Diese zwei kandidieren um das Bürgermeisteramt in Salzkotten

Salzkotten. Am 14. September finden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt. Das heißt für alle Bürgerinnen und Bürger, dass sie Vertreterinnen und Vertreter für ihre Kommunen (Städte, Kreise, Gemeinden) wählen können. In Salzkotten möchte Ulrich Berger (CDU) Bürgermeister bleiben und Johanna Lindenblatt (SPD) Bürgermeisterin werden. Um sie und ihre Politik besser kennenzulernen, hat die NW ihnen Fragen zu verschiedenen Themen wie Mobilität, Nahverkehr oder Klimaschutz gestellt. Johanna Lindenblatt (SPD/Grüne) findet einen stabilen Haushalt wichtig Was wollen Sie konkret unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiter bezahlt werden können? Ein stabiler Haushalt ist das Rückgrat unserer Stadt! Ich setze auf gezielte Ansiedlung und Stärkung örtlicher Unternehmen, aber wir müssen ehrlicherweise anerkennen, dass steigende Ausgaben –etwa durch die Kreisumlage – den finanziellen Spielraum einschränken. Um Salzkotten zukunftsfähig zu machen, prüfe ich Ausgaben kritisch und investiere in Kernbereiche wie Bildung und soziale Infrastruktur. Fördermittel von Bund, Land und EU will ich konsequent nutzen, etwa für Digitalisierung und energetische Sanierung. Transparente Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist für mich unverzichtbar – gemeinsam treffen wir kluge Entscheidungen. Kommunalwahl 2025: Alles zur Wahl im Kreis Paderborn im Liveticker Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern - insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Bezahlbares Wohnen ist Grundvoraussetzung für soziale Gerechtigkeit! Ich treibe Sozialwohnungen, Mehrgenerationenhäuser und soziale Bauprojekte gezielt voran, damit Familien und Menschen mit wenig Einkommen einen Platz in unserer Stadt finden. Besonders ältere Menschen müssen vor Altersarmut geschützt werden – mit sozialen und generationenübergreifenden Wohnformen. Die energetische Sanierung unterstütze ich durch Klimaschutzanreize, damit jeder zur klimafreundlichen Entwicklung beitragen kann. Bürgernahe Planung und transparente Vergabe sind bei allen Projekten für mich selbstverständlich. Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? Bildung ist unsere wichtigste Zukunftsinvestition! Ich will den Ausbau von Kita- und OGS-Plätzen konsequent vorantreiben und Betreuungsqualität sichern. Wichtig ist mir eine bessere Vernetzung zwischen Schule und Ganztagsangeboten – weg von bloßer Betreuung, hin zu ganzheitlichem Lernen. Inklusive Bildung bedeutet für mich: Barrierefreiheit, Individualförderung, starke Schulsozialarbeit und intensive Zusammenarbeit mit den Eltern. Schulen müssen moderne, digitale und lebenswerte Orte werden, die allen Kindern gute Bildung ermöglichen. Mehr zu Johanna Lindenblatt: Bürgermeister-Kandidatin SPD und Grüne in Salzkotten Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen? Mobilität bedeutet Teilhabe und Lebensqualität! Ich sorge für einen zuverlässigen und besseren ÖPNV – mehr Busse, bessere Taktungen und eine stärkere Anbindung aller Ortsteile. Als selbst tägliche ÖPNV-Nutzerin weiß ich: Wir brauchen Verbesserungen, damit mehr Menschen umsteigen. Gleichzeitig treibe ich den Ausbau sicherer Radwege voran, mit durchgehenden und geschützten Verbindungen für Kinder, Familien und Berufstätige. Mobilität muss nachhaltig, bezahlbar und unkompliziert für alle Generationen sein. Was wollen Sie tun, damit Ihre Stadt umwelt- und klimafreundlicher wird? Klimaschutz ist Generationenaufgabe! Ich setze auf Photovoltaik, ökologische Grünflächen und ein verbessertes Klimaschutzbudget, das Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen ermutigt. Der autofreie Marktplatz soll Vorbild für ein gesundes und lebendiges Stadtklima sein. Initiativen wie &bdquo;Salzkotten blüht auf“ stärken Biodiversität, nachhaltige Mobilität und gemeinschaftliches Engagement. Außerdem möchte ich Schottergärten einschränken, Flächen entsiegeln und alle Bürgerinnen und Bürger aktiv einbinden – Klimaschutz geht nur gemeinsam. Wie wollen Sie das Ehrenamt und das gesellschaftliche Miteinander in Ihrer Stadt stärken – etwa in Vereinen, Feuerwehren oder sozialen Projekten? Das Ehrenamt ist Herz und Motor unserer Gemeinschaft! Ich erleichtere den Zugang zu Räumen und Infrastruktur und baue bürokratische Hürden ab, sodass Engagement einfach bleibt. Maßnahmen wie die Ehrenamtskarte oder bevorzugte Bauplatzvergabe für Ehrenamtliche gehören zu meinem Konzept. Vereine, Feuerwehren und soziale Initiativen sollen mehr Unterstützung und öffentliche Wertschätzung erfahren. Ein lebendiges Miteinander braucht offene Dialoge, gezielte Förderung und mutige Mitgestaltung – Salzkotten wächst im Team! Eine neue