Diese Kandidaten wollen Bürgermeister in Altenbeken werden

Paderborn/Altenbeken. Am 14. September finden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt. Das heißt für alle Bürgerinnen und Bürger, dass sie Vertreterinnen und Vertreter für ihre Kommunen (Städte, Kreise, Gemeinden) wählen können. In Altenbeken bewerben sich Matthias Möllers (CDU), Harry Michel (CDU) und Ismail Cebe (SPD) um das Bürgermeisteramt. Um sie und ihre Politik besser kennenzulernen, hat die NW ihnen Fragen zu verschiedenen Themen wie Mobilität, Nahverkehr oder Klimaschutz gestellt. Ismail Cebe (SPD) Ausgaben müssen für ihn transparent sein Was wollen Sie unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiterbezahlt werden können? Der Haushalt in Altenbeken muss auf den Prüfstand: Ausgaben transparent darstellen, und Mittel in wirksame, soziale Vorhaben lenken. Wir brauchen aber auch strukturelle Unterstützung. Darum unterstütze ich Bündnisse wie &bdquo;NRW muss investieren“, das 156 Milliarden Euro fordert, um den Investitionsstau zu lösen, Kommunen zu entlasten und unsere sozialen Einrichtungen zukunftsfähig zu machen. Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern – insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Wir brauchen eine aktive Bodenpolitik, Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften, die dauerhaft preisgebundene Wohnungen bauen. Angesichts von Baukosten von über 4.000 pro Quadratmeter ist für viele Menschen nur noch geförderter Wohnraum bezahlbar. Familien und einkommensschwächere Gruppen, wie Rentner mit geringerem Einkommen müssen hier Vorrang haben. Mehr zu Cebe: Gewerkschaftssekretär will Bürgermeister in Altenbeken werden Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? Bildung ist die wichtigste Zukunftsinvestition. Ich setze mich für einen bedarfsgerechten Ausbau von Kita- und OGS-Plätzen ein. Inklusion muss praktisch umgesetzt werden, mit barrierefreien Gebäuden und moderner Ausstattung. Diese Investitionen gehen direkt auf die Chancengleichheit unserer Kinder. Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen?Ein verlässlicher, bezahlbarer und barrierefreier ÖPNV ist eine meiner Anliegen. Er stärkt Familien, Jugendliche, Senioren und entlastet die Umwelt. Parallel will ich Radwege sicherer und durchgängiger machen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SPD Altenbeken (@spd.altenbeken) Was wollen Sie tun, damit Ihre Gemeinde umwelt- und klimafreundlicher wird? Ich setze auf erneuerbare Energien, energieeffiziente Gebäude, nachhaltige Mobilität und mehr Grünflächen. Klimaschutz gelingt nur, wenn Kommunen handlungsfähig sind. Darum braucht es Investitionen in Infrastruktur und Klimaanpassung, damit auch kommende Generationen hier gut leben können. Wie wollen Sie das Ehrenamt und das gesellschaftliche Miteinander stärken? Vereine sind das Rückgrat unserer Gemeinschaft. Ich möchte Förderungen transparenter gestalten, Hürden abbauen und eine Gemeinde-App einführen, die Veranstaltungen und Vereinsangebote bündelt. So wird Engagement sichtbarer, auch für Außenstehende, Austausch leichter und das Wir-Gefühl gestärkt. Das gastronomische Angebot ist in der Gemeinde sehr überschaubar. Wie lässt sich diese Situation, auch mit Blick auf den Tourismus in der Region, verbessern? Wir müssen die Ansiedlung kleiner und mittlerer Betriebe erleichtern und aktiv für unsere Gemeinde werben. Gastronomie im Ortskern ist nicht nur Tourismusförderung, sondern auch ein Beitrag zu einem lebendigen Gemeindeleben. Hier dürfen wir die Unterstützung unserer bestehende Angebote nicht vergessen. Matthias Möllers (CDU) möchte Ortskerns sanieren Was wollen Sie unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiter bezahlt werden können? Wir haben erhebliche Anstrengungen unternommen, um den Haushalt