Deutsche Bahn zum Paderborner Ausbesserungswerk: „Schließung derzeit nicht vorgesehen“

Paderborn. Es ist ein Heimspiel für Carsten Linnemann, der leicht verspätet vor dem Werk der DB Fahrzeuginstandhaltung in Paderborn eintrifft. Etliche Mitarbeitende des Ausbesserungswerks hoffen auf ihn: Geht es doch um ihre Arbeitsplätze, die wegzufallen drohen. Sie kämpfen um insgesamt 800 Jobs - auch mit der Übergabe von gut 6.000 Unterschriften an den Paderborner CDU-Generalsekretär. &bdquo;Ich werde mich einsetzen für die Hunderte von Arbeitsplätzen“, sagt Linnemann, als ihm Sabine Kauer (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) Namenslisten mit insgesamt 6.070 Unterzeichnenden in die Hand drückt. Er sei schon sehr lange in Kontakt mit dem Betriebsrat und die Bahner hätten seine volle Unterstützung. Er werde den engen Schulterschluss mit den zuständigen Personen suchen. &bdquo;Es geht um meinen Wahlkreis, dafür werde ich kämpfen“, sagt Linnemann. Erst Paderborn, dann Berlin. Die meisten Unterstützer haben die Petition online unterzeichnet. Etwas mehr als 400 haben jedoch händisch während einer Aktion auf dem Rathausplatz unterschrieben. &bdquo;Da war sehr viel Emotion dabei“, sagt Kauer, die auch Sammlung initiiert hat. So habe eine ältere Frau gesagt, dass ihr Enkel hier arbeite und es weitergehen müsse. Tausende Unterstützer: Paderborn kämpft ums Ausbesserungswerk und viele Jobs In absehbarer Zeit entscheidet sich, wie es mit dem Paderborner Werk weitergeht Sie rechne damit, dass das Werke-Konzept über die künftige Struktur der Bahn-Instandsetzung im Juli abgeschlossen sei. &bdquo;Da wird drin stehen, in welcher Art und Weise das Werk weitergeführt wird.“ Die Zeit dränge: Ab September stehe die Personalplanung für das nächste Jahr. Kauer betont, dass Aufträge für einzelne Komponenten zu wenig wären. Benötigt werde ein Werk für die gesamte Instandsetzung und Revision. &bdquo;Geschäftsleitung und Politik sind gefragt, die richtigen Wege einzuschlagen.“ Nach der Unterschriften-Übergabe folgten Gespräche mit der Geschäftsführung aus Frankfurt, Werkleitung und Betriebsrat. &bdquo;Wäre schneller Tod gewesen“: Paderborner Ausbesserungswerk zittert um Existenz Unterschriftenübergabe in Paderborn als symbolisches Zeichen Es sei zwar nur ein symbolisches Zeichen, sagt Andreas Steins (stellvertretender Vorsitzender Gesamtbetriebsrat). Aber er setze darauf, dass Linnemann die Liste an der richtigen Stelle unterbringe. Steins sei fest überzeugt, dass Paderborn ein wichtiger Standort der Bahn in Deutschland sei. Damit es weitergehen kann, wäre es wichtig, dass sich die Bahn stärker der freien Wirtschaft öffne: Was ist mit externen Kunden möglich? Die DB Cargo als Hauptkundin wird künftig nicht mehr wie bisher Revisionsleistungen buchen. Deutsche Bahn: Werksschließung nicht vorgesehen Kurz nach der Petitionsübergabe hat sich die Deutsche Bahn zur Zukunft des Ausbesserungswerkes in Paderborn geäußert. In einem auf ihrer Homepage veröffentlichten Statement heißt es: &bdquo;Unser Instandhaltungswerk in Paderborn arbeitet überwiegend für den Güterverkehr auf der Schiene. Unsere Planungen sehen eine Werksschließung derzeit nicht vor“. Die Bahn forciere ihre Akquise, um das Werk bestmöglich auszulasten und zusätzliche Aufträge zu gewinnen. Und weiter: &bdquo;Im Rahmen unseres Sanierungsprogramms S3 müssen wir wirtschaftlicher werden. Das gilt für alle Unternehmensbereiche, auch für die DB Fahrzeuginstandhaltung.“ Die Bahn schaue sich ihre Werkelandschaft derzeit genau an und stelle diese zukunftsfähig sowie wirtschaftlich tragfähig auf. Das sei ihre unternehmerische Verantwortung. Abschließend heißt es: &bdquo;Wir sind noch in der Analyse und stehen im Austausch mit den Arbeitnehmervertretungen. Richtig ist: Entscheidungen zur Zukunft des Werks Paderborn sind nicht gefallen. Züge brauchen Instandhaltung, deshalb braucht die DB weiterhin Instandhalter und Instandhaltungswerke.“ Anm. d. Red. (18. Juni): Dieser Artikel wurde aktualisiert und um das DB-Statement ergänzt. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.

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