Krebsdiagnose bei Darmspiegelung: Vorsorge hat Bünderin das Leben gerettet

Bünde/Bielefeld. Fast jeder zweite Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Iris Nolte ist 63 Jahre alt, als sie die Diagnose Darmkrebs erhält. Die Nachricht ist ein Schock, doch schon kurze Zeit später geht es der Bünderin wieder gut. Weil der Tumor bei einer Vorsorgeuntersuchung früh entdeckt wird, reicht die operative Entfernung als Behandlung aus. &bdquo;Die Vorsorge hat mir das Leben gerettet“, sagt Iris Nolte vier Monate nach der Diagnose. &bdquo;Ich hoffe, dass meine Geschichte andere Menschen aufrüttelt.“ Als Iris Nolte 2024 für September einen Termin für eine Darmspiegelung zur Vorsorge vereinbart, ist sie eigentlich ein Jahr zu früh dran. &bdquo;Ich hatte 2020 aufgrund schlechter Blutwerte meine erste Darmspiegelung, die jedoch unauffällig war, weshalb es hieß, dass die nächste erst wieder in fünf Jahren nötig ist“, erklärt die 63-Jährige. &bdquo;Da mein Mann aber schon 2024 an der Reihe war, habe ich auch einen Termin vereinbart.“ Eine Entscheidung, für die Nolte heute dankbar ist, denn bei der Darmspiegelung entdeckt der Gastroenterologe einen auffälligen Polypen und überweist sie mit dem Verdacht auf Darmkrebs ins Krankenhaus. &bdquo;Die Diagnose war ein Schock. Ich stand neben mir und wollte es nicht wahrhaben, weil ich keine Symptome wie Darmbeschwerden oder Blut im Stuhl hatte.“ Auch in ihrer Familie sei Krebs bislang kein Problem. Wenige Tage nach Krebsverdacht wird der Tumor entfernt Im Lukas-Krankenhaus Bünde bestätigt sich der Verdacht. &bdquo;Der Tumor konnte während der Darmspiegelung aber nicht entfernt werden“, erklärt Nolte. Dafür ist eine Operation nötig. Nur neun Tage nach dem ersten Verdacht entfernen Ärzte den sechs Zentimeter großen Tumor. &bdquo;Weitere Behandlungen wie eine Chemotherapie waren zum Glück nicht mehr nötig, sodass ich fünf Tage nach der Operation schon wieder nach Hause konnte.“ .responsive23-sKEBi6OClYkdoOGe-atlas-slideshow-krebstote-in-nrw-2023 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-sKEBi6OClYkdoOGe-atlas-slideshow-krebstote-in-nrw-2023 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-sKEBi6OClYkdoOGe-atlas-slideshow-krebstote-in-nrw-2023 { padding-top: 142.86%; } } Ihre Erkrankung übersteht Nolte gut. &bdquo;Mir ging es nach der Operation sehr schnell wieder gut und ich habe keine Beschwerden.“ Auch mental fühlt sich die Bünderin gut. &bdquo;Ich habe früh erfahren, dass meine Erkrankung gut behandelbar ist. Das hat mir Mut gemacht und dabei geholfen, immer positiv zu bleiben.“ Der Tumor sei zudem so früh entdeckt worden, dass er vollständig entfernt werden konnte. &bdquo;Wer weiß, ob das auch möglich gewesen wäre, wenn ich erst später einen Termin für eine Darmspiegelung vereinbart hätte. Das zeigt, wie wichtig Vorsorge ist.“ Lesen Sie auch: &bdquo;Ein totaler Schock“: Paderbornerin berichtet von ihrer Darmkrebs-Diagnose Geschichte von Bünderin Iris Nolte rüttelt ihr Umfeld auf Die Diagnose rüttelt auch das Umfeld von Nolte auf. &bdquo;Leider nicht alle, aber viele Angehörige, Freunde und Bekannte haben inzwischen auch Vorsorgeuntersuchungen vereinbart und ich hoffe sehr, dass die Themen mehr Menschen ernst nehmen.“ Welche Vorteile Vorsorge haben kann, zeigt das Beispiel der Darmspiegelung sehr deutlich. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zeigen Untersuchungen, dass von 1.000 Männern im Alter von 50 Jahren ein Mann weniger stirbt und ein bis fünf Männer weniger erkranken, wenn sie das Angebot der Darmspiegelung in Anspruch nehmen. Bei 1.000 Männern im Alter von 60 Jahren sterben zwei bis vier Männer weniger und drei bis 13 Männer erkranken weniger. Bei Frauen ist der Nutzen ähnlich: Von 1.000 Frauen im Alter von 55 Jahren stirbt eine Frau weniger und ein bis fünf Frauen erkranken weniger, wenn sie eine Darmspiegelung durchführen lassen. Bei 1.000 Frauen im Alter von 65 Jahren sterben ein bis drei Frauen weniger und drei bis zehn Frauen erkranken weniger. &bdquo;Fast gestorben“: Bielefelder Krebs-Patient hilft Güterslohern mit seiner Geschichte Früherkennung rettet Leben und verhindert, dass Krebs entsteht Das zeigt, dass Darmkrebsvorsorge nicht nur Leben rettet, sondern auch die Entstehung einer Erkrankung verhindern kann, da während einer Darmspiegelung Polypen entfernt werden können, noch bevor sie sich zu Krebs entwickeln können. Die Angebote für Untersuchungen zur Vorsorge von Darmkrebs und zur Früherkennung weiterer Krebserkrankungen der gesetzlichen Krankenversicherung tragen dazu bei, Vorstufen von Krebs zu entfernen und Krebs frühzeitig zu erkennen. Mehr zum Thema: Fünf Dinge, die ein Darmspezialist nicht machen würde Genutzt werden die kostenfreien Angebote von vielen jedoch nicht. Eine Auswertung der AOK Nordwest als größte Krankenkasse in OWL zeigt, dass die Zahl der Nutzer im vergangenen Jahr zwar gestiegen ist, jedoch nach wie vor bei Männern ab 45 Jahren lediglich bei 22 Prozent liegt und bei Frauen ab 20 Jahren bei 38 Prozent. &bdquo;Wenn Krebs frühzeitig erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen“, erklärt der Vorsitzende der AOK Nordwest, Tom Ackermann. Welche Vorsorge-Untersuchung steht mir zu? Ein Überblick Umfragen der Krankenkasse zeigen jedoch, dass viele Menschen nicht wissen, dass sie Anspruch auf Vorsorge und Früherkennung haben. Ein Überblick: Frauen ab dem Alter von 20 Jahren jährliche Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane ab dem Alter von 30 Jahren jährliche Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs ab dem Alter von 35 Jahren Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs im Abstand von zwei Jahren Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs im Abstand von drei Jahren, bestehend aus einem Test auf humane Papillomviren und einer Untersuchung der Gebärmutterhalszellen. ab dem Alter von 50 bis 54 Jahren jährliche Früherkennung von Darmkrebs, bestehend aus einem Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl ab dem Alter von 50 bis 75 Jahren Mammografie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs im Abstand von zwei Jahren ab dem Alter von 55 Jahren Erweiterte Untersuchung auf Darmkrebs, wahlweise zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren oder alle zwei Jahre ein Test auf verborgenes Blut im Stuhl. Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt die Darmspiegelung. Männer ab dem Alter von 35 Jahren Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs im Abstand von zwei Jahren ab dem Alter von 45 Jahren jährliche Untersuchung der Prostata und der äußeren Geschlechtsorgane ab dem Alter von 50 Jahren Jährliche Früherkennung auf Darmkrebs, wahlweise zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren oder jährlich ein Test auf verborgenes Blut im Stuhl, ab 55 Jahren alle zwei Jahre. Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt die Darmspiegelung. Die AOK Nordwest hat einen &bdquo;Vorsorg-O-Mat“ entwickelt, mit dem sich jeder online einen individuellen Vorsorgeplan erstellen kann. Die Felix-Burda-Stiftung bietet einen &bdquo;Schnell-Check“ an, der auf das persönliche Darmkrebs-Risiko verweist.

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