zu konsolidieren. Durch energetische Sanierungen konnten die Betriebskosten unserer Gebäude um jährlich 70.000 Euro gesenkt werden – dank hoher Fördermittel amortisiert sich unser Eigenanteil in durchschnittlich drei Jahren. Digitale Lösungen verschlanken Prozesse und sparen Kosten. So wurde der personalintensive Schließdienst für Sporthallen durch ein smartes Schließsystems ersetzt. Intelligente Lösungen können den Haushalt besser entlasten als das bloße Ansetzen des Rotstifts. Denn das geht nur bei den freiwilligen Leistungen und erzeugt Frust in der Bevölkerung. Ich sehe noch viel Potenzial in der Digitalisierung, daher würde ich diesen Weg gerne weitergehen. Zusätzliche Einnahmen erwarten wir aus der Windkraft. (. . .) Zudem erwarte ich, dass wichtige anstehende Investitionen zumindest zu großen Teilen mit Mitteln aus dem Sondervermögen des Bundes finanziert werden können (. . .). Kommunalwahl 2025: Alles zur Wahl im Kreis Paderborn im Liveticker Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern – insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Grundsätzlich ist Wohnraum bei uns noch bezahlbar. Es mangelte zuletzt eher an der Verfügbarkeit. Bald werden zwei neue Baugebiete in Altenbeken und Schwaney ausgewiesen. Mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Mehrere private Projekte für geförderten Wohnraum laufen bereits. Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? Kinderbetreuung hat oberste Priorität. Ziel ist jedes Jahr eine Betreuungsquote von 100 Prozent bei Kita- und OGS-Plätzen. Der Bau der DRK-Kita in Schwaney startet in Kürze, im Waldkindergarten gibt es eine zusätzliche Gruppe. Aktuell werden alle Kinder mit Rechtsanspruch versorgt. Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen?Im ÖPNV sind wir aufgrund der Bahnanbindung grundsätzlich schon sehr gut aufgestellt. Auch im Busverkehr haben wir mit der S30 eine gute Verbindung nach Paderborn. Es gibt noch Verbesserungsmöglichkeiten, die derzeit aber nicht ohne weiteres finanzierbar sind. Potenzial sehe ich vor allem noch durch den Einsatz von Bedarfsverkehr, mit dem man einige Lücken füllen könnte oder weniger stark ausgelastete Busse ersetzen kann. Den Radverkehr wollen wir insbesondere durch den Ausbau des Radweges zwischen Altenbeken und Neuenbeken verbessern. Was wollen Sie tun, damit Ihre Gemeinde umwelt- und klimafreundlicher wird? Wir haben grünen Strom im Überfluss. Wenn der Bund mit Blick auf die Kosten die richtigen Rahmenbedingungen schafft, werden wir zukünftig relativ leicht klimaneutral heizen und Autofahren. Die Gemeinde ist ihrer Vorbildfunktion schon gerecht geworden und konnte den Einsatz fossiler Energie deutlich reduzieren. Wie wollen Sie das Ehrenamt und das gesellschaftliche Miteinander in Ihrer Gemeinde stärken?Bei uns wird Ehrenamt großgeschrieben und auch zukünftig bestmöglich unterstützt. Für die Feuerwehr sind drei neue Gerätehäuser in Planung, in Buke entsteht auch mit Unterstützung der Gemeinde gerade ein Dorfgemeinschaftshaus im alten Pfarrheim. Ich bin selbst Mitglied in vielen Vereinen und habe immer ein Ohr für deren Belange. Das gastronomische Angebot ist in der Gemeinde sehr überschaubar. Wie lässt sich diese Situation, auch mit Blick auf den Tourismus in der Region, verbessern? Die Gastronomie im Allgemeinen hat seit Corona schwere Zeiten durchlaufen und Federn gelassen. Das ist aber kein Altenbekener Phänomen. Die Gemeinde könnte noch bessere Rahmenbedingungen schaffen, zum Beispiel mit der Sanierung des Ortskerns von Altenbeken und der Förderung des Tourismus. Harry Michel (parteilos) möchte weiter sparen Was wollen Sie unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiterbezahlt werden können? (. . .) Als Bürgermeister werde ich als erstes ein konsequentes Sparprogramm umsetzen, das