Mehr Menschen starben 2024 bei Verkehrsunfällen im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Es sind Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Verbeultes Blech. Auslaufendes Öl, geborstene Scheiben. Abgerissene Fahrzeugteile und Trümmer auf der Fahrbahn. Und mittendrin Menschen. Menschen, die in diesen Fahrzeugen saßen, die nun nur noch Schrott sind. Menschen, die um ihr Leben kämpfen. Und verloren haben. Sieben waren es im vergangenen Jahr, die auf den Straßen im Kreis Höxter starben. Bei sechs tödlichen Unfällen. Zahlen, die in die Polizeistatistik eingehen – die aber nichts aussagen über die Menschen, über die Schicksale, über die Trauer der Angehörigen, über die Bilder in den Köpfen der Einsatzkräfte. Wie damals im April, als bei dem fürchterlichen Unfall auf der B241 bei Hohenwepel zwei Kinder starben. Ein Unfall, der viele Menschen bewegt hat. Auf der gleichen Straße, der B241, ereignete sich auch der letzte tödliche Unfall des Jahres 2024. Ein Stück weiter Richtung Borgentreich. Am vorletzten Tag des Jahres. Jenseits der Kreisgrenzen, aber dennoch sehr nahe, kamen weitere neun Menschen bei Unfällen ums Leben. Das sagt die Polizei im Kreis Höxter zu den Ursachen 2023 waren fünf Menschen bei Verkehrsunfällen im Kreis Höxter ums Leben gekommen, 2022 sogar zehn. Ein extremer Ausschlag nach oben, nachdem die Jahre davor zwei gezählt worden waren. Aber jeder einzelne Verkehrstote sei einer zu viel, wiederholt der Direktionsleiter Verkehr, Markus Tewes, von der Kreispolizeibehörde. Doch: Auch wenn überhöhte Geschwindigkeiten im Kreis Höxter Unfallursache Nummer eins im Kreis sind und es wohl auch bleiben werden: Bei den tödlichen Unfällen des Jahres 2024 lasse sich nicht sagen: Es liegt da und dort dran. &bdquo;Die Ursachen sind unterschiedlich“, bestätigt Polizeisprecher Jörg Niggemann im Gespräch mit der &bdquo;NW“ Höxter. &bdquo;Man kann nicht sagen, es liegt an der Geschwindigkeit, es liegt an Alkohol oder an Drogen am Steuer.“ Dafür seien die Unfälle zu verschieden gewesen. Jeder werde einzeln geprüft. Aber zwei Dinge kann er sagen. Erstens: Es passierten im abgelaufenen Jahr viele dieser Unfälle mit getöteten Fahrern und Insassen im Süden des Kreises Höxter. Zweitens: Wenn bei den hohen Geschwindigkeiten auf den vielen Landesstraßen im Kreis außerorts etwas passiert, dann mit &bdquo;gravierenden Folgen“. Auffällig ist jetzt bei der Auswertung jedoch, dass es sehr häufig zu Frontalkollisionen gekommen ist, bei denen ein Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn geraten war. 7. Januar: Bundesstraße 64, Höhe B252 bei Brakel Einen Toten und eine schwerverletzte Person forderte ein Unfall an einem Sonntagvormittag auf der Bundesstraße 64 in Höhe der Abfahrt Brakel zur B252. Ein 63-Jähriger war mit seinem Kleinwagen auf die Gegenfahrbahn geraten, wo er mit einem entgegenkommenden VW Eos aus dem Landkreis Holzminden mit einem 82-Jährigen am Steuer zusammenstieß. Der Notarzt konnte dem 63-Jährigen nicht mehr helfen – er starb noch an der Unfallstelle. Der 82-Jährige wurde schwer verletzt. 