Sälzerhalle wird Corona-Impfzentrum im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Der Ort der Hoffnung liegt in Salzkotten: In der Sälzerstadt wird der Kreis Paderborn sein Corona-Impfzentrum einrichten - in der Hoffnung darauf, dass es dazu beiträgt, die Pandemie in der Region in die Knie zu zwingen. Diese Entscheidung hat das Kreishaus bekannt gegeben. Die Herrichtung der Halle an der Upsprunger Straße läuft bereits. Schon am Montag waren Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Vertreter des Hallenbauvereins, der ehrenamtlich die Sälzerhalle betreibt, für weitere Planungen vor Ort. Getragen wird der Hallenbauverein von der Salzkottener St.-Johannes-Schützenbruderschaft. Der Verein wird vom Kreis Miete kassieren. Warum Salzkotten? Mehrere Standorte waren laut Kreis in die engere Auswahl gekommen. Dazu zählten der Flughafen sowie drei nicht näher benannte Gebäude in Paderborn. Dass die Wahl am Ende nicht auf die Kreisstadt fiel - dort war im Frühjahr noch das Corona-Testzentrum auf dem Alanbrooke-Areal aufgebaut worden - begründet Landrat Christoph Rüther (CDU) mit der Infrastruktur in Salzkotten. &bdquo;Ähnlich wie beim Corona-Testzentrum müssen hier höchste Standards an Infektionsschutzmaßnahmen umsetzbar sein. Das ist in der Sälzerhalle der Fall", sagt Rüther. Längere Fahrtzeiten für Menschen aus Paderborn und dem Osten des Kreisgebiets nimmt der Kreis bewusst in Kauf. Infrastruktur der Halle Im NW-Gespräch freut sich Salzkottens Bürgermeister Ulrich Berger (CDU), dass die Wahl auf seine Stadt fiel. "Hallenbauverein und Stadtverwaltung haben den Vorschlag beim Kreis eingereicht. Es ist wichtig, dass wir im Kreis einen geeigneten Ort finden konnten. Schön ist, dass wir Sälzer dabei helfen können." Ausschlaggebend waren laut Berger die Abluftanlage der Halle, die verbrauchte Luft aus dem Gebäude saugt, dazu die Erreichbarkeit per Bahn (Entfernung zum Bahnhof 500 Meter) und Bus (Haltestellen vor der Tür). Die Halle garantiert laut Kreis ausreichend Kühlmöglichkeiten für den Impfstoff, Platz für ein Einbahnstraßensystem mit vier parallelen Impfstraßen sowie Barrierefreiheit. Gerechnet wird mit 1.000 Menschen pro Impftag. An- und Abreise Der Kreis ist laut Mitteilung mit dem Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter im Gespräch, um mehr Busse für Fahrten zur Sälzerhalle einzusetzen oder auch einen Shuttleservice vom Bahnhof zur Halle einzurichten. Für den Leiter des Kreiskrisenstabes, Dezernent Michael Beninde, ist die große Zahl an Parkplätzen an der Halle von Bedeutung. Bürgermeister Berger verweist auf die alljährlichen Neujahrskonzerte, deren 800 Besucher allesamt zeitgleich auf den zwei Flächen parken können. Da mit Impf-Terminen gearbeitet werden soll, sei die zusätzliche Verkehrsbelastung rund um den stark belasteten Knotenpunkt Ortsdurchfahrt "zu verkraften", meint Berger. Wann geht es los? &bdquo;Gerade zu Anfang wird der Impfstoff knapp sein, da die Hersteller erst produzieren müssen und die Nachfrage weltweit groß ist", erklärt Constanze Kuhnert, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes. Nach jetzigen Kenntnisstand sind zwei Spritzen im Abstand von ein paar Wochen nötig, damit die Impfung wirksam wird. Allein für die rund 11.000 Personen, die im Kreisgebiet ambulant und stationär gepflegt werden, werden somit 22.000 Impfdosen benötigt. Der Kreis hofft, dass erste Impfstoff-Lieferungen Anfang Januar eintreffen. Wer wird in Salzkotten geimpft? In zwei Stufen sollen "priorisierte Bevölkerungsgruppen" geimpft werden. Dazu gehörten "mit hoher Wahrscheinlichkeit" medizinisches Personal, Pflegebedürftige in Heimen und in häuslicher Pflege sowie Personal der kritischen Infrastruktur wie Polizei und Feuerwehr. Der Kreis wartet noch auf die Impfstrategie der Bundesregierung. Menschen, die zur priorisierten Gruppe gehören, aber nicht mobil sind, will der der Kreis in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung mit einem mobilen Impfteam zu Hause aufsuchen. Wann starten Massenimpfungen? Wann später die breite Bevölkerung geimpft wird, hänge von der Menge und dem Nachschub an Impfstoff ab. &bdquo;Wir schätzen, dass es bis Mitte 2021 dauern wird, bis es soweit ist", sagt Rüther. Es besteht die Möglichkeit, dass diese Impfungen bei Hausärzten durchgeführt werden. Die Bundesregierung geht derzeit davon aus, dass sich 70 Prozent der Bevölkerung impfen lassen wollen. Das wären im Kreis Paderborn rund 215.000 Bürger. Freiwillige Helfer gesucht Bereits jetzt melden sich Freiwillige beim Kreis, die ihre Mitarbeit im Impfzentrum anbieten. Besonders Ärzte sowie medizinisches und pflegerisches Fachpersonal werden noch benötigt. Freiwillige können sich über die offizielle NRW-Plattform www.freiwilligenregister-nrw.de melden. In "zunehmender Zahl" melden sich laut Kreis auch Menschen beim Gesundheitsamt, um sich einen Impftermin geben zu lassen. &bdquo;Solange wir nicht hundertprozentig wissen, wann der Impfstoff kommt, können wir keine Termine verteilen", so Kuhnert.

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