 Prozent der Stimmen) Achim Post (82,30 Prozent der Stimmen) Generalsekretär Frederick Cordes (79,43 Prozent der Stimmen) Stellvertretende Landesvorsitzende Marc Herter (70,59 Prozent der Stimmen) Veith Lemmen (66,91 Prozent der Stimmen) Maximilian Reeck (69,61 Prozent der Stimmen) Svenja Schulze (78,43 Prozent der Stimmen) Sarah Zorlu (88,24 Prozent der Stimmen) Schatzmeister André Stinka (85,84 Prozent der Stimmen) Beisitzer Sanae Abdi Shamail Arshad Franca Bavaj Janis Beenen Jens Bennarend Sarah Böhme Andrea Busche Nele Czaniera Dilek Engin Lisa Fullert Felix Heinrichs Micha Heitkamp Nadine Heselhaus Andrea Kanonenberg Nadia Khalaf Dennis Kocker Gabriel Kunze Steffen Löhr Maik Luhmann Martin Murrack Thorben Peping Martin Peters Markus Ramers Andre Schirmer Nicole Schmidt Marion Schunck-Zenker Birgit Sippel Ellen Stock Alexander Vogt Ibrahim Yetim Kontrollkommission Peter Hauptmanns Barbara Lübbecke Gitta Martin Brigitte Reckmann Walter Schöler Schiedskommission Philip Seel (Vorsitzender Schiedskommission 1) Yvonne Hötzel (stellvertretende Vorsitzende Schiedskommission 1) Ulf Klebert (stellvertretender Vorsitzender Schiedskommission 1) Robin Meier (Beisitzer Schiedskommission 1) Gisela Refflinghaus (Beisitzerin Schiedskommission 1) Rolf Keuchel (Vorsitzender Schiedskommission 2) Ingo Westen (stellvertretender Vorsitzender Schiedskommission 2) Pascale Zander-Bernrath (stellvertretender Vorsitzender Schiedskommission 2) Regina Kopp-Herr (Beisitzerin Schiedskommission 2) Matthias Löb (Beisitzer Schiedskommission 2) Der komplette SPD-Landesparteitag aus Duisburg zum Nachschauen

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