Paderborn

Mit Ehrenwein und Bier wird die Städtepartnerschaft zwischen Paderborn und Le Mans gefeiert

50 Jahre: Die Feier in Paderborn ist für den Montag der Liboriwoche terminiert

Leser fragen, die NW erklärt. | © NW

24.04.2017 | 24.04.2017, 10:45

Paderborn. Die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahlen hat die Aufmerksamkeit der Paderborner erneut auf ihre Partnerstadt Le Mans gelenkt. Immerhin ist mit dem Republikaner François Fillon auch ein prominenter Kandidat aus der Stadt an der Sarthe dabei.

Unabhängig vom Ergebnis des zweiten Wahlgangs am 7. Mai aber starten in Le Mans am 1. und 2. Juli besondere Feierlichkeiten. Dort wird ein halbes Jahrhundert Städtepartnerschaft zelebriert. Die Feier in Paderborn ist für den Montag der Liboriwoche (24. Juli) terminiert.

Dann wird es sicher weniger förmlich als noch vor 50 Jahren zugehen. Denn die offizielle Proklamation der Städtepartnerschaft am 3. Juni 1967 in Le Mans war beinahe ein Staatsakt. Und das aus gutem Grund. Auch vier Jahre nach dem richtungsweisenden Vertrag über die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Französischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland (Élysée-Vertrag) war solch eine demonstrative Aussöhnung unter ehemaligen Kriegsgegnern kein alltäglicher Vorgang. Die Voraussetzungen zwischen Le Mans und Paderborn jedoch waren gut. Die Kirchen pflegten bereits seit der Überführung der Gebeine des Heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn im Jahr 836 eine "ewige Liebesbruderschaft". Engagierte Lokalpolitiker und Bürger nahmen sich der Herausforderung an. 1961 besuchte erstmals eine Manceller Delegation das Liborifest.

Sechs Jahre später wurde in Le Mans Vollzug gemeldet. Aus der viel befahrenen Rue de Tessé wurde die Avenue de Paderborn. Im Rathaus wurde ein "Ehrenwein" entkorkt. Dann zog es die 60-köpfige Paderborner Delegation sogar ins Varieté, ehe ein Brillant-Feuerwerk den Tag beschloss.

Am 4. November wurde auch an der Pader gefeiert. Aus dem unteren Teil des Liboribergs (Wilhelmstraße) wurde der Le-Mans-Wall. Im Remter unter der Stadtverwaltung schloss sich ein zünftiger westfälischer Abend an. "Abwechselnd wurden französische und deutsche Volkslieder gesungen. Paderborner Bier und westfälischer Steinhäger fanden gute Abnehmer", heißt es in einem Augenzeugenbericht.