ich bereits mit einem potenziellen Einsparpotenzial von 1,265 Millionen Euro erarbeitet habe. (. . .) Die Verschuldung in der Gemeinde ist überdurchschnittlich stark gestiegen. (. . .) Gleichzeitig ist die Einnahmeseite durch neue Gewerbeansiedlungen zu stärken. Durch meine langjährige Tätigkeit als selbstständiger Steuerberater und ehemaliger Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung in Altenbeken bin ich fest in der regionalen Unternehmenslandschaft verwurzelt und spreche die Sprache der Mittelständler. Ich werde dieses Netzwerk nutzen, um gezielt neue Unternehmen für Altenbeken zu gewinnen (. . .). Mehr zu der Person: Michel verlässt die CDU und will Bürgermeister werden Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern – insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Ich setze auf eine nachhaltige Flächennutzung und möchte vor allem Leerstände in unseren Ortsteilen aktivieren. Mit dem Konzept &bdquo;Jung kauft Alt“, (. . .), möchte ich junge Familien dabei unterstützen, in bestehende Immobilien zu investieren. (. . .) Eine weitere Möglichkeit ist die Förderung von genossenschaftlichen Wohnprojekten. (. . .) Meine Erfahrung aus dem erfolgreichen Bürgerentscheid von 2017 mit 75 Prozent der Stimmen gegen gemeindlichen Wohnungsbau hat gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger (. . .) eine solche Herangehensweise bevorzugen. Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? In den letzten Jahren hat unsere Gemeinde bereits viel für die Betreuung getan, wie die Neugründung einer Kita beweist. Mein Fokus liegt nun auf der Stärkung unseres Bildungsangebotes. Die Realschule in Trägerschaft der Seele-Stiftung ist ein wichtiger Pfeiler unserer Bildungslandschaft. Ich werde mich dafür einsetzen, ihre Ausstattung zu modernisieren und eine Erweiterung zur Gesamtschule zu prüfen. (. . .) Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen? Eine meiner Hauptprioritäten ist die Wiederbelebung der Busverbindung zwischen dem Kernort Altenbeken und Neuenbeken. Es ist inakzeptabel, dass insbesondere unsere älteren oder bewegungseingeschränkten Mitbürger lange Umwege und mehrere Umstiege in Kauf nehmen müssen. (. . .) Im Bereich des Radverkehrs sind wir gut aufgestellt. Ein wichtiger Punkt ist die Verkehrsberuhigung an der Rotenbach auf der Höhe der Einmündung Unterm Limberg. Ich werde mich unverzüglich für die Einführung von Tempo 30 einsetzen (. . .). Was wollen Sie tun, damit Ihre Gemeinde umwelt- und klimafreundlicher wird? Altenbeken hat bereits eine gute Ausgangsbasis geschaffen, indem viele öffentliche Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet wurden. Diesen Weg möchte ich fortsetzen und prüfen, wie die Gemeinde selbst einen noch größeren Beitrag leisten kann. (. . .) Wie wollen Sie das Ehrenamt und das gesellschaftliche Miteinander in Ihrer Gemeinde stärken?Altenbeken, Buke und Schwaney können stolz auf ihre starke Gemeinschaft und das aktive Ehrenamt sein. (. . .) Das Fundament ist intakt. Ich werde ein jederzeit offener und ansprechbarer Bürgermeister sein, der Anliegen der Vereine und Ehrenamtlichen (. . .) unterstützt. Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Weiterentwicklung und Förderung der Feuerwehr. (. . .) Das gastronomische Angebot ist in der Gemeinde sehr überschaubar. Wie lässt sich diese Situation, auch mit Blick auf den Tourismus in der Region, verbessern? Die Herausforderungen (. . .) spiegeln sich in der gesamten Branche wider. (. . .) Als Bürgermeister möchte ich aktiver Ansprechpartner für Gastronomen sein und mit ihnen nach Lösungen suchen. Wir können über Möglichkeiten der Tourismusförderung sprechen und prüfen, wie die Gemeinde (. . .) Existenzgründungen in diesem Sektor unterstützen kann.

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