Medizin

Nicht einmal jeder vierte Mann im Kreis Paderborn geht zur Krebsvorsorge

Die Frauen nutzen das mitunter lebensrettende Angebot zwar häufiger, in den vergangenen Jahren gab es jedoch einen Rückgang. Eine Krankenkasse sendet daher einen dringenden Appell.

Die Krebsvorsorge wird im Kreis Paderborn immer noch zu wenig genutzt. Besonders bei den Männern liegt der Wert auf einem zu geringen Niveau. | © AOK/colourbox/hfr

19.08.2025 | 19.08.2025, 12:00

Kreis Paderborn. Bei der Krebsfrüherkennung im Kreis Paderborn ist laut einer aktuellen Auswertung der AOK Nordwest noch viel Luft nach oben. Danach sei die Inanspruchnahme der Krebsfrüherkennungsuntersuchungen bei den Frauen im Alter ab 20 Jahren im vergangenen Jahr auf 37,2 Prozent gesunken (2023: 37,9 Prozent). Bei den Männern über 45 Jahren hätten 23,1 Prozent der Männer die Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung genutzt – der identische Wert wie im Jahr 2023.

„Wir appellieren daher dringend, die kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen besser zu nutzen. Vorsorge ist sinnvoll angelegte Zeit. Denn die Chance der frühen Diagnostik kann Leben retten”, erklärt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Je früher ein Tumor oder seine Vorstufen erkannt und behandelt werden, desto größer seien die Heilungschancen. „Durch die Krebsvorsorge ist es möglich, bereits Frühstadien von Krebs zu erkennen“, so Wehmhöner.

Newsletter
Aus dem Kreis Paderborn
Wöchentliche News direkt aus der Redaktion Paderborn.

Wichtiger Rat: Auf Warnzeichen des Körpers achten

Außerdem sei es wichtig, auf Warnzeichen des Körpers zu achten und Risiken nicht zu ignorieren. „Die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig bezahlt”, so Wehmhöner. Daher seien es keine finanziellen Gründe, die Menschen daran hinderten, die Vorsorgeangebote in Anspruch zu nehmen.

Prostatakrebs: Was Männer wissen sollten

„Das wichtige Thema Krebsvorsorge sollte nicht vor sich hergeschoben werden. Mit unseren Aufklärungsmaßnahmen wollen wir mit dazu beitragen, dass sich die Menschen mit diesem oftmals unangenehmen und mitunter angstbesetzten Thema beschäftigen“, erklärt Wehmhöner.

Dazu habe die AOK den aktualisierten Vorsorg-O-Mat online. Hier können sich Nutzerinnen und Nutzer über die wichtigsten Fragen zur Krebsvorsorge informieren. Außerdem wird aufgezeigt, wann die nächsten Krebsfrüherkennungsuntersuchungen anstehen.

Wann Männer und Frauen Anspruch auf Krebsfrüherkennung haben

Männer haben ab dem Alter von 45 Jahren einmal im Jahr Anspruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen. Dazu gehören die Untersuchungen der Prostata, der äußeren Geschlechtsorgane sowie das Abtasten der regionären Lymphknoten.

Wechseljahre, Kinderwunsch, Inkontinenz: Was Frauengesundheit so besonders macht

Frauen haben ab 20 Jahren einmal jährlich Anspruch auf Krebsfrüherkennung. Dazu gehören Untersuchungen der Geschlechtsorgane und ein Abstrich vom Muttermund sowie aus dem Gebärmutterhals. Ab dem 35. Lebensjahr wird der Abstrich alle drei Jahre vorgenommen, zusätzlich erfolgt ein Test auf humane Papillomviren (HPV). Ab dem Alter von 30 Jahren ist ein Abtasten der Brust und der Achselhöhlen vorgesehen.

Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.