Sicherheit bei der Jagd

Schwere Jagdunfälle: Wanderin mit Kindern sowie Pilzsammler angeschossen

Seit einem Monat ist die Saison für Jäger in Frankreich eröffnet. Immer wieder entfachen Vorfälle die Diskussion um mehr Sicherheit.

Unter anderem ist es bei der Wildschweinjagd zu einem folgenschweren Fehler gekommen. | © picture alliance / PHOTOPQR/VOIX DU NORD/MAXPPP (Symbolbild)

Talin Dilsizyan
10.10.2022 | 10.10.2022, 14:48

Paris. Rund eine Million Jäger gibt es in Frankreich. In diesem Jahr ist die Saison am 23. August gestartet und dauert etwa sieben Monate. Tödliche Unfälle haben in den vergangenen Jahren zu einer intensiven Diskussion geführt, wie unbeteiligte Personen besser geschützt werden. Am Sonntag sind in verschiedenen Regionen Menschen von Jägern angeschossen worden.

Im Département Drôme im Südosten Frankreichs ist am Sonntagmorgen ein 62-Jähriger von einer Kugel erfasst worden. Er war dabei, im Wald Pilze zu sammeln. Um 10.45 Uhr wurde er am Bauch getroffen und lebensgefährlich verletzt. Sein Zustand ist laut "France Bleu" kritisch. Er wird in einem Krankenhaus in Marseille behandelt. Der Schuss stammt aus dem Gewehr des Vorsitzenden des örtlichen Jagdgesellschaft. Wie die Staatsanwaltschaft von Valence dem Nachrichtenmedium gegenüber erläutert, sei er selbst bei den Ermittlern in Nyons vorstellig geworden.

Noch sind die Umstände, wie es zu dem Unfall gekommen ist, nicht eindeutig geklärt. Jedoch hat der regionale Jagdverband erklärt, dass er gezwungen gewesen sein könnte, einen Schuss abzugeben, "um sich vor einem Wildschwein zu schützen, das ihn angreifen wollte". "Eine verirrte Kugel" könnte den Pilzsammler getroffen haben. Der 55-jährige Jäger war laut Polizei weder alkoholisiert noch habe man Drogen in seinem Blut nachweisen können. Er befindet sich aktuell in Untersuchungshaft.

Wanderer von Kugeln getroffen

In Pommiers im Département Auvergne-Rhône-Alpes ist es ebenfalls zu einem Unfall bei der Jagd gekommen. Am Sonntagnachmittag ging eine Frau mit ihren beiden Kindern - sieben und zehn Jahre alt - im Weinberg spazieren. Ein Jäger habe versehentlich auf sie gezielt. Die 33-Jährige und auch ihre Kinder wurden von Kugeln jeweils am Bein getroffen, wie unter anderem "Le Progrès" berichtet. Sie seien leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Der Jäger habe ausgesagt, dass er von der Sonne geblendet worden sei, als er schoss, um eigentlich Niederwild zu treffen. Er befand sich zunächst in Polizeigewahrsam. Inzwischen ist er wieder freigelassen worden. Die Polizei hat seine Waffe beschlagnahmt.

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