Wenn die Krise am härtesten ist, wenn die Welt in Starre versinkt, wenn scheinbar alles in den Untergang führt – dann hilft manchmal ein Blick in die Zukunft. Weit in die Zukunft. In eine Zeit, in der wir das Corona-Virus gebändigt haben werden. Und uns nur noch rückblickend gruseln.
Denn diese Zeit wird eine bessere sein:
In der tiefen Krise haben die Politiker gelernt, wie wichtig es ist, kleinkarierte Streitereien sein zu lassen. Stattdessen gemeinsam für das Wohl und die Gesundheit der Menschen zu arbeiten. Sie hören auf den Rat der Experten und schieben nichts mehr auf die lange Bank, was sofort geregelt werden muss. Unserem Land tut das gut. Extremisten haben keine Angriffsfläche mehr.
Pflegekräfte sind hoch angesehen
Weil in der Krise Pflegepersonal und Intensivbetten zu knapp waren, haben die Verantwortlichen eingesehen, dass wir die Kostenschraube im Gesundheitswesen völlig überdreht haben. Seither sind zahlreiche neue Fachkräfte in die Pflege gekommen. Sie werden deutlich besser bezahlt als in der Vergangenheit. Und sie sind in der Gesellschaft hoch angesehen.
In der Corona-Zeit sollten die Schülerinnen und Schüler online unterrichtet werden. Das hat nicht geklappt, weil zu wenige Lehrer die Technik beherrscht haben, weil es keine Online-Unterrichtskonzepte gab und weil die Lehrkräfte ihre Schüler eigentlich gar nicht mit Mails kontaktieren dürfen. Das ist jetzt anders. Der digitale Unterricht hat einen enormen Schub bekommen. Alle Schulen sind mit ordentlichem Equipment ausgerüstet, die Lehrer haben die grünen Tafeln eingemottet. Den digitalen Rückstand haben wir innerhalb kürzester Zeit aufgeholt.
Die Impfgegner verstummen
Sogar die Impfgegner haben ihren Frieden mit der Immunisierung gemacht. Es brauchte eine Pandemie wie die Corona-Krise, um der kleinen, aber lauten Gruppe klarzumachen, wie Ansteckungswege aussehen, wen man schützen muss und wie gefährlich es ist, sich einfach abkoppeln zu wollen. Seither lassen sich die Menschen mit dem neuen Impfstoff gegen Corona impfen und nehmen die Masern-Immunisierung gleich mit.
Und weil wir in der Krise so sehr darauf geachtet und darunter gelitten haben, den Sicherheitsabstand einzuhalten, uns nicht die Hand zu geben, geschweige denn in die Arme zu fallen, an den Supermarktkassen ordentlich Luft zu lassen, ist uns bewusst geworden, wie wichtig Gemeinsamkeit, soziale Kontakte, das freundliche Miteinander sind. Die Gesellschaft ist aufmerksamer geworden, sie behält ihre Schwächsten im Blick. Die Zeit der Egomanen ist endgültig vorbei.
Träume gehen in Erfüllung
Das alles sind nur Träume, sagen Sie? Ja, sicher. Aber ohne diese Träume finden wir nicht heraus aus der Dunkelheit. Und außerdem: Ungezählte Träume sind bereits in Erfüllung gegangen.