Mitarbeiter in Paderborn „schlicht am Ende“: Zeiten für Bestattungen werden reduziert

Paderborn. Es ist eines der am hitzigsten, politisch diskutierten Themen der vergangenen Wochen: die Bestattungszeiten auf den Paderborner Friedhöfen. Die Stadtverwaltung möchte die Tage für Beerdigungen kürzen, da das städtische Personal überfordert sei. Dank eines Kompromisses soll für die kommenden Monate Ruhe einkehren. Zuvor gab es während der Ratssitzung aber noch einmal eine Debatte. Der Kompromiss sieht vor, dass fortan nur noch in ungeraden Kalenderwochen Samstagsbestattungen stattfinden werden. Ursprünglich wollte die Verwaltung die Samstagstermine komplett streichen. FDP-Ratsherr Sascha Pöppe kritisierte in der Sitzung die Lösung. Wenn Hinterbliebene von weiter anreisten, sei es ihnen mitunter nur möglich, samstags an Bestattungen teilzunehmen. Zudem bemängelte Pöppe, dass die Bestattungszeiten auf dem Waldfriedhof in Schloß Neuhaus unverändert bleiben. &bdquo;Dieselbe Argumentation, die für Schloß Neuhaus angeführt wird, gilt natürlich auch für alle anderen Friedhöfe und Ortsteile“, so Pöppe. Auch Stephan Hoppe (Für Paderborn) forderte, dass an Bestattungsmöglichkeiten an jedem Samstag festgehalten werden sollte. &bdquo;Wir gehen jetzt hier in eine Richtung, die komplett der Lebensrealität entgegensteht“, meinte Hoppe. Laut Stadt Paderborn nur wenige Beerdigungen von Änderung betroffen Mit deutlichen Worten unterstrich die Stadtverwaltung abermals die aus ihrer Sicht notwendige Änderung. &bdquo;Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind schlicht am Ende mit dem, was sie tun“, sagte die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke. &bdquo;Die Tätigkeiten, die mit Grabpflege zu tun haben, nehmen kontinuierlich erheblich zu.“ Der Kompromiss schaffe &bdquo;kurzfristig eine gewisse Entlastung“, so Michael Kriesten, stellvertretender Leiter des Amts für Umweltschutz und Grünflächen. &bdquo;Ich kann meinen Mitarbeitenden wirklich nicht länger zumuten, diese Belastung auf Dauer zu tragen.“ Er sehe zudem die Dramatik nicht, wenn die Samstagsbeerdigungen eingeschränkt werden. &bdquo;Wir reden hier von 7,6 Prozent der Bestattungen, die überhaupt betroffen sind“, sagte Kriesten. Die meisten Urnenbestattungen könnten terminiert werden. &bdquo;Da haben Sie ja sechs Wochen für eine Bestattung Zeit. Das wird mittlerweile sehr oft ausgeschöpft“, so Kriesten. &bdquo;Und falls eine Sargbestattung über die Zehn-Tages-Frist läuft, kann man im Einzelfall eine Lösung finden.“ Mehr zum Bestattungsthema: Stadt Paderborn schlägt neuen Kompromiss vor – und was sich noch ändern soll Ratsherr Hoppe brachte ins Spiel, den Mitarbeitenden des zuständigen Amtes für Umweltschutz und Grünflächen montags frei zu geben oder Fremdfirmen zu engagieren. Von diesen Vorschlägen hielt Kriesten wenig. Ein freier Montag helfe den Mitarbeitenden &bdquo;nicht wirklich weiter, weil in der Woche unheimlich viele Pflegetätigkeiten auszuführen sind“, so Kriesten. Und private Unternehmen bedeuteten eine Kostensteigerung. Außerdem sei es &bdquo;sehr wichtig“, dass städtische Mitarbeitende vor Ort seien, &bdquo;weil manchmal kurzfristig vor einer Bestattung etwas auffällt und gehandelt werden muss“. CDU verweist auf &bdquo;Wettbewerb“ der Stadt Paderborn mit anderen Anbietern Bei sechs Gegenstimmen (FDP, Für Paderborn und der fraktionslose Verani Kartum) stimmte der Paderborner Stadtrat dem Kompromiss zu. Dieser sieht auch vor, dass die Stadtverwaltung bis Januar 2026 prüfen soll, in welchem Umfang Personal benötigt wird, um alle Aufgaben einschließlich der Samstags- und Nachmittagsbestattungen erledigen zu können. Zudem soll sich die Verwaltung mit der Frage beschäftigen, wie sich daraus resultierende Personalkostensteigerungen auf die Friedhofsgebühren und den städtischen Haushalt auswirken. Lesen Sie auch: Neue Trends auf den katholischen Friedhöfen im Erzbistum Paderborn Nach Meinung von CDU-Ratsherr Markus Mertens müsse es Ziel sein, &bdquo;den Samstag wieder in Gänze zu besetzen“ – auch weil die Stadt Paderborn sich &bdquo;dem Wettbewerb mit anderen Anbietern“ stellen müsse, so Mertens. &bdquo;Es geht hier um Bestattungszeiten und an fast allen Friedhöfen geht es darum, dass wir einen besseren Pflegestandard erreichen müssen.“

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