Paderborn. Der FDP-Politiker Marc Lürbke ist im Alter von 48 Jahren gestorben. Vor wenigen Wochen hatte er seine Krebserkrankung in einer persönlichen Erklärung bekannt gegeben. Lürbke gehörte der FDP-Landtagsfraktion an, war Paderborner Kreisvorsitzender seiner Partei und Bezirksvorsitzender in Ostwestfalen-Lippe.
„Er ist einer der profiliertesten Innenpolitiker der FDP in Deutschland gewesen“, sagt Frank Schäffler gegenüber der NW. Schäffler war Lürbkes Vorgänger als FDP-Bezirksvorsitzender. Ihm zufolge starb der 48-Jährige am Samstag, 18. Oktober.
Lürbke habe das Profil der FDP geprägt. „Er war ein sehr verlässlicher und geradliniger Mensch, hatte aber auch ein sensibles Wesen“, so Schäffler. „Es ist ein schwerer Verlust für die Freien Demokraten.“ Er sei mit Paderborn sehr verbunden gewesen – etwa im Schützenwesen.
Tod von Marc Lürbke löst in der FDP Betroffenheit aus
„Wir trauern um einen geschätzten Freund, Weggefährten und Mitstreiter, dessen Stimme und Menschlichkeit uns sehr fehlen werden“, schreibt der Bezirksvorstand der FDP Ostwestfalen-Lippe in einer Pressemitteilung. „Marc Lürbke hat die liberale Politik, besonders die Innenpolitik, in Nordrhein-Westfalen und in unserer Region über viele Jahre mit Leidenschaft, Klarheit und großem persönlichen Einsatz geprägt. Er war ein überzeugter Freier Demokrat, ein engagierter Streiter für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und zugleich ein Mensch mit Herz, Humor und Verantwortungsbewusstsein.“
Die Nachricht von Lürbkes Tod habe eine große Betroffenheit innerhalb der Partei ausgelöst, sagt Michael Hadaschik, FDP-Fraktionsvorsitzender im Paderborner Kreistag. „Er war ein anerkannter Politiker, der immer ausgleichend aufgetreten ist.“ Als einen „total zugänglichen Menschen“ beschreibt der stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Cedric Rebbe den verstorbenen Marc Lürbke. „In Debatten ist er immer fair gewesen“, so Rebbe.
In der Landespolitik galt Lürbke seit Jahren als Innenexperte. So saß er bis zuletzt für die FDP im Innenausschuss und hat dort in dieser Legislaturperiode als Oppositionspolitiker auf sich aufmerksam gemacht – mit pointierter Kritik an der schwarz-grünen Landesregierung.
Lürbke sprach über seine Krebserkrankung
„Mit Marc Lürbke verliert die Region eine starke Paderborner Stimme im Düsseldorfer Landtag“, sagt Bernhard Hoppe-Biermeyer, CDU-Landtagsabgeordneter für das Paderborner Land. Lürbke sei ein Familienmensch gewesen. „Mir persönlich werden die Begegnungen mit ihm fehlen, in Paderborn etwa auf Libori und im Stadion, oder in Düsseldorf im Sportausschuss, in der Reservistenarbeitsgemeinschaft und natürlich auch im Plenum des Landtags“, so Hoppe-Biermeyer. „Wir hatten alle gehofft, dass er wieder gesund wird.“
Anfang September hatte Lürbke seine Krankheit öffentlich gemacht. „Ohne Gesundheit ist alles nichts – das wird einem besonders bewusst, wenn man selbst mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung wie Krebs konfrontiert wird“, schrieb er damals. Mit seiner Offenheit wollte er nach eigener Aussage anderen Betroffenen und sich selbst Mut machen und das Bewusstsein für die „heimtückische Krankheit“ schärfen.
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Ihre Gedanken richte die Partei nun auch auf die Angehörigen, sagt Hadaschik. „Uns tut die Familie leid.“ Lürbke hinterlässt zwei kleine Kinder.