Investor bangt um Start für Wohn- und Ärztehaus in der Paderborner Stadtheide

Paderborn. Auf der Wiese mitten in der Stadtheide soll in den kommenden Jahren einiges passieren: Eine Investorengemeinschaft plant dort ein Nahversorgungszentrum. Während diese Planungen noch am Anfang stehen, ist der Eigentümer einer kleineren Teilfläche der Wiese weiter. Die Baukontor Langenhagen GmbH (BKL) möchte am liebsten noch dieses Jahr mit den Arbeiten für ein Wohn- und Ärztehaus beginnen. Nun fürchtet BKL jedoch, dass dieses Vorhaben durch einen neuen Bebauungsplan um Jahre verzögert wird. Konkret geht es um eine Grundstücksfläche auf der Ecke Dr.-Rörig-Damm/Schwabenweg. Hier will BKL ein dreigeschossiges Gebäude plus Staffelgeschoss errichten. &bdquo;Wir haben uns dabei am Umfeld orientiert“, sagt Generalunternehmer Martin Hunke. Auf 1.400 Quadratmetern Nutzfläche sollen im Erdgeschoss eine Allgemeinmedizin-Praxis und darüber sieben Mietwohnungen entstehen. Die Zufahrt – inklusive Zugang zu einer Tiefgarage – soll vom Dr.-Rörig-Damm erfolgen. Zwei Bäume müssten dafür gefällt werden. BKL betont jedoch, dass Ersatzpflanzungen und außerdem eine Blühinsel sowie Dachbegrünung vorgesehen sind. Investor überarbeitet Pläne nach Einwenden der Stadt Paderborn &bdquo;Wir sind mit drei Arztpraxen im Gespräch“, so Hunke. Die zentrale Lage in der Paderborner Stadtheide spreche für dieses Projekt. Eine Bushaltestelle und zwei Apotheken befinden sich in der Nähe. Laut BKL begannen die Planungen für das 7,2-Millionen-Projekt im vergangenen Herbst. Im Januar habe man den Bauantrag eingereicht. Vonseiten der Paderborner Stadtverwaltung seien dann noch Einsprüche gekommen. So wollte BKL ursprünglich auf zwei Etagen Platz für Arztpraxen bieten. Hunke zufolge wäre dann aus Sicht der Verwaltung der Gewerbeanteil zu hoch. &bdquo;Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass wir im Juli die Baugenehmigung erhalten könnten“, sagt Hunke. In der Folge sollten im Herbst die ersten Erdarbeiten und der Rohbau ab dem kommenden Jahr erfolgen. Mit der Fertigstellung rechnete BKL zuletzt für Sommer 2027. Baukontor Langenhagen erfährt durch Zufall von Bebauungsplanverfahren Seit ein paar Tagen stellt Baukontor Langenhagen jedoch ein großes Fragezeichen hinter diesen Zeitplan. Grund: die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 375. Sie ist in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion Thema. &bdquo;Durch Zufall haben wir gesehen, dass auch unser Grundstück davon betroffen ist“, sagt Hunke. &bdquo;Niemand hat uns Bescheid gesagt. Der Aufstellungsbeschluss hat uns kalt erwischt.“ Mehr zur Paderborner Stadtheide: Investoren wollen ein Zentrum mit Supermarkt und mehr bauen Bislang gilt für das Eckgrundstück der Bebauungsplan 35. Nach deren Vorgaben habe BKL geplant. Auch vor dem Hintergrund des benachbarten Nahversorgungsprojektes der Investorengemeinschaft soll nun der Bebauungsplan Nr. 375 &bdquo;Dr.-Rörig-Damm/Schwabenweg“ erarbeitet werden. Und das BKL-Eckgrundstück würde vom Geltungsbereich des einen Plans in den des neuen wandern – &bdquo;aus Gründen des städtebaulichen Zusammenhangs“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage. .responsive23-HBGXWe9gsMF4CPrw-map-250627-grundstueck-wohn-und { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-HBGXWe9gsMF4CPrw-map-250627-grundstueck-wohn-und { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-HBGXWe9gsMF4CPrw-map-250627-grundstueck-wohn-und { padding-top: 142.86%; } } Aus BKL-Sicht entspricht das Planungsziel von Nr. 375 dem Vorhaben eines Wohn- und Ärztehauses. BKL vermisst aber Aussagen zu dem bereits gestellten Bauantrag, weshalb sich der Investor per Brief an die Ausschussmitglieder gewandt hat. &bdquo;Wir haben die Befürchtung, dass auf der Grundlage des von Ihnen zu fassenden Aufstellungsbeschlusses über das gesamte Planareal und damit auch unser Grundstück eine Veränderungssperre-Satzung gelegt oder aber unser Bauantrag zurückgestellt werden könnte. Dies möchten wir unbedingt vermeiden“, heißt es darin. BKL bittet darum, mit einem Aufstellungsbeschluss bis zur Baugenehmigung zu warten oder den Beschlussvorschlag anzupassen. Was die Stadt Paderborn dazu sagt Die Stadt Paderborn teilt auf Nachfrage mit, dass der Bebauungsplan 375 &bdquo;städtische Entwicklungsziele im Zuge der Umsetzung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts von 2015“ sichere. Sie mache damit &bdquo;im gesamtstädtischen Interesse von ihrer Planungshoheit Gebrauch. Dass hierbei gegebenenfalls einzelne Bauvorhaben zunächst zurückstehen können, lässt das Planungsrecht ausdrücklich zu.“ Aus Sicht der Paderborner Stadtverwaltung bietet sich die Wiese samt verlassener Hofstelle als Fläche an, um dort mindestens einen Lebensmittelmarkt sowie ergänzende Angebote im Bereich zentren- und nahversorgungsrelevanter Sortimentsgruppen anzusiedeln. Vor Ort gibt es auch Protest dagegen – unter anderem von Akteuren des Heide-Centers. Mehr dazu: Knapp 2.000 Menschen sind gegen ein neues Nahversorgungszentrum Die Investoren Jörg Stratmann, Philipp Fecke und Philipp Rieländer, die den Großteil des Geländes gekauft haben, planen unter anderem mit einem Lebensmittelmarkt. Derzeit warten sie für mehr Planungssicherheit politische Beschlüsse, die das Areal treffen, ab. Darunter fällt auch das Einzelhandels- und Zentrenkonzept (EHZK), das sich aktuell in der Überarbeitung befindet. Laut Stadtverwaltung soll diese Evaluierung nach der Sommerpause in beteiligten politischen Gremien behandelt werden. Anfrage für ein Lebensmitteldiscounter an der Detmolder Straße Das EHZK führt die Stadt Paderborn auch bei einem anderen aktuellen Thema an. Im Planungsgebiet &bdquo;Detmolder Straße/Steubenstraße“, das den Bereich der Detmolder zwischen Therese-Pöhler-Weg und Westfalen-Tankstelle betrifft, möchte ein Investor einen Lebensmitteldiscounter errichten. Hierzu hat die Stadt zwei Bauvoranfragen erhalten – für einen großflächigen Discounter und alternativ für einen nicht ganz so großen. Die Verwaltung will eine solche Ansiedlung verhindern, da diese den Zielen des EHZK widerspreche. In der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion stellt die Stadtverwaltung daher den Beschluss einer Veränderungssperre zur Abstimmung.

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