Salzkotten. Mit großen Erwartungen hatte vor über einem Jahr eine Bürgerinitiative einen Antrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit an Schulwegen in Salzkotten gestellt. Fast 300 Bürger hatten mit ihren Unterschriften den Antrag unterstützt. Neben Tempo 30 entlang der Schulwege forderten die Initiatoren sichere Kreuzungen und Querungsstellen. Doch die Initiatoren sind bisher enttäuscht.
"Obwohl der Rat und Bauausschuss der Stadt Salzkotten die Vorschläge begrüßte, wurde bisher nur am Oelweg die zulässige Geschwindigkeit an Werktagen von 7 bis 9 Uhr gesenkt", erklärt Hendrik Schlune von der Bürgerinitiative.
An anderen Stellen sei die Senkung der zulässigen Geschwindigkeit an den übergeordneten Behörden, die vorab ein Gutachten über die Auswirkung auf den Busverkehr, die Ausrückzeiten der Rettungsdienste und mögliche Verkehrsverlagerungen forderten, gescheitert. Dies führt bei den Initiatoren zu Unverständnis.
Gutachten bringt keine neuen Erkenntnisse
„Busse können an den meisten Stellen sowieso nicht schneller fahren, Rettungsdienste haben Sonderrechte und die neuen Geschwindigkeitsbeschränkungen an der Langen Straße haben auch zu keiner merkbaren Verkehrsverlagerung geführt. Was soll das Gutachten dann für Erkenntnisse generieren", fragt sich Britta Dirkes, die regelmäßig den Walkingbus am Oelweg begleitet.
„Wenn man beim Thema Verkehrssicherheit etwas erreichen will, muss man in erster Linie praktikable Lösungen finden. Wenn man sich zu sehr auf die Richtlinien konzentriert, kommt meist nicht viel Sinnvolles dabei herum", spricht Karl Heinz Frenzel aus Erfahrung als ehemaliger Leiter der Verkehrsbehörde in Heilbronn und Unterstützer des Bürgerantrags.
Als Negativbeispiel nennt er die neuen Tempo 30 Abschnitte vor den Schulen, Kitas und Altenheimen in Salzkotten. Er kritisiert unter anderem die jeweils kurzen und zeitlich unterschiedlich begrenzten Regelungen.
Keine Planung für den Umbau des Oelwegs
Auch bei den Kreuzungen und Querungsstellen zeigt sich Hendrik Schlune enttäuscht. Obwohl man sehr gute Gespräche mit der Verwaltung geführt habe, sei bisher nur sehr wenig umgesetzt worden.
"Zwecks Schulwegsicherung hat die Stadt Salzkotten in den letzten Jahren den Kreisverkehr am Oelweg/Langebrückenstraße und die Fußgängerbrücke über die Heder bebaut. Mittel für die Schulwegsicherung Oelweg sind seit 2009 im Haushalt der Stadt berücksichtigt und aktuell mit 700.000 Euro für das Jahr 2021 berücksichtigt", zählt Schlune auf. Eine Planung für den Umbau des Oelwegs sei aber bisher nicht vorgestellt worden.
Bürger können sich am Mobilitätskonzept beteiligen
Es gibt ein Mobilitätskonzept, an dem sich Bürger mit Wünschen, Vorschlägen und Kritik über beteiligen können (E-Mail: „mobilitaet@salzkotten.de). "Im Augenblick fördert das Bundesumweltministerium den Ausbau der Radinfrastruktur mit bis zu 75 Prozent der Kosten, so dass sichere Radverkehrsverbindungen zu den Schulen weitgehend über Bundesmittel finanziert werden können", hofft Schlune, dass die Bürgerinitiative bald mehr Erfolge in ihrer Stadt sehen kann.
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