Salzkotten. Der Stadtbusverkehr im Salzkottener Stadtgebiet ist nicht attraktiv genug. Auch punktuelle Aktionen wie Freifahrten zur Sälzer Lagune, zur Veranstaltungsreihe „Donnerstags in...", zur Stadtbücherei für den Sommerleseclub oder zum Open-Air-Kino nach Mantinghausen wurden kaum oder im Fall des Freibades gar nicht genutzt. Weil das laut Bürgermeister Ulrich Berger nicht zielführend sei, soll zur Attraktivitätssteigerung jede Fahrt im Stadtgebiet von Salzkotten einen Euro kosten und wäre damit günstiger als ein Monatsticket.
Bei zwei Enthaltungen beauftragen die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses die Verwaltung damit, weitere klärende Gespräche mit der BVO Busverkehr Ostwestfalen zu führen und dabei die rechtlichen Bedingungen zu prüfen. Der Bürgermeister rechnet mit einem aus seiner Sicht stemmbaren Defizit von 25.000 Euro pro Jahr. „Vielleicht können wir als Stadt eine Pilotfunktion im Kreis Paderborn übernehmen", wünscht sich Berger.
Rein technisch könnte das Vorhaben demnach bereits im zweiten Quartal 2020 umgesetzt werden, was jedoch wohl an den rechtlichen Bestimmungen scheitern werde. Die Mindestlaufzeit werde zwei, eher drei Jahre betragen. Zustimmung gab es von der CDU. „Das Engagement hätte man jedoch von der BVO erwarten müssen", monierte Rainer Wester, der gerne auch Monats- und Jahreskarten auf Ein-Euro-Basis anbieten möchte. Auch die Lücke nach Wewelsburg müsse noch geschlossen werden.
Angebot möglichst großflächig zu bewerben
Während die Fraktion Die Linke sich von der Verwaltung eine Liste mit weiteren, auch kostenfreien Angeboten, wünschte, fand der grüne Fraktionsvorsitzende Marc Svensson es „schade, dass wir den subventionierten Weg nicht weiter verfolgen." Er plädierte dafür, dass neue Angebot möglichst großflächig zu bewerben. Nur mäßig begeistert zeigte sich FDP-Fraktionschef Christoph Sonntag und äußerte den Verdacht einer Dauersubventionierung. Mit dem Geld könnte man besser Car-Sharing-Angebote mit Elektroautos anbieten. Davon hielt CDU-Mann Andreas Ruprecht nicht viel. Das sei schließlich nichts für Minderjährige und alte Menschen.