Salzkotten-Verne. Seit der „Förderverein für historische Bauten und Bauwerke Salzkotten“ die Mühle Schäfermeier im Jahr 2008 gekauft hat, ist die Mühle aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und es ist einiges in dem technischen Denkmal passiert. Mithilfe von Fördermitteln und viel Eigenleistung wurde aus dem ehemals verlassenen Gebäude ein lebendiges Museum und ein beliebter Veranstaltungsort für heimische Vereine.
Zuletzt erneuerte der Förderverein die Bodendielen und errichtete einen Aussichtsturm auf dem Dachstuhl. Eine üppige Finanzspritze aus Düsseldorf soll jetzt die Umsetzung weiterer Projekte ermöglichen, teilt der Förderverein mit.
Die Mühlenfreunde aus Salzkotten und Verne erhalten über das landesweite Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ insgesamt 512.000 Euro für die Durchführung umfangreicher Arbeiten in der Mühle Schäfermeier. Hoppe-Biermeyer, Landtagsabgeordneter für das Paderborner Land, habe den Verein aufs Heimat-Zeugnis hingewiesen und auch bei der Antragstellung mit der Stadt Salzkotten unterstützt.
Riemen sind ausgeleiert, gerissen oder verzogen
„Für das Engagement der heimischen Politik und der Stadt sind wir sehr dankbar“, sagt der Vorsitzende Klaus Ellermann. Priorität hätte bei den geplanten Maßnahmen die Aufarbeitung der vorhandenen Treibriemen, Riemenscheiben, Wellen und Lager in der Transmission. „Die meisten Wellen und Lager sind aktuell noch in Ordnung. Das trifft allerdings nicht auf die Riemen zu, denn diese sind ausgeleiert, gerissen oder verzogen“, so der 2. Vorsitzende Heinz-Josef Haase.
Ziel sei es, die Mühlentechnik wieder vollständig ans Laufen zu bekommen und zu erhalten. „Wichtig ist es, Schaubetrieb zu ermöglichen“, sagt Michael Schimming. Maßgeblich dafür sei auch die Erneuerung des 1,30 Meter breiten und 4,60 Meter hohen Wasserrades, das den ursprünglichen Antrieb der Mühlentechnik darstellt. Systembedingt müsse das Gerinne im Bereich des Wasserrades erneuert werden.
Das Problem der steigenden Preise
Weitere Maßnahmen seien die Erneuerung des Zugangs über die Brückenanlage, notwendige wasserbautechnische Arbeiten sowie die Umgestaltung und Sanierung der WC-Anlage. Zudem sei vorgesehen, eine kleine Teeküche zur Bewirtung der Besuchergruppen einzurichten. Die Fördersumme von 512.000 Euro soll den Großteil der Ausgaben für die Projekte decken. „Wir müssen uns aber darauf einstellen, dass die Preise weiter steigen werden und gegebenenfalls neu kalkuliert werden muss“, erklären Vernes Ortsvorsteher Michael Bolte und Jürgen Higgen vom CDU-Ortsverband, die das Projekt mit Hoppe-Biermeyer weiter aktiv begleiten wollen. Schon jetzt habe der Förderverein Ideen für weitere Maßnahmen. Da die Mühle immer wieder Ort der Begegnung sei – für Vereinsfeste, Betriebsausflüge oder auch Hochzeiten – wollen die Mühlenfreunde den Bereich des Schleppdachs künftig zu einem Informationsraum ausbauen. So könne ein Ort des Verweilens entstehen und ein Betrieb bis in den späten Herbst möglich werden, teilt der Verein mit.