AOK-Auswertung

Mehr Menschen nutzen Krebsfrüherkennung in Westfalen-Lippe

Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf Heilung. Der Aufwärtstrend ist bei Männern noch immer niedrig.

Immer mehr Menschen nutzen in Westfalen-Lippe die Krebsfrüherkennung nach einer Auswertung der AOK. | © dpa

29.07.2025 | 29.07.2025, 12:19

Dortmund (epd). Die Krebsvorsorge ist unter gesetzlich Versicherten in der Region Westfalen-Lippe im vergangenen Jahr gestiegen, liegt aber immer noch auf niedrigem Niveau. So nutzten 23,6 Prozent der Männer über 45 Jahren die Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung, wie aus einer am Dienstag in Dortmund veröffentlichten aktuellen Auswertung der AOK Nordwest hervorgeht. Im Jahr davor betrug der Wert demnach 22,4 Prozent. Bei den Frauen im Alter ab 20 Jahren sei die Inanspruchnahme im Vergleich zu 2023 ebenfalls gestiegen, und zwar um 0,5 Prozentpunkte auf 38,7 Prozent, hieß es.

Trotz des Aufwärtstrends sei die Teilnahme insbesondere bei Männern noch immer niedrig, sagte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest. „Wir appellieren daher dringend, die kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen besser zu nutzen.“ Je früher ein Tumor oder seine Vorstufen erkannt und behandelt würden, desto größer seien die Heilungschancen. Über das Online-Angebot „Vorsorg-O-Mat“ könnten sich Versicherte über die wichtigsten Fragen zur Krebsvorsorge informieren, so Ackermann.

Männern ab 45 Jahren empfiehlt die AOK, einmal jährlich Untersuchungen der Prostata und der Lymphknoten vornehmen zu lassen. Frauen ab 20 Jahren sollten jährlich zu Untersuchungen der Geschlechtsorgane gehen sowie ab 35 Jahren alle drei Jahre den inklusiven Test auf humane Papillomviren (HPV)-Test machen lassen. Ab dem Alter von 30 Jahren ist ein Abtasten der Brust und der Achselhöhlen vorgesehen.

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Fast jeder vierte Todesfall nach Krebserkrankung

Nach Angaben des Krebsregisters NRW erkranken jährlich rund 115.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen neu an Krebs. Im Jahr 2023 starben laut Landesstatistikamt IT.NRW 51.186 Menschen an Krebs, was 22,6 Prozent aller Todesfälle im bevölkerungsreichsten Bundesland entspricht. Dabei waren Krebserkrankungen der Verdauungsorgane die häufigste Todesursache, gefolgt von Krebserkrankungen der Atmungsorgane. Die dritthäufigste Form krebsbedingter Todesfälle waren bei Männern bösartige Neubildungen der Genitalorgane und bei Frauen Brustkrebs.