4. Februar: Kreisstraße 15 bei Warburg-Hohenwepel Großeinsatz für Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte: Drei Fahrzeuge waren an diesem Unfall am frühen Morgen beteiligt. Ein Mensch wurde tödlich verletzt, sieben Weitere wurden schwer verletzt. Auch dabei kam es zwischen Dössel und Hohenwepel zum Frontalzusammenstoß zweier Autos. Die Fahrzeuge wurden dabei 30 bis 40 Meter weit auseinander geschleudert und landeten im Graben. Ein weiterer Autofahrer konnte einem der Fahrzeuge dort nicht mehr ausweichen. Die Feuerwehr musste Insassen zum Teil aus den völlig verkeilten Fahrzeugen herausschneiden. Ein 46-Jähriger konnte nur noch tot geborgen werden. Er hatte mit sechs weiteren Personen, darunter einem Kind und einem Jugendlichen, in einem Van gesessen. Zwölf Personen waren in den Unfall involviert. Sprachbarrieren machten die Unfallaufnahme schwierig. 13. April: Bundesstraße 241 bei Warburg-Hohenwepel Zwei Monate später dann nur 100 Meter Luftlinie entfernt der Unfall, nach dem zwei Kinder starben. Ein Auto war kurz vor Hohenwepel auf gerader Strecke nach rechts abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Neben dem 35-Jährigen waren sein Bruder sowie drei Kinder im Alter von vier, sieben und zehn Jahren im Fahrzeug. Zwei Kinder im Alter von vier und zehn Jahren wurden lebensgefährlich verletzt und vor Ort reanimiert. Die Mädchen starben später im Krankenhaus. Ihr Bruder (7) sowie die beiden Erwachsenen wurden verletzt. Gegen den Fahrer ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung. Der Baunataler hatte an dem Unfalltag bereits zuvor zwei kleinere Unfälle gebaut, die aber nur Sachschäden verursachten. Lesen Sie auch: Zwei Kinder sterben bei Unfall im Kreis Höxter auf der B241 6. April: Landesstraßen 951/755 bei Nieheim-Merlsheim Bei dem Unfall an der Kreuzung der Landesstraße 951 und 755 an einem Samstagnachmittag kam ein Motorradfahrer ums Leben. Die Autos einer 37-Jährigen und eines 27-Jährigen stießen zusammen, nachdem die Frau laut Polizei offenbar die Vorfahrt des anderen missachtet hatte. Die Autos wurden in Rotation versetzt, der beteiligte Ford in den Gegenverkehr geschleudert, wo er mit dem Biker kollidierte. Der 68-Jährige überlebte das Unglück nicht, er starb nach erfolgloser Reanimation an der Unfallstelle. In den Autos wurden fünf weitere Personen verletzt. 1. November: Bundesstraße 68 bei Warburg-Scherfede Ein 39-Jähriger war auf der B68 gegen 3.55 Uhr aus Richtung Paderborn kommend unterwegs, als er kurz vor Scherfede nach links von der Fahrspur abkam, beide Gegenfahrspuren überfuhr und gegen einen Baum prallte. Der Fahrer aus dem Kreis Höxter starb noch an der Unfallstelle. Das Fahrzeug wurde bei dem Aufprall total zerstört. 30. Dezember: Bundesstraße 241 bei Borgentreich Ein Trümmerfeld bot sich den Einsatzkräften am frühen Montagabend: Zwei Fahrzeuge waren auf gerade Strecke frontal kollidiert. Dabei kam eine Frau (61) aus der hessischen Gemeinde Wesertal in ihrem Golf ums Leben, eine zweite Frau (31) aus Borgentreich im entgegenkommenden Passat wurde schwer verletzt. Mittlerweile ist klar, dass die 61-Jährige in den Gegenverkehr gekommen war – warum, das müssen die Unfallexperten noch ermitteln. Mehrere tödliche Unfälle nahe der Grenzen zum Kreis Höxter 7. Februar: Bundesstraße 1 bei Horn-Bad Meinberg Drei Menschen starben bei der Kollision bei Horn-Bad Meinberg auf der B1. Mehrere Fahrzeuge waren beteiligt. Ein Mann wurde schwer, ein weiterer leicht verletzt. Der Polizei Lippe zufolge waren zwei 19-jährige Männer aus Blomberg und Paderborn in Richtung Paderborn unterwegs. Beim Überholen kam der Wagen von der Fahrbahn ab, geriet in den Gegenverkehr und kollidierte frontal mit dem Opel einer 51-jährigen Frau. Die 19-Jährigen aus Blomberg und Paderborn sowie die 51-Jährige aus Hövelhof waren bereits tot, als Rettungskräfte der Feuerwehr als Erstes am Unfallort eintrafen. Spätere Erkenntnisse der Ermittler zeigten dann, dass der VW anschließend auch mit dem Lkw zusammenstieß und von dort gegen den BMW zurückgeschleudert wurde. Ein weiteres Fahrzeug wurde von Trümmerteilen getroffen. 