Street Art in der City

Wasserfall-Graffiti fließt über Hausfassade in der Paderborner Innenstadt

Der französische Graffiti-Star Grems hat in der Paderborner City eine Hauswand gestaltet. Der Wasserfall verweist auf die Pader und die Kultursiegel-Bewerbung.

Der Street-Art-Künstler Grems hat einen abstrakten Wasserfall an die Fassade am Gebäude An der Burg 45 in Paderborn gesprüht. | © Holger Kosbab

Holger Kosbab
25.06.2025 | 25.06.2025, 16:00

Paderborn. Wie ein Wasserfall laufen die Farben vom Himmel nach unten – in Weiß, Schwarz und Blau-Tönen. Die abstrakte Arbeit am Haus An der Burg 4 ist der nächste Neuzugang auf der mehr als 80 Arbeiten umfassenden Graffiti-Karte der Stadt Paderborn. Entstanden ist die Arbeit im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Le Mans und gefördert durch das Projekt „Stadt. Mensch. Fluss – Die Pader für Europa“.

Schon im Vorjahr gab es einen Graffiti-Künstler-Austausch mit Le Mans. Historiker Michael Ströhmer erhofft sich durch diesen modernen Ansatz Aufmerksamkeit für das Pader-Projekt jenseits des historisch-kulturellen Zugangs. Gestaltet hat die Fassade der französische Street-Art-Künstler Grems, der die Farbpalette der Bewerbung Paderborns um das Europäische Kulturerbesiegel und das Thema Wasser aufgreift.

„Der 47-Jährige ist in seinem Heimatland ein Star und weltweit als Graffiti-Künstler unterwegs“, sagt Stefan Hermanns vom Kulturamt. Vor 30 Jahren hat Grems dort den Hip-Hop mitbegründet. Er besitzt ein Platten- sowie ein Bekleidungslabel und hat schon für Marken wie Philips, Nike, Swatch und Asics gearbeitet.

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Paderborner Fassade im Post-Graffiti-Stil

Grems kennt die verschiedenen Graffiti-Ansätze. Dabei hat er sich vom Stylewriting, bei dem es nur um Schriftzüge geht, und der klassischen Wandmalerei gelöst. Grems nennt es „Post-Graffiti-Stil“, die Werke entstehen im Prozess.

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Den Wasserfall hat Grems à la Action Painter Jackson Pollock zunächst im Atelier mit Musik und Bewegung auf eine Leinwand gebracht, dann vektorisiert, im Dunkeln auf die Fassade projiziert und die Konturen nachgezeichnet. Das Paderborner Projekt passt perfekt zu dem 47-Jährigen, der in Biarritz an der Atlantikküste lebt: „Wasser ist mein Element.“

Der Paderborner Hausbesitzer ist begeistert über das Grems-Graffiti

Hausbesitzer Hans-Martin Ernst ist begeistert. „Mein Bruder, der Tischler, hatte immer die Idee, die Fassade der Stadt zur Verfügung zu stellen. Als ich den Entwurf gesehen habe, war ich Feuer und Flamme.“

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In Kürze folgt in der Königstraße das dann 83. Graffiti der Stadt Paderborn. Dort gestalten Mohib und Edwin Bormann den Bereich am sogenannten Zentralen Erschließungselement - bekannter als der Treppen- und Fahrstuhlzugang zum Königsplatz.