B1 als Ortsumgehung lässt noch auf sich warten. Was planen Sie, um die Verkehrssituation in der Kernstadt zu entlasten? Für die Entlastung der Innenstadt braucht es Mut zur Veränderung! Der aktuelle B1-Neubau ist für mich überdimensioniert und nicht zukunftsfähig. Ich fordere die Überarbeitung der Pläne, aber warte nicht ab: Bereits jetzt setze ich auf intelligente Ampelschaltungen, die Prüfung von Kreisverkehren und schnelle Maßnahmen vor Ort. Besonders Tempo-30-Zonen, besseres Parken und ausgebaute Rad- und Fußwege sorgen zeitnah für mehr Lebensqualität. Reduzierung des Autoverkehrs in der Kernstadt und Stärkung des ÖPNV sind zentrale Ziele – wir packen es gemeinsam an! Ulrich Berger (CDU) setzt auf solide Finanzen als Grundlage Was wollen Sie konkret unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiter bezahlt werden können? Solide Finanzen sind die Grundlage jeder Entwicklung. Dank einer verantwortungsbewussten Ausgabenpolitik ist Salzkotten schuldenfrei – das sind sehr gute Rahmenbedingungen in diesen turbulenten Zeiten. Ich setze auf gezielte Investitionen, die nachhaltig sind, die Einwerbung von Fördermitteln und konsequente Haushaltsdisziplin. Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern - insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Salzkotten soll ein attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort bleiben. Wir schaffen dank vorausschauender Flächenpolitik weitere Baugebiete in allen Ortsteilen, fördern Nachverdichtung durch Bauleitplanung und unterstützen den öffentlich geförderten Wohnungsbau. Insbesondere ortsansässige Familien erhalten weiterhin Zugang zu städtischen Baugrundstücken unterhalb des Bodenrichtwertes. Stadtentwicklung heißt für mich: ein lebendiges Zentrum, attraktive Ortsteile und gute Infrastruktur. Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? Der Ausbau von Schulen, Kitas und OGS-Plätzen hat für mich Priorität. Wir werden alleine 14 Millionen Euro in den OGS-Ausbau investieren und haben bei unserer Gesamtschule schon von Beginn an auf Digitalisierung gesetzt. Inklusion ist dabei selbstverständlich – räumlich, personell und inhaltlich. Auch die frühkindliche Bildung bleibt ein Schwerpunkt, um allen Kindern beste Chancen zu geben. Daher werden wir etwa in Holsen auch die Kita Hoppetosse erweitern. Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen? Mobilität im ländlichen Raum braucht einen verlässlichen ÖPNV und sichere Radwege. Unser erfolgreiches ein EUR-Ticket für den Stadtbus war der erste Schritt. Die Mobilstation am Bahnhof in Salzkotten steht kurz vor der Fertigstellung. Wir müssen den Druck auf die Bahn erhöhen, dass auch die barrierefreie Umgestaltung in Scharmede endlich startet. Radwegelücken müssen geschlossen werden, insbesondere die Verbindung zwischen Salzkotten und Verne und zusammen mit dem Kreis auch der Ausbau der interkommunalen Verbindungen. Was wollen Sie tun, damit Ihre Stadt umwelt- und klimafreundlicher wird? Wir handeln, statt nur zu reden: Seit 2022 haben wir 750.000 Euro für Klimaschutzanreize aus städtischen Mitteln bereitgestellt – über 1.000 Förderanträge wurden genehmigt. Dazu kommen treibhausneutrale Baugebiete, Baumpflanzungen, Blühstreifen und energetische Sanierungen. Klimaschutz sollten wir unideologisch, pragmatisch und gemeinsam angehen und lieber auf Anreize statt Verbote setzen. Wie wollen Sie das Ehrenamt und das gesellschaftliche Miteinander in Ihrer Stadt stärken – etwa in Vereinen, Feuerwehren oder sozialen Projekten? Ehrenamt und Vereinsleben sind der Herzschlag unserer Stadt und brauchen gute Rahmenbedingungen. Ich werde Vereine, soziale Initiativen und auch die ehrenamtlichen Kräfte unserer Feuerwehr weiter unterstützen. Vereine können auf finanzielle Hilfe zählen. Alleine im Bereich der Feuerwehr haben und werden wir rd. 6,5 Millionen Euro in Infrastruktur und Ausstattung investieren. Diesen Weg möchte ich weiter gehen. Eine neue B1 als Ortsumgehung lässt noch auf sich warten. Was planen Sie, um die Verkehrssituation in der Kernstadt zu entlasten? Einiges wurde schon umgesetzt. Nach der Einbahnstraße kamen Lärmaktionsplan, Optimierungen der Ampelschaltungen und Tempo 30 vor den Alteneinrichtungen, Verbesserungen für den Radverkehr an der Geseker und Paderborner Straße sowie der Radweg nach Paderborn; einer Richtung Geseke würde weitere Entlastung bringen. Diese Maßnahmen und das ein EUR-Ticket verändern den Modal Split und sorgen für weniger Autos. Unsere Möglichkeiten sind jedoch begrenzt, zumal wir auch nicht der Träger der Straßenbaulast sind. Die B1n muss daher so schnell wie möglich realisiert werden, denn nur das wird wirkliche Entlastung bringen.

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