18. März: Bundesstraße 241 bei Lauenförde Ein 27-jähriger Motorradfahrer starb, als er auf der B241 in Höhe Amelith in einer Kurve die Kontrolle über seine Maschine verlor, stürzte und gegen eine Leitplanke prallte. Sofortige Versuche, ihn zu reanimieren, scheiterten. Der 27-Jährige aus einem Beverunger Ortsteil starb noch an der Unfallstelle. Durchgeführt wurden die Ermittlungen von der Polizei Holzminden. Die Kreispolizeibehörde Höxter unterstützte beim Überbringen der Todesnachricht. Die Polizei Holzminden hatte danach den Fall an die Staatsanwaltschaft abgegeben. 11. Mai: Landesstraße 755 bei Altenbeken Ein 17-jähriger Motorradfahrer aus Brakel erlitt bei einem Unfall auf der L755 tödliche Verletzungen, als er von Langeland in Richtung Altenbeken auf gerader Strecke nach rechts von der Fahrbahn abkam und das Motorrad mit einem Baum kollidierte. Der Kradfahrer verletzte sich bei dem Unfall so schwer, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Die Reanimationsmaßnahmen des Notarztes blieben erfolglos. 24. Mai: Landesstraße 3211 bei Liebenau Auf einer Landesstraße bei Liebenau in Nordhessen verunglückte ein Mann aus Beverungen und ein Liebenauer bei einer Frontalkollision tödlich. Die beiden Beifahrer (28/38) des Beverungers aus Borgentreich wurden schwer verletzt. Der 43-Jährige steuerte einen Kastenwagen. Der Transporter stieß zwischen Niedermeiser und Zwergen in einer Linkskurve frontal mit einem entgegenkommenden Auto eines 48-Jährigen aus Liebenau zusammen. Die Fahrer der beiden Fahrzeuge wurden bei dem Unfall so schwer verletzt, dass für sie jede Hilfe zu spät kam. 25. August: B252 bei Warburg-Scherfede/Diemelstadt Einer Autofahrerin war auf der B252 in Richtung Diemelstadt (Hochsauerlandkreis) mit dem Auto auf die Gegenfahrbahn geraten und dort frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammengestoßen. Dessen Fahrer (31) aus Willebadessen wurde dabei tödlich verletzt. Die Autofahrerin kam ins Krankenhaus. Zur Rekonstruktion des Unfallhergangs wurde von der Staatsanwaltschaft ein Gutachter hinzugezogen. Lesen Sie auch: Tödlicher Unfall bei Warburg: &bdquo;Sie werden sich nicht an ihren Vater erinnern“ 20. September, Landesstraße 3075 bei Warburg-Welda Ein 85-jähriger Fahrer aus dem nordhessischen Trendelburg war zwischen Volkmarsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) und Warburg-Welda mit seinem SUV laut Polizei in einer langgezogenen Kurve nach links von der Fahrbahn abgekommen und gegen die Böschung gefahren. Das Fahrzeug überschlug sich mehrfach, der Fahrer wurde eingeklemmt. Der Senior kam ins Krankenhaus, wo er wenig später seinen Verletzungen erlag. .responsive23-gSACqGsk7QH9KZTm-map-alle-toedl-unfaelle-kreis-hx { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gSACqGsk7QH9KZTm-map-alle-toedl-unfaelle-kreis-hx { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gSACqGsk7QH9KZTm-map-alle-toedl-unfaelle-kreis-hx { padding-top: 142.86%; } }

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